Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
gehören. Keine Ahnung, was Bianka plötzlich an ihm findet.« Er wandte sich ab. »Aber das geht mich jetzt alles nichts mehr an.«
Jason nahm sein Tablett, auf dem das Essen inzwischen abgekühlt war. Mit hängenden Schultern ging er zu einem freien Tisch, setzte sich und begann, den kalten Kartoffelbrei in sich hineinzuschaufeln.
Marie schüttelte mitleidig den Kopf. »Armer Kerl! Er hat die Trennung von Bianka offenbar immer noch nicht überwunden.«
Kim nahm sich ein Schälchen Vanillepudding mit Himbeeren aus der Glasvitrine mit den Nachtischen. »Und Bianka hat Leslie angelogen: Nicht Jason hat sich von ihr getrennt, sondern sie sich von ihm.«
»Aber wieso hat sie dann nächtelang geweint?«, wunderte sich Franzi. »Das kapier ich nicht.«
»Eine Trennung kann eben auch wehtun, wenn man selbst Schluss macht.« Eine steile Falte erschien auf Kims Stirn. Sie musste an Michi denken. Er würde sich nie von ihr trennen. Wenn überhaupt, musste sie diesen Schritt tun. Aber wie sollte sie die Kraft dazu aufbringen? Und würde sie mit dieser Entscheidung leben können? Schnell schob Kim die düsteren Gedanken beiseite. Sie musste sich jetzt auf den Fall konzentrieren.
»Und wie gehen wir weiter vor?«, fragte Marie. Kim überlegte. »Wir müssen mit Björn reden. Und wir sollten uns etwas gründlicher in Biankas Zimmer umsehen. Vielleicht finden wir irgendetwas, das uns weiterbringt. Aber vorher esse ich meinen Nachtisch.«
Ehe jemand widersprechen konnte, marschierte Kim mit ihrem Vanillepudding zurück zu Leslie.
Ein erschreckender Fund
»Es ist ein komisches Gefühl, in den Sachen von jemand anderem herumzuwühlen.« Franzi hatte Biankas Schreibtischschublade aufgezogen und betrachtete unschlüssig die sorgfältig sortierten Unterlagen.
»Wir tun das ja nicht aus Neugier«, rechtfertigte Kim die Aktion, »sondern weil wir Bianka helfen wollen.« Trotzdem war auch ihr nicht ganz wohl, als sie Biankas Matratze anhob, um nachzusehen, ob darunter etwas versteckt war. »Wonach suchen wir eigentlich?«, fragte Marie, die sich Biankas Schrank vorgenommen hatte. Sie ging systematisch Fach für Fach durch und arbeitete sich durch Stapel von Hosen, Pullovern, T-Shirts und Sportbekleidung. »Das weiß ich auch nicht so genau.« Kim ließ die Matratze fallen, ohne etwas gefunden zu haben. »Irgendetwas Auffälliges. Etwas, das nicht ins Bild passt. Hat Bianka vielleicht Tagebuch geschrieben, Leslie?« In derselben Sekunde fragte sich Kim, warum sie eigentlich in der Vergangenheitsform von Bianka sprach. Als ob sie schon tot wäre ... Der Gedanke jagte Kim einen Schauer über den Rücken.
Leslie saß auf ihrem Bett und sah den drei !!! zu. »Nicht dass ich wüsste. Dazu hätte sie gar keine Zeit. Sie hat immer jede Menge zu tun mit ihrem Lernpensum und den vielen Aktivitäten in ihrer Freizeit.«
»Auf jeden Fall ist sie sehr ordentlich.« Franzi blätterte bewundernd die Mappen und Hefte in Biankas Schreibtisch durch. Für jedes Schulfach hatte sie eine eigene Mappe angelegt, in der sämtliche Unterlagen sauber abgeheftet waren. Biankas Aufzeichnungen waren stets in Schönschrift geschrieben, wichtige Passagen mit Lineal in verschiedenen Farben unterstrichen. Franzi seufzte. »Ich wünschte, mein Schulkram wäre nur halb so gut sortiert. Bei mir fliegen immer alle Blätter irgendwo herum, und wenn ich etwas Bestimmtes suche, finde ich es nicht.«
Kim kicherte. »Kann ich mir lebhaft vorstellen. Du bist und bleibst eben eine Chaotin!« Dann wurde sie wieder ernst. »Also, in Biankas Nachttisch und unter dem Bett kann ich nichts finden.«
»Im Schreibtisch ist auch nichts Verdächtiges.« Franzi schob die Schubladen wieder zu.
»In Biankas Schrank gibt es schon ein paar Auffälligkeiten«, stellte Marie fest.
»Tatsächlich?«, fragte Kim interessiert. »Was denn?« »Ihre Kleider sind sehr gut gepflegt, aber sie besitzt kein einziges Teil der aktuellen Frühjahrsmode«, erklärte Marie. »Die meisten Sachen sind mindestens zwei oder drei Jahre alt. Doch sie hat keinen schlechten Geschmack und kauft gerne qualitativ hochwertige Basics. Nicht besonders trendy, aber solide und zeitlos.«
Leslie starrte Marie bewundernd an. »Und das hast du alles mit einem Blick in den Kleiderschrank herausgefunden?« Marie lächelte geschmeichelt. »Natürlich. Das ist wirklich nicht schwer, wenn man sich ein bisschen für Mode interessiert.«
Franzi verdrehte die Augen. »Wir sind hier aber nicht auf einem Modeseminar, sondern
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