Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
schon, ein paar Tage Weltstadtluft schnuppern tut uns allen gut. Juchhe, wir gehen shoppen!«, trällerte Marie unternehmungslustig und tat so, als sei die Sache damit beschlossen. Eine Shoppingtour würde sie jetzt ganz bestimmt aufmuntern und die unumgängliche Besichtigung der neuen Behausung erst einmal in den Hintergrund schieben.
Franzi und Kim ließen sich von Maries Elan anstecken und willigten schließlich ein, mit nach Hamburg zu kommen. Nachdem auch ihre Freundinnen die Gesichtsmasken gründlich entfernt und die Saftgläser geleert hatten, brachte Marie Franzi und Kim zur Tür.
»Ich rede jetzt mit meinem Vater, ihr holt auch die Einwilligung eurer Eltern, und danach besprechen wir alles Weitere am Telefon. Abgemacht?«, fragte Marie. »Abgemacht«, antworteten Franzi und Kim einstimmig. »Ich rufe Jo dann gleich an und sage zu, wenn mit unseren Eltern alles klargeht. Der wartet bestimmt schon auf meinen Anruf. Ich hatte ihn gebeten, mir eine Minute Zeit zu geben, um mich mit euch zu besprechen.«
»Die Minute ist längst vorbei«, stichelte Franzi und grinste breit.
»Manche Minuten sind eben etwas länger.« Marie zuckte mit den Schultern. »So ist das nun mal.«
Auf nach Hamburg!
Alle Eltern hatten ihren Mädchen den kurzfristigen Hamburg-Trip erlaubt. Und Tessa hatte sich sogar bereit erklärt, Chauffeur zum Bahnhof zu spielen.
»Der Stau hat uns gerade noch gefehlt!«, sagte Tessa und zog die Stirn kraus, nachdem sie drei Mal leidenschaftlich auf die Hupe gedrückt hatte.
»Wir haben noch genug Zeit.« Marie schaute auf ihre Armbanduhr. »Das ist echt nett, dass du Kim und Franzi abholst und uns dann zum Bahnhof fährst. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so früh losfahren müssen.«
Maries Wecker hatte schon vor Sonnenaufgang geklingelt. Um acht Uhr ging der einzige Zug nach Hamburg, in dem noch drei Plätze in einem Abteil zu reservieren gewesen waren. Sie hatte sich nicht nur vorgenommen, nie wieder so kurzfristig über Pfingsten den Versuch zu starten, eine Reise in eine Großstadt zu buchen, sondern auch, pünktlich abfahrtbereit zu sein. Für die Metropole hatte sie sich ein besonders raffiniertes Reiseoutfit zusammengestellt. Sie hatte eine türkise Tunika mit kurzen weiten Fledermausärmeln angezogen und einen breiten Gürtel umgebunden, der ihre schmale Taille betonte, darunter ein silberfarbenes Shirt mit Stickereien an den Ärmeln. Ihre Beine steckten in einer amberbraunen Strumpfhose und die Füße in türkisen Robin-Hood-Stiefeln mit gekrempeltem Schaft. Allein die Klamottenauswahl hatte sie an diesem Morgen schon fast eine Stunde gekostet. Die verlorene Zeit ging zulasten ihrer Frisur. Eigentlich wollte Marie ihre Haare offen tragen, aber irgendwie spielten diese nicht mit, und dann fehlte plötzlich doch die Zeit, sodass sie sich für einen schnell hochgebundenen Zopf entschieden hatte.
Sie blickte zufrieden in den Schminkspiegel im Auto.
»Du siehst klasse aus«, stimmte Tessa Maries prüfendem Blick zu. Irgendwie wurde Tessa Marie immer sympathischer.
Auch Kim hob anerkennend die Augenbraue, als Tessa sie einsammelte und sie sich auf die Rückbank des Autos schob. Nur Franzi, die als Letzte abgeholt wurde, zog Marie auf, als diese aus dem Auto stieg, um Franzi mit ihrem Gepäck zu helfen: »Ach, fliegen wir nach New York zur Modenschau?« »Hamburg, New York ... Wo ist der Unterschied?«, fragte Marie amüsiert. »Bist du fertig?«
»Sofort, sofort! Ich muss nur noch mal schnell zur Weide laufen, um mich von Tinka zu verabschieden.« Marie wusste, wie sehr Franzi ihr Pony Tinka liebte. Sie hoffte nur, dass Franzi ihrem hinkendem Huhn Polly schon Auf Wiedersehen gesagt hatte. Nicht, dass sie es jetzt erst noch suchen musste. Wer wusste schon, wo Polly wieder umherflatterte. Franzi lebte mit ihren Eltern etwas außerhalb der Stadt, umgeben von Bauernhöfen und viel freier Fläche. Und wenn Polly mal wieder ausgebüxt war, würden die drei !!! den Zug doch nicht mehr rechtzeitig erreichen. Selbst wenn Tessa jedem Stau und jeder roten Ampel ausweichen würde. Marie seufzte. Aber sie hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Schwungvoll nahm Franzi kurz darauf neben Kim Platz und die Fahrt ging weiter. Trotzdem machte sich in Marie Unruhe breit. Irgendwie fühlte es sich so an, als würden Ameisen über ihren ganzen Körper trippeln. Hamburg, Jo, neue Villa, Holger ... Zur Zeit war ihr Leben mal wieder richtig turbulent.
»Der Zug, der Zug!«, rief Marie nervös, nachdem Tessa die
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