Die drei !!! Bd. 32 - Party des Grauens
absolutes Einzelstück. Mein Vater hat es mir von einem Auslandsdreh mitgebracht. Die goldenen Knöpfe habe ich selbst angenäht, um es etwas aufzupeppen.«
»Das kann nur eins bedeuten ...«, murmelte Kim. Auch Franzi und Marie hatten die nötigen Zusammenhänge hergestellt. »Lina!«, riefen sie gleichzeitig. Kim nickte. »Die restliche Beschreibung passt auch: rotblonde Haare, mittelgroß, rundliche Figur ...«
»Und Lina hat ein knallrotes Think-Nature -T-Shirt!« Marie rümpfte die Nase. »Obwohl die Farbe überhaupt nicht zu ihren rötlichen Haaren und ihrem blassen Teint passt. Doch was vorteilhaftes Styling betrifft, ist bei Lina ja sowieso Hopfen und Malz verloren.« Ärgerliche Falten gruben sich in Maries Stirn. »Den Bolero muss sie mal wieder einfach aus meinem Kleiderschrank gemopst haben. Na warte, der werde ich was erzählen!«
»Aber warum hat Lina sich nach Benni erkundigt?«, fragte Franzi ratlos. »Das kapier ich nicht.«
Marie machte ein grimmiges Gesicht. »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden: Wir müssen sie fragen! Und das übernehme ich liebend gerne persönlich.«
Kurze Zeit später stürmten die drei !!! die Treppen zum Penthaus hinauf. Sie hatten sich schnell von Leonhard verabschiedet, waren auf ihre Räder gesprungen und in halsbrecherischem Tempo zu dem eleganten Gebäude geradelt, in dem Marie mit ihrem Vater, Tessa und Lina wohnte. »Lina!«, brüllte Marie, kaum dass sie die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. »Wo steckst du?«
Franzi und Kim folgten ihr in die Wohnung. Marie rannte sofort zum ehemaligen Gästezimmer, das nun Linas Reich war. Sie riss die Tür auf und baute sich wie ein Racheengel vor Lina auf, die im Schneidersitz auf ihrem Bett saß und in einer Zeitschrift blätterte.
»Was ist denn los?« Lina blinzelte überrascht. Es kam nicht oft vor, dass Marie freiwillig ihr Zimmer betrat. »Du hast mein Bolero-Jäckchen genommen, ohne zu fragen!«, fauchte Marie.
Lina zuckte mit den Schultern. »Schon möglich. Na und?« Sie wollte sich wieder ihrer Zeitschrift widmen, aber Marie riss sie ihr aus der Hand. Es war die neueste Ausgabe der Sweet, die zu Maries absoluter Pflichtlektüre gehörte. »Das ist meine! Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass du nicht einfach in mein Zimmer gehen und dir irgendwelche Sachen nehmen sollst! Und mein Kleiderschrank ist absolut tabu, wann kapierst du das endlich?«
Lina rollte mit den Augen. »Stell dich nicht so an! Es sind schließlich nur Klamotten.«
Marie schnappte nach Luft. Kim sah, dass sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch war, und übernahm schnell die weitere Befragung.
»Du warst vor ein paar Tagen im Skatepark und hast dich nach Benni erkundigt.« Kim hatte spontan beschlossen, gleich aufs Ganze zu gehen. »Warum?«
Linas Wangen verfärbten sich rot. »Ich? N...nein, ich war n.. .noch n.. .nie im Skatepark!«
Linas Gesichtsfarbe und ihr leichtes Stottern waren für Kim eindeutige Zeichen dafür, dass sie nicht die Wahrheit sagte. »Wir haben einen Zeugen, der dich identifiziert hat«, sagte sie. »Also hör auf, uns anzulügen!«
Lina ließ den Kopf hängen. »Okay«, gab sie leise zu. »Ich war tatsächlich im Skatepark.«
»Warum wolltest du wissen, wann Benni trainiert?«, fragte Franzi.
Lina zuckte mit den Schultern. »Nur so.« »Unsinn!« Marie spuckte Lina das Wort förmlich ins Gesicht. »Sag uns endlich, was los ist! Hast du Benni eine Falle gestellt? Hast du die Seife auf die Rampe geschmiert? Deinetwegen hat sich Benni das Handgelenk verstaucht!« Lina war blass geworden. »Ich hab nichts damit zu tun, ganz ehrlich! Ich hab mich bloß ein bisschen nach Benni erkundigt, sonst nichts!«
»Aber wieso?«, fragte Franzi noch einmal. »Weil du mir eins auswischen wolltest, stimmt's?«, sagte Marie, als Lina schwieg. »Wenn du was gegen mich hast, dann klär das gefälligst mit mir persönlich, statt dem Freund meiner Freundin etwas anzutun.«
»Ich hab Benni nichts angetan«, flüsterte Lina mit tränenerstickter Stimme.
»WAS WOLLTEST DU DANN IM SKATEPARK?«, schrie Marie. Ihre Augen blitzten und ihr Gesicht war ganz verzerrt vor Wut.
Lina zog den Kopf ein, schlang die Arme um die Knie und kauerte sich weinend auf ihrem Bett zusammen. Kim legte Marie eine Hand auf die Schulter. »Lass uns gehen. Lina wird jetzt sowieso nichts mehr sagen.« Marie ließ sich widerstandslos aus dem Zimmer schieben. Im Flur kam sie allmählich wieder zu sich. »Ich hab's vermasselt, was?« Sie seufzte. »Tut
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