Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
von ihm, dass er mir jeden Tag eine SMS schreibt. Andererseits ...« Sie zögerte. »Andererseits was?«, hakte Kim nach.
Franzi seufzte. »Ich weiß nicht, ob die Sache eine Zukunft hat. Zum einen sitzt mir die Enttäuschung mit Robin noch in den Knochen. Außerdem wohnt Felipe doch auch in Billershausen, wie Holger. Und ich will nicht die gleichen schlechten Erfahrungen mit einer Fernbeziehung machen wie Marie.« Marie warf Franzi einen empörten Blick zu. »Na, hör mal! Mir rätst du, es noch einmal mit Holger zu versuchen, aber selber traust du dich nicht, was? Das ist ja wohl die Höhe!« Franzi musste grinsen. »Stimmt, so hab ich es noch gar nicht gesehen.«
Ehe die drei !!! das Thema vertiefen konnten, hörten sie, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Kurz darauf ertönten Stimmen und das Lachen von Herrn Grevenbroich im Flur.
Maries Miene verdüsterte sich. »Jetzt ist es vorbei mit der Ruhe.«
Ihre Prophezeiung ging augenblicklich in Erfüllung. Die Tür wurde mit einem Ruck aufgerissen und Lina stürmte ins Wohnzimmer. Ihre rotblonden schulterlangen Haare waren noch feucht und leichter Chlorgeruch breitete sich im Raum aus. »Da sind wir wieder!«, trompetete sie und warf ihren Rucksack schwungvoll auf den im Feuerschein des Kamins matt schimmernden Parkettboden.
»Das ist nicht zu überhören.« Marie rümpfte die Nase. Sie versuchte nicht einmal, den genervten Unterton in ihrer Stimme zu verbergen.
Doch Lina ließ sich davon keineswegs abschrecken. »Super, Muffins!«, rief sie begeistert und schnappte sich den letzten Muffin aus der silbernen Schale. »Hast du die gebacken?« »Ja, aber nicht für dich.« Jetzt war Marie richtig sauer. Lina überhörte den Einwand und ließ sich vor dem Kamin auf einen von Herrn Grevenbroichs dicken Orientteppichen fallen. Während sie den Muffin auffutterte, erzählte sie munter vom Ausflug ins Freizeitbad. »Es war richtig toll«, schwärmte sie mit vollem Mund. »Wir haben jede Menge Spaß gehabt. Du hättest mitkommen sollen, Marie.« »Nein, danke«, sagte Marie eisig.
Lina zuckte mit den Schultern. »Du hast echt was verpasst. Helmut ist ja so witzig! Wir haben ein Wettspringen vom Dreimeterbrett veranstaltet und sind mindestens zehnmal hintereinander gerutscht. Einmal hat Helmut fast seine Badehose verloren. Es war wirklich zum Schreien!« »Papa war auf der Wasserrutsche?«, fragte Marie ungläubig. Herr Grevenbroich betrat das Wohnzimmer. Auch seine Haare waren noch nicht ganz trocken und kringelten sich leicht im Nacken. Er wirkte so entspannt wie schon lange nicht mehr. »Da staunst du, was, Prinzessin? Gib's zu, das hättest du deinem alten Vater nicht zugetraut.« »Nein, wirklich nicht«, murmelte Marie schwach. »Ich dachte, du hasst diese engen Röhren.«
Herr Grevenbroich grinste. »Wenn man sich einmal überwunden hat, ist es gar nicht mehr so schlimm.« »Er war super«, behauptete Lina. »Viel schneller als alle anderen.« Sie sah bewundernd zu ihm auf.
Jetzt reichte es Marie. Sie gab Franzi und Kim ein Zeichen. »Kommt, wir gehen in mein Zimmer.« Doch da kam Tessa herein. Sie war wie immer ungeschminkt und ihre dunklen Haare standen strubbelig vom Kopf ab. Trotzdem, oder gerade deshalb, wirkte sie so frisch und schön wie eine wilde Blume. Sie trug eins ihrer selbst entworfenen Think-nature- T-Shirts, die ihr inzwischen förmlich aus den Händen gerissen wurden. In ihrem Internet-Shop gingen jeden Tag mehr Bestellungen ein und sie kam mit Produktion und Versand kaum nach. Zumal sie das Modegeschäft ja nur als Nebenerwerb betrieb, hauptberuflich war sie Kamerafrau am Set der Vorstadtwache. Dort hatte sie Herrn Grevenbroich auch kennen- und lieben gelernt.
»Hallo allerseits«, begrüßte sie die drei !!!. »Bleibt ruhig sitzen. Lasst euch von uns nicht stören, wir sind sowieso gleich wieder weg. Lina, du musst noch Hausaufgaben machen.« »Jetzt sofort?«, maulte Lina, die sich den Rücken vom Kaminfeuer wärmen ließ. »Es ist doch gerade so gemütlich.« »Nichts da!« Tessa warf ihrer Tochter einen strengen Blick zu. »Nachher bist du zu müde. Außerdem wollen die Mädchen bestimmt ihre Ruhe haben. Und ich werde mich jetzt an meinen Vortrag setzen. Helmut, du wolltest mir doch helfen, oder?« Herr Grevenbroich runzelte die Stirn. »Was denn für ein Vortrag?«
Tessas Blick wurde weich und liebevoll, als sie Maries Vater ansah. »Du bist wirklich ein Schussel, mein Schatz.« Sie strich ihm zärtlich durch die Haare. »Der
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