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Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Titel: Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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probieren?«, mahnte Kim an. »Du weißt doch, dass Rechnen nicht so mein Ding ist«, murmelte Franzi.
    Marie stimmte ihr sofort zu und auch die anderen wirkten nicht sehr begeistert.
    Kim zuckte ärgerlich mit den Schultern. »Alles muss man selbst machen.« Sie schrieb und rechnete weiter. »Fliegen haben sechs Beine, Spinnen acht«, murmelte Kim. »Das ist wichtig.«
    Gespanntes Schweigen breitete sich aus, das nur durch das Geräusch des über das Papier kratzenden Stifts unterbrochen wurde.
    Nach einer Weile zupfte Carla Henry an seiner Outdoorjacke. »Das ist wirklich Tierquälerei. Ich finde sieben Spinnen gegen fünf Fliegen total ungerecht.«
    Kim hob ruckartig den Kopf. »Was hast du gesagt?« »Es ist ungerecht!«
    »Nein. Die Zahlen. Wie viele Spinnen?« »Sieben. Und fünf Fliegen.«
    »Das Ergebnis habe ich auch raus. Wie hast du das gemacht?« Kim sah Carla an, als hätte sie sich gerade in eine Riesenfliege verwandelt. »Kannst du lineare Gleichungen im Kopf rechnen? Mit zwei Unbekannten?«
    Carla sah verständnislos drein. »Unbekannte Lineale?« »Lineare Gleichungen.« Kim hielt Carla den Zettel vor die Nase. »Hier, so etwas.« Sie begann die Lösungsschritte zu erläutern. Marie unterdrückte ein Gähnen. »Nein«, sagte Carla, bevor Kim zu Ende erklären konnte. »Diese komischen x- und y-Sachen braucht man nicht. Ich habe ein bisschen probiert: Wenn man annimmt, dass alle Insekten sechs Beine haben, sind das bei zwölf Tieren 72. Wir brauchen aber 86. 14 Beine sind also sozusagen übrig. Spinnen haben acht Beine, wie du vorhin gesagt hast. Also zwei mehr als die angenommenen sechs. Vierzehn restliche Beine teilen sich also auf sieben Spinnen auf. Und zwölf minus sieben ist fünf. Das sind die Fliegen. Fünf mal sechs Fliegenbeine ist 30, sieben mal acht Spinnenbeine ist 56. Macht zusammen 86.« Tessa und Ina nickten anerkennend.
    »Wahnsinn.« Marie sah Carla bewundernd an. »Ich blicke bei diesem Beinsalat immer noch nicht durch, aber man merkt, dass du ihn verstehst.«
    Franzi grinste. »Und das reicht ja auch.« Sie klopfte Carla auf die Schulter. »Super gemacht. Lasst uns jetzt endlich die Koordinaten ergänzen.«
    Kim tippte eilig die Daten ein und lief einige Schritte mit dem GPS-Gerät in der Hand. Als auf dem Display der Pfeil des digitalen Kompasses erschien, war sie sofort im Jagdfieber. »Hier geht's lang!« Sie stürmten los.
    »Haltet eure Taschenlampen bereit!«, rief Henry. »Nur so werden wir die erste Station tatsächlich finden.« »Hier hast du deine Stirnlampe zurück.« Franzi reichte Lina den Kopfgurt mit der kleinen LED-Leuchte. »Danke!« Lina stopfte die Lampe in ihren Rucksack. »Aber ich werde gleich meine Dynamo-Taschenlampe verwenden.« Sie liefen einen schmalen Weg entlang, der geradewegs in den Nadelwald führte. Das rotgoldene Licht der Abendsonne versickerte langsam zwischen den dichten Ästen, bis es schließlich ganz verschluckt wurde. Je weiter sie in den Wald vorstießen, desto düsterer wurde es. Noch gab es kein Mondlicht, das ihnen den Weg erleuchtete. Sie schalteten die Taschenlampen ein.
    Plötzlich durchschnitt ein lautes Geräusch die Stille: TAKA-TAKA-TAKA. Sie blieben stehen. Zwei Sekunden lang blieb alles ruhig. Dann gab es wieder dieses unheimliche Klackergeräusch: TAKA-TAKA-TAKA. In der Waldstille erschien es ohrenbetäubend laut zu sein. Kim leuchtete mit ihrer Taschenlampe umher. »Was ist das?« TAKA. »Ähm«, machte Lina.
    TAKA-TAKA.
    »Das ist meine Schüttel-Taschenlampe.« TAKA-TAKA. »Ich muss sie aufladen.« TAKA-TAKA.
    »Dazu muss man sie schütteln.« TAKA-TAKA.
    »30 Sekunden lang. Und schon hat man tolles Licht für 15 Minuten. Ganz ohne Batterien!« TAKA-TAKA-TAKA.
    »Du hast sie ja nicht mehr alle!« Marie war kurz davor, Lina die Lampe abzunehmen und in hohem Bogen wegzuwerfen. Kim konnte sie gerade noch zurückhalten. »Willst du sämtliche Tiere in Angst und Schrecken versetzen und aus dem Wald verjagen?« TAKA-TAKA.
    »Das ist das allerneuste Modell auf dem Markt«, sagte Lina trotzig. »Die alten waren viel lauter.« TAKA-TAKA.
    Ein Lichtkegel erschien auf dem Boden vor Lina. »Funktioniert sehr gut«, sagte sie zufrieden. Marie gab kopfschüttelnd auf.
    Die Gruppe lief unter der Führung von Kim schweigend weiter. Nur das Knacken der Äste unter ihren Füßen war zu hören, vereinzelte Käuzchenrufe – und natürlich das wiederkehrende Klackern von Linas Schüttellampe. Es war jedoch um einiges leiser geworden. Tessa

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