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Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Titel: Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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im Gebüsch liegen«, beharrte Kim.
    Noris Kinner nickte. »Ich bin Hobby-Ornithologe«, fuhr er fort. »Ich beobachte in meiner Freizeit Vögel.« Er deutete der Gruppe an, ihm zu folgen. »Momentan ist Nistzeit. Seid ganz leise!« Noris Kinner bog einen belaubten Zweig an einem niedrigen Baum in ihrer Nähe zurück. »Hier. Das habe ich beobachtet. Ich wollte nicht zu nahe drangehen. Daher das Fernglas.«
    Franzi trat näher und unterdrückte ein begeistertes Quietschen: Vier flauschige Vogeljungen saßen aneinandergekuschelt in einem Nest und rissen hungrig ihre gelben Schnäbel auf. »Süß!«, flüsterte sie. »Junge Amseln, maximal drei Wochen alt.«
    Lina und Carla beugten sich neugierig vor. Noris Kinner nickte anerkennend. »Du kennst dich aus.« »Ich liebe Tiere über alles. Ich selbst habe ein hinkendes Huhn und ein total süßes Pony zu Hause.« Franzi lächelte. »Außerdem helfe ich meinem Vater oft in seiner Tierarztpraxis. Da lerne ich eine Menge.«
    »Das ist schön!«, sagte Herr Kinner. »Ich bin auch großer Tierfreund. Am liebsten aber beobachte ich im Freien. Dort bewegen sich die Tiere ganz anders als in Gefangenschaft. Deshalb finde ich es auch toll, dass Frau Prof. Dr. Westphal diesen Baumwipfelpfad eingerichtet hat. Es ist wichtig, dass die Menschen mehr über die Natur lernen. Nur dann werden sie wieder ein anderes Verhältnis zu ihr bekommen und sie nicht weiter kaputt machen. Die Menschen stören die Natur.« Kim verzog das Gesicht. »Wenn es nach mir ginge, müsste das Ganze aber nicht in so einer Höhe passieren. Ich freue mich viel mehr auf unsere Geocaching-Tour heute Nachmittag. Dabei ist man der Natur wirklich nahe – mit beiden Beinen auf dem Boden.«
    »Geocaching?«, fragte Noris Kinner. »Diese neumodische Art von Schnitzeljagd, bei der versteckte Sachen im Wald mit Hilfe von GPS-Daten gesucht werden?« »Genau!«, antwortete Lina eifrig. »Das Museum bietet verschiedene Touren an. Ina, also Prof. Dr. Westphal will, dass wir die Routen testen. Also, genau genommen, Carla und ich, weil wir ungefähr so alt sind wie die Kinder, für die die GPS-Touren gemacht sind. Es sind nämlich komische Dinge passiert, genau genommen, sind die Schätze verschwunden. Also, ganz genau genommen, haben die Kinder sie wohl nicht gefunden, weil die Rätsel zu schwer waren, und einige haben sich sogar gegruselt. Sie haben einen Geist gesehen, der genau genommen, gar keiner war, weil -«
    »Ich weiß nicht, ob Herr Kinner das alles so genau wissen will«, unterbrach Marie Lina. Sie schwieg beleidigt.
    Tatsächlich wirkte Noris Kinner ein bisschen verwirrt. Er sah Lina nachdenklich an. »Das mit dem Geist ist interessant«, sagte er schließlich. »Kennt ihr die Sage vom grausamen Conrad von Lengfelde, der hier vor vielen hundert Jahren sein Unwesen getrieben hat?« Die Mädchen schüttelten die Köpfe.
    Mit gesenkter Stimme begann Noris Kinner zu erzählen: »Conrad von Lengfelde war ein berüchtigter Raubritter, der in dieser Gegend lebte. Die Ruine seiner Burg könnt ihr heute noch am Rand des Waldes sehen. Dort hielt er Leute aus dem Dorf gefangen, die er zuvor entführt hatte. Wenn die Familienangehörigen das Lösegeld, das er verlangte, nicht zahlen konnten, ließ er die Gefangenen qualvoll in seinem Burgverlies verhungern und verdursten.«
    Carla und Lina hörten schweigend zu. Kim, Franzi und Marie wechselten einen intensiven Blick.
    »Eines Tages«, fuhr Noris Kinner mit düsterer Stimme fort, »hatten es die Dorfbewohner satt. Sie lauerten Conrad im Wald bei der großen Felsformation auf, nahmen ihn gefangen und – enthaupteten ihn. Dabei rollte der Kopf in eine Felsspalte und verschwand darin. Conrad wurde kopflos begraben. Zwei Nächte später bemerkte ein Köhler, der gerade das Feuer in seinem Meiler mit der darin entstehenden Kohle überprüfte, eine seltsame Gestalt im Wald. Sie bewegte sich torkelnd fort und stieß immer wieder gegen Bäume und Steine. Als der Mann näher heranging, erblickte er das Grauen persönlich: einen menschlichen Körper ohne Haupt, der wild mit den Armen fuchtelte. Conrad von Lengfelde war von den Toten auferstanden und suchte nach seinem Kopf!« Herr Kinner machte eine Kunstpause. »Der Legende nach tut er dies immer noch. Es wurde und wird immer wieder berichtet, dass ein kopfloser Geist durch diesen Wald irrt.« Noris Kinner räusperte sich. »Besonders um Pfingsten herum, zu der Zeit, zu der er damals sein Leben und seinen Kopf verlor, soll er aktiv

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