Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Leute sind total ausgerastet, als Eva überraschend auf die Bühne kam. Sie und Nick haben sich beim Singen die ganze Zeit in die Augen geschaut. Die beiden scheinen immer noch total verliebt zu sein.«
Die drei !!! kannten den berühmten Sänger Nick Voss und seine Frau Eva von früheren Ermittlungen. Sie waren sogar bei ihrer Hochzeit eingeladen gewesen, einem rauschenden Fest. Außerdem waren alle drei große Fans von Nicks Band Boyzzzz. Kim warf einen Blick zu Marie hinüber, deren Miene immer düsterer geworden war, je begeisterter sie und Franzi erzählten. »So toll war's auch wieder nicht«, behauptete Kim schnell. »Warum bist du nicht einfach in dein Zimmer gegangen, als das Konzert lief?«, fragte Franzi. »Da hast du schließlich auch einen Fernseher.«
»Ach, der ist doch viel zu klein.« Marie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Da bekomme ich nach fünf Minuten Augenschmerzen. «
»Ich wäre froh, wenn ich überhaupt einen eigenen Fernseher hätte.« Kim seufzte. »Dann müsste ich mich nicht immer mit den Zwillingen um die Fernbedienung streiten. Aber Mama meint, ein Fernseher im Haus reicht völlig.« Frau Jülich hielt Fernsehen für reine Zeitverschwendung. Sie predigte ihren Kindern ständig, sie sollten lieber etwas Sinnvolles tun, zum Beispiel für die Schule lernen oder ihr Zimmer aufräumen. Natürlich sahen Kim und ihre Brüder das völlig anders. In diesem Punkt waren sie ausnahmsweise einer Meinung.
»Na ja, zumindest lässt Lina uns heute in Ruhe«, sagte Franzi versöhnlich. »Wo steckt sie denn? Hast du sie in ihrem Zimmer eingesperrt?«
Marie ging nicht auf den Scherz ein. »Sie ist mit Papa und Tessa ins Freizeitbad gegangen«, erklärte sie mit versteinerter Miene.
»Und du wolltest nicht mit?«, fragte Kim erstaunt. Marie schüttelte heftig den Kopf. »Auf sonntägliche Familienausflüge mit Tessa und Lina kann ich wirklich verzichten. Wahrscheinlich quatscht Lina die ganze Zeit ohne Punkt und Komma und versucht, Papa mit ihren Schwimmkünsten zu beeindrucken. Neuerdings weicht sie nicht von seiner Seite und will ständig zu allem seine Meinung wissen.« »Vielleicht hat sie sich ja in ihn verliebt.« Franzi kicherte.
»Ich denke eher, sie sieht in ihm eine Art Vaterfigur«, sagte Kim, bevor Marie in die Luft gehen konnte. »Darum versucht sie, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.« Aber diese Vorstellung schien Marie erst recht nicht zu gefallen. »So weit kommt's noch! Papa ist mein Vater, nicht Linas! Sie soll ihn bloß in Ruhe lassen!«
Kim beschloss, das Thema zu wechseln. Wenn es um ihren geliebten Vater ging, war Marie sehr empfindlich. Sie konnte es nur schwer ertragen, ihn jetzt mit Tessa und Lina teilen zu müssen. Kein Wunder, schließlich war sie seit vierzehn Jahren seine ›Prinzessin‹. Und jetzt hatte sie Angst, von ihrem Prinzessinnenthron gestoßen zu werden – ausgerechnet von Lina! Kim konnte gut verstehen, dass Marie die neue Situation zu schaffen machte.
»Gibt es eigentlich Neuigkeiten von Holger?«, fragte Kim. »Ihr wolltet euch doch treffen, oder?«
Holger war Maries Ex-Freund aus Billershausen, einem kleinen Dorf, das ungefähr 25 Kilometer weit weg lag. Sie hatten sich getrennt, weil Marie eine Fernbeziehung irgendwann nicht mehr gereicht hatte. Aber bei ihrem letzten Fall, der die drei !!! in den neuen Freizeitpark Sugarland in der Nähe von Billershausen geführt hatte, war Holger Marie wieder über den Weg gelaufen und es hatte heftig zwischen den beiden geknistert. Holger war nach ihrem zufälligen Treffen erst einmal in Urlaub gefahren, hatte für Marie aber vorher noch eine Traube Luftballons im Café Lomo abgegeben! Maries Wangen verfärbten sich augenblicklich rosa. »Wir haben uns tatsächlich vor ein paar Tagen gesehen.« »Und?«, fragte Franzi neugierig. »Wie war's?« Ein seliges Lächeln breitete sich auf Maries Gesicht aus. »Super! Wir waren in der Fußgängerzone bummeln, Eis essen und abends im Kino. Es war fast wie früher – total entspannt, witzig und kein bisschen langweilig. Holger und ich sind einfach auf einer Wellenlänge.«
Kim und Franzi wechselten einen vielsagenden Blick und grinsten.
»Du schwärmst ja richtig«, stellte Kim fest. »Klingt fast so, als würdest du euch beiden noch eine Chance geben.« Der selige Ausdruck verschwand von Maries Gesicht. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre ...« »Warum denn nicht?«, fragte Franzi. »Ich hab ja immer gesagt, dass ihr super zusammenpasst. Vielleicht
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