Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Modetrend setzen.« Franzi grinste. »Ha, ha, sehr witzig.« Marie machte einen Schmollmund. »Nimm es doch als Kompliment«, sagte Kim versöhnlich. »Du bist und bleibst unsere Modeexpertin.« Lina futterte bereits ihr zweites Sandwich und Kim griff schnell zu, bevor Tessas Tochter nichts mehr übrig ließ. Kims Sandwich war mit Käse, Gurken, Tomaten und frischem Salat belegt und schmeckte ausgesprochen lecker. Allmählich beendeten die Internatsschüler ihre Kaffeepause. Einzeln oder in kleinen Gruppen räumten sie ihr Geschirr weg und verließen den Speisesaal. Es wurde ruhiger. »Haben die Schüler nachmittags Unterricht?«, fragte Tessa. Herr von Milow schüttelte den Kopf. »Der Schulunterricht endet um 15 Uhr. Dann ist Kaffeepause. Nachmittags können die Schüler an verschiedenen AGs teilnehmen, Sport treiben oder die Bibliothek besuchen. Heute und morgen, während der Berufsfindungstage, finden am Nachmittag für die Oberstufenschüler Vorträge verschiedener Berufsgruppen statt. Apropos«, er sah auf die Uhr, »wir sollten uns langsam in Richtung Aula begeben, Frau Beckmann.« Er wandte sich an Lina und die drei !!!. »Hättet ihr Lust, in der Zwischenzeit eine Führung durchs Internat zu machen?« Die Mädchen nickten eifrig. Herr von Milow stand auf. »Sehr gut. Ich schicke euch eine Schülerin, die sich um euch kümmern wird.« Tessa trank ihren Kaffee aus, nahm ihre Umhängetasche und folgte dem Schulleiter durch den Speisesaal. »Viel Glück, Mama!«, rief Lina ihr hinterher. Tessa drehte sich lächelnd um und machte das Victory-Zeichen. Dann ging sie hinaus.
»Was haltet ihr von dem Typ?«, erkundigte sich Kim. »Herr von Milow?« Franzi zuckte mit den Schultern. »Ganz nett. Aber ich möchte keinen Stress mit ihm haben. Der kann bestimmt ziemlich unangenehm werden.« Kim nickte. »Den Eindruck hatte ich auch. Ich wette, alle Schüler haben einen Heidenrespekt vor ihm.« »Von Mode hat er jedenfalls keinen blassen Schimmer.« Marie schnaufte verächtlich. »Dunkelblau ist doch total out. Wenn schon eine Schuluniform, dann bitteschön in den aktuellen Frühlingsfarben Gelb oder Mint.« Kim lachte. »Das kannst du ihm ja mal vorschlagen. Herr von Milow wird bestimmt begeistert sein!«
Ein Mädchen in Schuluniform näherte sich zögernd dem Tisch der drei !!!. Es war ungefähr so alt wie Lina, hatte ein hübsches, herzförmiges Gesicht voller Sommersprossen und eine Stupsnase. Seine blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. »Hallo, ich bin Leslie«, stellte sich das Mädchen mit einem schüchternen Lächeln vor. »Herr von Milow hat mich gebeten, euch ein bisschen herumzuführen.« »Super!« Kim lächelte freundlich. »Ich heiße Kim. Das sind Marie, Franzi und Lina.«
Lina schluckte den letzten Bissen ihres Sandwichs herunter und wischte sich mit dem Handrücken über die fettigen Lippen. »Bist du schon lange im Internat?«, fragte sie neugierig. Leslie schüttelte den Kopf. »Erst seit letztem Sommer. Meine Eltern sind beruflich viel unterwegs.«
»Hast du gar kein Heimweh?«, erkundigte sich Franzi. »Ich würde meine Eltern schrecklich vermissen. Und natürlich mein Pony Tinka, mein Huhn Polly, meinen Bruder Stefan und ... na ja, auf meine Schwester Chrissie könnte ich gut verzichten. Wir streiten uns sowieso die meiste Zeit.« Franzi zog eine Grimasse.
»Klar, manchmal hab ich schon Heimweh«, gab Leslie zu. »Das geht hier allen so. Aber wir dürfen ja zweimal im Monat nach Hause fahren und am Wochenende auch Besuch bekommen. Und man kann im Internat viele tolle Sachen machen. Kommt mit, ich zeig euch alles.« Die drei !!! folgten Leslie zurück in die Eingangshalle. »Hier am Schwarzen Brett werden alle AGs, Aktivitäten und Neuigkeiten bekannt gegeben.« Sie blieb vor einer großen Pinnwand stehen, an der jede Menge Zettel hingen. Kim überflog die Aushänge. »Das Angebot ist wirklich nicht schlecht. Man kann reiten, Theater spielen, töpfern und sogar fechten!«
»Gibt es auch einen Skatepark?«, fragte Franzi, die passionierte Skaterin war.
Leslie nickte und zeigte auf einen großen Lageplan am Schwarzen Brett, der das Internat mit allen Nebengebäuden und dem riesigen Schlosspark zeigte. »Natürlich. Die Anlage liegt weiter hinten Richtung Waldrand. Außerdem haben wir eine eigene Schwimmhalle, einen großen Sportplatz mit Fußballfeld und ein Bootshaus am See. Dort finden regelmäßig Ruderkurse statt.«
»Aber dieses Wochenende fällt der Ruderkurs aus.«
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