Die drei !!! Bd. 34 - Brandgefährlich!
kann überall passieren.«
Leise murmelnd zerstreuten sich die Gäste. Einige kehrten nun doch in den Frühstücksraum zurück, andere gingen auf ihre Zimmer. Die drei !!! blieben unschlüssig in der Diele stehen.
Felipe küsste Franzi aufs Ohr. »Ich schau mal nach, ob Onkel Miguel schon wach ist. Wir sehen uns später, okay?« Franzi nickte zerstreut. Sie war in Gedanken immer noch bei dem mysteriösen Feuer. Darum bekam sie auch zunächst gar nicht mit, dass Stimmen aus der Küche drangen. Erst als Kim sie in die Seite stieß, horchte sie auf. Ubbo Hansen unterhielt sich mit einer Frau. Bei genauerem Hinhören stellte Franzi fest, dass es sich eher um einen Streit als um eine Unterhaltung handelte.
»Sie müssen die Polizei rufen«, sagte die Frauenstimme eindringlich.
»Ach was, ist doch nichts weiter passiert«, erwiderte Ubbo Hansen.
»Nichts weiter passiert?«, wiederholte die Frau aufgebracht. »Das kann nicht Ihr Ernst sein! Haben Sie denn gar nichts gelernt? Muss erst wieder das Haus in Flammen stehen, bevor Sie etwas unternehmen?«
»Jetzt übertreiben Sie aber, Edda.« Der Pensionsbesitzer klang ärgerlich. »Außerdem müssen Sie die Entscheidung schon mir überlassen.«
»Wie Sie meinen! Aber wenn beim nächsten Mal jemand zu Schaden kommt, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.« Eine Sekunde später rauschte eine Frau an den drei !!! vorbei. Sie trug eine karierte Schürze, die sie im Laufen auszog und auf einen Sessel in der Diele pfefferte. Dann verließ sie das Haus und knallte die Tür hinter sich zu. »Was war das denn?«, fragte Kim verdutzt. »Keine Ahnung, aber wir sollten es unbedingt herausfinden.« Franzi gab ihren Freundinnen einen Wink und sie folgten der Frau ins Freie.
Die Detektivinnen hatten Glück. Die Frau hatte das Grundstück nicht verlassen. Sie saß in dem Strandkorb neben dem Haus und starrte mit versteinerter Miene auf die verbrannte Möwe, von der immer noch Rauch in den weißen Himmel aufstieg. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein und bemerkte die drei !!! erst, als sie direkt vor ihr standen. »Guten Morgen«, grüßte Kim freundlich. Die Frau zuckte zusammen. »Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?«
Die drei !!! nannten kurz ihre Namen. Als die Frau hörte, dass sie Pensionsgäste waren, entspannte sie sich wieder.
»Ich bin Edda Diekmann, die Hausdame der Pension Seemöwe«, stellte sie sich vor. »Ich helfe Ubbo in der Küche, bereite die Zimmer für die Gäste vor und kümmere mich um alles, was sonst noch so anfällt.«
»Das war ein ganz schöner Schreck am frühen Morgen, was?«, eröffnete Franzi das Gespräch. »Gut, dass der Brand so schnell gelöscht werden konnte.«
Edda Diekmann nickte gedankenverloren. »Heute ist es gut gegangen, aber wer weiß, was beim nächsten Mal passiert ...« »Wieso sollte es denn noch mal brennen?«, erkundigte sich Franzi. Sie merkte, wie ihr die Kälte in die Knochen kroch, und schlang fröstelnd die Arme um den Körper. Hätte sie doch bloß ihre Jacke angezogen!
Die Hausdame sah sich schnell um. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass niemand in der Nähe war, verkündete sie mit gesenkter Stimme: »Es hat heute nicht zum ersten Mal in der Pension Seemöwe gebrannt.«
»Was?« Franzi riss die Augen auf. Auch Kim und Marie sahen überrascht aus.
Edda Diekmann nickte vielsagend. »Vorletzten Sommer ist der Fahrradschuppen abgebrannt, letzten Winter – übrigens auch zur Biike-Zeit – stand das Gartenhäuschen in Flammen und im vergangenen Oktober hat jemand im Flur der Pension Feuer gelegt«, erzählte sie. »Zum Glück konnten die Feuer jeweils rechtzeitig gelöscht werden, sodass sich der Schaden in Grenzen hielt.«
Marie schüttelte ungläubig den Kopf. »Das klingt ja fast so, als hätte es jemand auf die Pension abgesehen!« »So ist es auch«, bestätigte die Hausdame. »Die Polizei ist sich sicher, dass es jedes Mal Brandstiftung war, aber der Täter wurde nie gefasst. Dabei besitzt er sogar die Dreistigkeit, vor den Anschlägen anzurufen – anonym natürlich.«
Franzi ging ein Licht auf. »Hat er gestern Nachmittag auch angerufen?«
Edda nickte. »Ubbo hat mir vorhin erst von dem Anruf erzählt, sonst hätte ich sofort die Polizei benachrichtigt.« Franzi nickte. Dann hatten sie gestern kurz nach ihrer Ankunft also zufällig den anonymen Drohanruf mitgehört. Kein Wunder, dass der Pensionsbesitzer so aufgewühlt gewesen war.
»Aber eins verstehe ich nicht.« Kim runzelte die Stirn.
Weitere Kostenlose Bücher