Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
anderen Grund abgehauen? So viele Fragen ... Wir müssen die Antworten finden! Ich würde am liebsten Kommissar Peters informieren. Bianka ist jetzt schon seit 24 Stunden spurlos verschwunden. Was, wenn ihr tatsächlich etwas Schlimmes zugestoßen ist? Aber Leslie hat uns angefleht, bis morgen Abend zu warten. Sie hofft immer noch, dass Bianka einfach eine Auszeit brauchte und am Ende des Wochenendes quietschfidel wieder auftaucht. Wir haben uns darauf eingelassen, um Bianka unnötigen Ärger zu ersparen. Ich kann nur hoffen, dass wir diese Entscheidung später nicht bereuen ...
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Samstag, 14:35 Uhr
Achtung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten! Das gilt auch für Internatsschüler und ganz besonders für den liebsten Jungen der Welt: Michi, du darfst diese Zeilen niemals lesen!!!
So ein Mist, Mist, Mist! In der ganzen Aufregung um Bianka habe ich die Verabredung mit Michi komplett vergessen. Wie konnte das nur passieren? Ich bin wirklich eine dumme Nuss! Fahre einfach weg, ohne daran zu denken, dass ich Michi heute Abend beim Chinesen treffen wollte. Und seine Azubi-Kollegen natürlich auch.
Habe ich die Verabredung vielleicht verdrängt, weil ich keine Lust darauf hatte? Wenn ja, hat es prächtig funktioniert. Es ist mir erst wieder eingefallen, als Franzi eine SMS von Felipe bekommen hat. Sie sah so glücklich aus und ich musste an die erste Zeit mit Michi denken, als wir frisch verliebt waren und uns auch ständig Nachrichten geschickt haben. Und — zack! — ist mir die Verabredung wieder eingefallen.
Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann auf keinen Fall heute Abend zurückfahren. Marie und Franzi würden es mir nie verzeihen, wenn ich sie im Stich ließe. Und ich mir auch nicht. Wir müssen Bianka finden und hier im Internat weiter ermitteln, das ist im Moment das Wichtigste.
Aber lasse ich Michi nicht auch im Stich, wenn ich ihn versetze? Verflixt! Warum ist das Leben bloß immer so kompliziert? Es hilft alles nichts, ich muss Michi absagen. Am besten mache ich es jetzt sofort, dann habe ich es hinter mir. Die Frage ist nur, wie. Hoffentlich finde ich die richtigen Worte ... Michi, verzeih mir!
Liebesstress und Flirtmanöver
»Du bist wo? «, fragte Michi ungläubig.
»Im Schlossinternat Hohenstein«, wiederholte Kim. »Ich hab dir doch erzählt, dass wir einen neuen Fall haben. Eine Schülerin wird vermisst. Wir suchen nach ihr.« »Habt ihr schon die Polizei informiert?«, fragte Michi. »Noch nicht«, antwortete Kim ausweichend. »Was sagen denn die Eltern des Mädchens dazu? Sie müssen ja außer sich sein vor Sorge.«
»Na ja ...« Kim räusperte sich. »Wir wollten keinen unnötigen Wirbel veranstalten, darum haben wir ihnen noch nichts erzählt. Vielleicht taucht sie ja von alleine wieder auf.« Kim merkte selbst, wie dünn ihre Argumentation klang. Michi seufzte. »Ich habe dich und deinen Detektivclub immer unterstützt, Kim, das weißt du. Aber es gibt gewisse Grenzen. Ihr könnt nicht einfach auf eigene Faust nach einer vermissten Schülerin suchen. Das ist unverantwortlich.« Michi sprach genau das aus, was Kim insgeheim selbst dachte. Er hätte ihre Zweifel nicht treffender in Worte fassen können. Um nicht darüber nachdenken zu müssen, ging Kim automatisch zum Angriff über.
»Vertraust du uns etwa nicht? Wir haben schon so viele Fälle gelöst, wir werden es auch diesmal schaffen. Schließlich sind wir keine Anfänger mehr!« Kim hatte sich in Rage geredet. Drei Spatzen, die vor ihr über den Kiesweg gehüpft waren, flatterten aufgeschreckt über die Buchsbaumhecke davon. Kim hatte sich in den Schlosspark zurückgezogen, um ungestört mit Michi telefonieren zu können. »Du musst wissen, was du tust«, sagte Michi kühl. »Heißt das, du kommst heute Abend nicht?«
Kim atmete einmal tief durch. »Nein, ich kann nicht. Ich werde hier gebraucht.«
»Die Ermittlungen sind also mal wieder wichtiger als ich. Dass ich dich auch brauche, ist dir offensichtlich völlig egal.« Michi klang so verbittert, dass Kim erschrak. Das Gespräch lief in eine völlig falsche Richtung! Eigentlich hatte sie Michi viel schonender beibringen wollen, dass er heute beim Chinesen auf sie verzichten musste. Sie hatte sich entschuldigen und ihm vorschlagen wollen, seine Freunde ein andermal zu treffen. Aber Michis Vorwürfe hatten sie völlig durcheinandergebracht.
»Tut mir leid, ich wollte nicht ...«, begann Kim, doch Michi ließ sie nicht
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