Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
Vom Netzwerk:
die Putzattacke übel. Blöder Abend!

Alarm in Stollen
    Kim kam mächtig ins Schnaufen, als sie am nächsten Tag hinauf zu dem alten Stollen fuhren. »Zu Weihnachten wünsche ich mir ein echtes Trekkingrad. Da stimmt wenigstens die Übersetzung. Diese Krücke hat so eine schlechte Übersetzung, damit würde selbst Lance Armstrong diese Hügel nicht schaffen. Und der hat immerhin zigmal die Tour de France gewonnen!«, rechtfertigte Kim ihren offensichtlichen Trainingsmangel. Sie stieg vom Rad und schnappte so hektisch nach Luft, als wäre sie soeben selbst ein Radrennen gefahren.
    »Du schwächelst«, stellte Marie trocken fest und schob ebenfalls ihr Rad. »Wir sollten die Räder gleich hier unten lassen. Wer weiß, wie steil es den Hügel noch raufgeht.«
    Kim und Marie schlossen ihre Räder an dem nächsten Baum fest und stiegen die letzten Meter zum Eingang des Stollens hinauf. Das rostige Eisentor, welches den Eingang ohnehin nur bedingt versperrt hätte, da es sehr niedrig war, war aus den Angeln gebrochen und lehnte an der mit Moos bewachsenen Stollenwand. Vor dem Stollen standen zwei alte Loren, die früher einmal Eisenerz aus den Tiefen der Schächte ans Tageslicht befördert hatten. Zwischen den längst stillgelegten Gleisen, auf denen einst die Grubenbahn entlanggerumpelt war, entdeckte Kim Abdrücke von Schuhsohlen. »Wozu Matschwetter doch gut ist! Sieh mal, Marie, der Lehmboden ist zwar jetzt fast trocken, aber durch den Nieselregen gestern war er weich genug, um das hier für uns zu sichern. Jemand war hier!«
    »Ja, Kim, toll! Wir sind nicht die einzigen Menschen auf diesem Planeten, und das ist der Beweis!«, zog Marie Kim amüsiert auf und hielt trotz Tageslicht den Lichtstrahl der Taschenlampe auf die Abdrücke.
    »Nun sei doch mal ernst! Jede Spur im Auge behalten, das ist das A und O einer guten Detektivin.«
    »Stimmt! Guck mal, dahinten ist ein Blatt vom Baum geweht. Gerade eben!« Marie zwinkerte Kim lachend zu.
    Das Lachen verging Marie keine drei Minuten später. Sie stand gerade mit Kim im hinteren Teil des Stollens, als sie plötzlich Stimmen hörten, die vom Stolleneingang zu kommen schienen. Schnell schaltete Marie die Taschenlampe aus und drückte sich gegen die kalte Stollenwand. »Pscht«, zischte sie Kim zu, die nun ebenfalls mit dem Rücken an der Wand stand und sich an der Absperrung, die den Weg in die Tiefe sicherte, festhielt. »Hoffentlich kommen wir nicht wieder umsonst! Kommt zu mir, ihr kleinen Blutsauger!«, hallte es durch den Stollen. »Wenn der Zoohändler uns keinen Mist erzählt hat, müssten sie hier irgendwann auftauchen!«, rief ihm eine dunkle Stimme entgegen, die offensichtlich den Stimmbruch schon hinter sich hatte. »Ich habe keine Lust, noch einen Abend in dieser Saukälte hier den Biestern aufzulauern. Sollen sie doch auf ewig da draußen herumflattern!« Die Stimmen kamen immer näher. »Und wenn die Presse recht hat? Ich wusste nicht, dass unsere Blutsauger Tollwut übertragen. Du etwa?«
    »Pscht«, zischte die dunkle Stimme. »Wir sind hier nicht alleine. Verdammter Mist, irgendwer spioniert uns hinterher. Ich fühle das. Und ich rieche Parfüm!«
    »Verflixt, Marie!«, fauchte Kim leise. Dass sie sich aber auch immer reichlich mit dem Zeug einnebeln musste! Das kostete sie noch mal Kopf und Kragen. Kim grummelte. Sie waren weit genug von den Stimmen entfernt, sodass Kim darauf hoffen konnte, dass das Gewölbe ihre eigenen Stimmen schlucken würde, wenn sie nur leise genug flüsterten. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Angst kroch in ihren Bauch. Zum Mittagsspaziergang sind diese Kerle bestimmt nicht hier, wusste Kim. »Sobald die Typen weiter an uns vorbei sind, huschen wir raus. So dunkel, wie es hier ist, sehen die uns mit ein bisschen Glück nicht, oder erst, wenn wir den Ausgang schon erreicht haben. Und dann rennen wir! Hoffen wir mal, dass wir uns den Kopf nicht stoßen!«
    »Hoffen wir besser, dass die keine Taschenlampen haben«, flüsterte Marie zurück und lauschte auf die Schritte der Typen. »Sie kommen näher. Bei drei sind wir weg!«
    Auch Maries Herz klopfte jetzt schneller. Sie konnte bereits die Bierfahne riechen, die den beiden Typen vorauseilte und sich im Stollen breitmachte. Leider sah sie in der nächsten Sekunde auch schon den Schein einer Taschenlampe. Nichts wie weg. Sofort!
    »Eins – zwei – los!«, zischte Marie dann im Flüstermodus.
    So leise es ging, eilten sie in Richtung Ausgang. Umsonst. Die Jungs hatten bessere Ohren als

Weitere Kostenlose Bücher