Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
Handbewegung. »Aber ich meine dich!« »Na, hör mal!«
Lina, Carla, Franzi und Kim brachen in schallendes Gelächter aus. Kim beruhigte sich als Erste wieder. »Meine Freundin Marie hat dich auf der Homepage gesehen. Du bist zusammen mit einem Muschelfossil abgebildet.« Die Gesichtszüge des jungen Mannes entspannten sich. »Ach so!« Er grinste. »Ich bin übrigens Henry und mache seit einem halben Jahr ein Praktikum hier. Ich studiere Sport und Biologie auf Lehramt. Deshalb hat mich Ina gebeten, den Baumwipfelpfad und die Kletterparcours mit zu konzipieren und zu verbessern.«
Kim stellte die anderen vor und Henry schüttelte jedem Mädchen die Hand. Marie schien er einen Tick länger in die Augen zu sehen, als er ihr die Hand gab. »Und ihr seid also für ein paar Tage auf Besuch, schön! Es ist vielleicht ein bisschen spontan, aber habt ihr jetzt gleich Lust, eine Tour über den Baumwipfelpfad und den Kletterparcours zu machen? Den Cache könnt ihr doch auch heute Nachmittag suchen, oder?« Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich will noch ein paar Infotafeln in den Baumkronen anbringen. Dabei könnte ich Hilfe gebrauchen. Und ich könnte euch ein paar fantastische Sachen zeigen.«
Marie warf ihre blonde Mähne zurück, lächelte ihr schönstes Lächeln und hauchte: »Henry, das ist eine großartige Idee! Nicht wahr, Mädels?«
Der kopflose Geist
»Ich sterbe.« Kim starrte in die Tiefe und klammerte sich am Geländer der schmalen Plattform fest. Ihr Atem ging stoßweise. »Ganz ruhig.« Marie trat vor Kim. »Schau nicht nach unten, sieh mich an!«
Kim schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht mehr. Dieser Baumwipfelpfad hier reicht mir vollkommen.« Sie nahm den Schutzhelm ab und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Dass ich Platzangst habe, war mir schon lange klar. Jetzt weiß ich, dass ich auch unter Höhenangst leide. Ich gehe jedenfalls nicht noch in diesen Klettergarten mit und hänge in zehn Metern Höhe irgendwo herum.«
»Ist bei euch alles in Ordnung?«, rief Henry aus der Krone einer mächtigen Eiche, die neben der Plattform wuchs. Er stand mit Seilen gesichert auf einem Ast und hatte einen Hammer in der einen Hand, während er mit der anderen in seiner Hosentasche kramte. Lina und Franzi hingen in Klettergurten knapp unter ihm und hielten eine große beschriftete Aluminiumtafel bereit.
Marie seufzte. »Alles klar«, rief sie Henry zu. »Kim muss sich nur an die Höhe gewöhnen. Wenn ihr fertig seid, können wir in den Seilgarten.«
Henry machte das Okay-Zeichen. Dann wandte er sich zu Lina und Franzi. »Ihr könnt mir jetzt das Schild geben.« Geschickt hängte Lina die Karabiner ihrer Sicherung um und schwang an Henry heran. Er nahm die Aluminiumplatte in Empfang. »Danke, perfektes Timing!« Franzi sah bewundernd zu. »Lina, du bist verdammt gut!« »Ach, das ist doch ein Kinderspiel«, rief Lina. Ihre roten Pausbacken verrieten, wie sehr sie sich über das Lob freute. »Ich bin schließlich seit zwei Jahren in der Kletter-AG unserer Schule.«
»Ach«, zischte Marie. »Ich hätte eher gedacht, dass sie das beim Freeclimbing am Wandschrank in meinem Zimmer gelernt hat – wenn sie das oberste Fach mit meinen teuren Kaschmirpullis erreichen will.«
Kim musste grinsen. Dann kniff sie die Augen zusammen. »Ich werde mich niemals an die Höhe gewöhnen«, murmelte sie. »Ich gehe besser wieder runter.«
Carla streichelte ihr mitfühlend den Arm. »Soll ich mitkommen?«
»Das ist lieb von dir. Aber ich schaffe das schon alleine. Ihr wolltet doch noch in den Hochseilgarten.« Marie sah Kim unsicher an. »Bist du sicher?« »Klar. Ich warte unten auf euch.«
Als Kim den Holzsteg entlanglief, der zur nächsten Plattform führte, fühlte sie sich gleich besser. Die Wege waren breit und es gab ein Geländer, sogar Rollstuhlfahrer und kleine Kinder konnten hier sicher passieren. Kim sah zurück. Henry hatte die Informationstafel am Baum befestigt und schwang sich gerade über die Brüstung zur Plattform zurück. Marie strahlte Henry an und der junge Mann lächelte geschmeichelt zurück. Kim schmunzelte. Marie sah in ihren Outdoorklamotten einfach toll aus. Sie selbst bevorzugte eher gemütliche Jeans und Schlabberpullis und achtete nicht so sehr auf Kleidung. Aber Michi hatte ihr einmal gesagt, dass ihm genau das an ihr so gefiel. Michi! Kim beschloss, ihm sofort eine SMS zu schicken, sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ja, sie würde zur
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