Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
drei !!! zum Bahnsteig gebracht hatte und der Zug in Richtung Hamburg bereits eingefahren war.
»Marie, wir haben noch fünf Minuten Zeit. Entspann dich!«, bat Franzi und ruckelte ihren Rucksack zurecht. Als sie ihre drei reservierten Plätze in dem Abteil gefunden und sich gesetzt hatten, sagte Marie: »Ich bin so aufgeregt! Ich wollte schon immer mal nach Hamburg. Und jetzt sitzen wir alle drei zusammen im Zug. Ist das nicht toll?« Kim und Franzi, deren gerötete Wangen sicherlich auch von der Vorfreude kamen, sprudelten dann ebenso fast über vor Unternehmungslust.
»Wir müssen unbedingt ins Literaturhaus. Bestimmt inspirieren mich die in den Räumen hängengebliebenen Gedanken der Schriftsteller mal wieder zu einer eigenen Geschichte.« Kim nahm ihren Hamburg-Führer zur Hand, den ihr ihre Mutter mitgegeben hatte, und schlug die Seiten auf, in der die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Kurzform vorgestellt wurden. Seit Kim den Detektivclub ins Leben gerufen hatte, fehlte ihr die Zeit zum Schreiben. Aber tief in ihrem Herzen war sie eben nicht nur Detektivin, sondern auch Krimiautorin. Marie machte ihr Mut: »Klar gehen wir da hin. Aber wehe, du vergisst in deinen kommenden Werken, Marie Grevenbroich und Franziska Winkler zu erwähnen!«
»Ich kann auf eine namentliche Nennung gerne verzichten«, sagte Franzi. »Ich möchte nicht als Leiche in einer von Kims Kurzgeschichten enden.«
»Nein, dir würde ich die Rolle einer rasend schnellen Skaterin andichten, die jeden Dieb in Hamburg in Sekundenschnelle einholt und zur Rede stellt.« Kim schmunzelte. »Ob ich wohl jemals so berühmt werde wie Agatha Christie?« »Gib dein Bestes!«, sagte Marie und nahm Kim den Reiseführer über Hamburg aus der Hand.
»Wow, guckt euch das mal an!« Marie hatte eine Seite mit prunkvollen Villen aufgeschlagen und zeigte sie ihren Freundinnen. »In so eine Villa würde ich auch ziehen, die muss ich mir unbedingt ansehen – zumindest von außen. Ich bin sicher, da gibt es einen Swimmingpool, eine Sauna und ein eigenes Badezimmer wäre da sicherlich auch kein Problem. Dann müsste ich mir nie wieder mit Lina das Bad teilen! Ach, das wäre schön. Bei den großen Grundstücken würde ich sogar auf eine Dachterrasse verzichten.«
»So groß, wie die Grundstücke sind, könntest du deinen Vater vielleicht sogar überzeugen, dir ein eigenes kleines Haus nebenan zu bauen. Dann bräuchtest du mit Lina noch nicht einmal mehr den Frühstückstisch zu teilen«, sagte Franzi und blätterte ebenfalls in dem Stadtführer.
Sie entdeckte einen Artikel über einen Skatepark, der gerade eröffnet worden war, und hielt sich mit ihrem Wunsch, diesen zu besichtigen, genauso wenig zurück wie Kim und Marie mit ihren Plänen. Das Heft ging fast die ganze Bahnfahrt hin und her. Die drei Freundinnen entdeckten in dem Reiseführer so viel, was sie sich anschauen wollten, dass schnell klar war, dass für Jo tatsächlich nur die Rolle als Stadtführer bleiben würde.
»In Hamburg gibt es so viel Spannendes, ohne Ortskenntnisse schaffen wir bestimmt nur die Hälfte, weil wir uns ständig verlaufen würden. Hoffentlich weiß Jo, was er sich damit antut, drei Mädels einzuladen und zu versprechen, ihnen die Stadt zu zeigen!«, sagte Marie und wusste jetzt schon, dass es für Jo nicht leicht werden würde, geduldig zu bleiben, während sie die Boutiquen der Stadt und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abklapperten.
Als die Durchsage: »Wir erreichen in wenigen Minuten Hamburg Hauptbahnhof. Der Zug fährt weiter über Dammtor nach Altona. Wir bedanken uns bei unseren Fahrgästen und wünschen einen angenehmen Aufenthalt in der Hansestadt« aus den Lautsprechern tönte, war der Stadtführer mit unzähligen Eselsohren versehen.
»Hey, wir müssen raus. Packt euren Kram zusammen«, sagte Franzi und sprang auf.
»Langsam, langsam, wir steigen nicht am Hauptbahnhof aus. Jo sagte, dass er uns in Altona abholt«, erklärte Marie und packte trotzdem langsam ihren MP3-Player, die herumliegenden Magazine und das angebissene Brötchen ein. Vor Aufregung hatte sie kaum einen Bissen herunterbekommen. Und das, obwohl ihr Frühstück an diesem Morgen nur aus einem Müsliriegel bestanden hatte. Als sie aus dem Fenster sah, merkte sie, dass ihre Nervosität wuchs. Sicherlich war sie aufgeregt, weil sie in wenigen Minuten Jo gegenüberstehen würde, aber erst der Blick aus dem Fenster ließ ihr Herz wirklich höherschlagen. »Wahnsinn«, sagte sie staunend. »Seht euch
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