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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
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würde. Das Zimmer wirkte fast schon steril. Ganz anders Hannes selbst. Der sah nicht nur so aus, als hätte er eine lange Nacht hinter sich, sondern auch so, als hätte er keine Ahnung, was man mit einem Kamm anstellen konnte, außer sich am Rücken zu kratzen. Kim scannte sein Äußeres ab. Für Personenbeschreibungen war schließlich sie zuständig. Ihr Detektivgehirn war bestens trainiert. Hannes war ungefähr 17 Jahre alt, hatte braune mittellange Haare, eine markante Nase, eine hohe Stirn und ein schmales Kinn. Vom Typ her war Hannes eher schlaksig als sportlich durchtrainiert. Dazu passte auch der erste Eindruck, den sie von seinem Wesen hatte. Ein gelangweilter Faulenzer, der nichts mit sich anzufangen wusste. Auf seinem Notebook, das er auf den Knien balancierte, flimmerte ein Computerspiel. Kim vermutete, dass er schon seit Stunden, wenn nicht sogar seit Tagen vor dem Ding hing und irgendwelche Fantasiegestalten durch ihr völlig fremde Universen hetzte. Die dunklen Schatten unter seinen Augen lagen verräterisch tief. Offensichtlich war er sich nicht bewusst, wie fertig er aussah, denn er benahm sich Marie gegenüber tatsächlich wie ein unschlagbar toller Superheld. Bereitwillig ging er auf Maries Fragen ein. Offensichtlich flirtete er immer mit so vielen Mädchen, dass er selbst keinen Durchblick mehr hatte, wen er wann angebaggert und wem er alles seine Telefonnummer zugesteckt hatte. Dass er Marie und Kim noch nie zuvor begegnet war, kam ihm nicht in den Sinn. Er redete und redete. So erfuhren sie schnell, dass er bei der Motto-Party als Vampir aufgetaucht war.
    »Hey, Süße, hast du nicht den ersten Preis fürs beste Kostüm abgestaubt? Klar kann ich mich an dich erinnern, Zuckerschnecke. Komm her, ich zeig dir was«, sagte er in einem Ton, der auch bei Marie ganz offensichtlich Unwohlsein auslöste, und drehte das Notebook um. Seiner Aufforderung kam Marie nicht nach. Sie wich stattdessen augenblicklich ein Stück zurück.
    »Babe, nun stell dich nicht so an, du willst doch was von mir, oder?« Hannes stutzte. Es hatte zwar etwas gedauert, aber jetzt war bei ihm wohl der Knoten geplatzt. »Ich beantworte hier eure blöden Fragen, aber die haben wohl nichts mit Interesse an mir zu tun, was? Verkohlen kann ich mich auch alleine. Was wollt ihr?« Die beleidigte Miene, die Hannes aufgesetzt hatte, erinnerte Kim an Ben und Lukas, wenn man ihnen ihren Lieblingsfußball wegnahm. Allerdings als sie fünf waren. Fehlt nur noch das abwehrende Armeverschränken, dachte Kim. Und da kam es auch schon. Jetzt sah Hannes wirklich aus wie ein Fünfjähriger. Und um sich mit einem Fünfjährigen anzulegen, brauchte es nicht sonderlich viel Mut. Kim blendete leichtsinnig aus, dass Hannes mindestens einen Kopf größer war als sie und sicherlich auch um einiges stärker. Sie ging auf ihn zu und sagte ihm auf den Kopf zu, was sie glaubte im Laufe der letzten zehn Minuten herausgefunden zu haben: »Du bist ein Dieb! Du hast die Vampirfledermäuse aus dem Jugendzentrum geklaut! Und hier ist der Beweis!«
    Sie wollte gerade die Decke vom Käfig ziehen, als Hannes blitzschnell ihr Handgelenk packte und sie daran hinderte. Finger weg von meinem Zeug! Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Verschwindet!« Hannes sprang auf und baute sich drohend vor Marie auf. Wütend funkelte er erst sie und dann Kim an, deren Handgelenk er noch immer fest umschlossen hatte. »Los jetzt, ab mit euch!« Er ließ Kim los und schubste Marie zur Tür.
    »Als Dieb lass ich mich nicht beschimpfen! Und vor allem nicht von solchen dämlichen Hühnern wie euch!«, schimpfte er bitter Kim und Marie her, als sich die zwei schnell an Frau Kummer vorbeischoben, die neugierig im Flur stand. Bevor sie : sich verkrümeln konnten, rief sie ihnen hinterher: »Außer Mädchenherzen klaut mein Hannes bestimmt nichts! Aber die nicht zu knapp, der kleine Herr Verbrecher!«
    Bis auf den Bürgersteig konnten Marie und Kim hören, wie Frau Kummer ihrem Sohn eine Standpauke hielt. Offensichtlich war es nicht das erste Mal Thema zwischen Frau Kummer und ihrem Sohn, dass er Mädchen anbrüllte und unfreundlich zu ihnen war.
    Frau Kummer schrie: »In deine Nähe sollte sich besser kein Mädchen wagen, das noch bei Verstand ist. Du taugst einfach nichts! Hängst den ganzen Tag vor dem Computer und ballerst wie wild auf der Tastatur herum. Kein Wunder, dass du kein Benehmen mehr hast. Dabei warst du früher so ein lieber Junge!«
    »Ach, lass mich doch in Ruhe!«, konterte

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