Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
nicht weglaufen, wir verlieren uns sonst alle noch!« Kim stöhnte. Sie sah dem kleiner werdenden Licht von Carlas Taschenlampe nach. Marie und Franzi standen neben ihr. Aber Henry und Ina hatte sie schon längst aus den Augen verloren.
»Wir stellen uns an wie absolute Anfänger. Das wird Stunden dauern, bis alle wieder zusammen sind.«
Es dauerte tatsächlich sehr lange, bis die Gruppe sich wieder gefunden hatte. Ohne die Taschenlampen wären sie hoffnungslos verloren gewesen, dachte Kim und bekam eine Gänsehaut. Sie hatten sich Lichtsignale gegeben und schließlich alle an einer dicht bewachsenen Stelle im Wald wiedergefunden. Völlig durchnässt und mit eiskalten Füßen zwar – aber sie waren wieder alle beisammen.
»Mir ist kalt«, jammerte Lina. Sie schmiegte sich an ihre Mutter. »Ich will heim.«
»Gute Idee.« Tessa lächelte kleinlaut. »Es war dumm von mir, Lina alleine hinterherzurennen. Ich hätte niemals gedacht, dass man sich im Wald so schnell verlaufen kann.« Ina strich ihr tröstend über den Arm. »Ich kann dich gut verstehen.« Sie wischte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. »Am besten, wir brechen die Geocache-Tour für heute ab. Bei diesem Mistwetter holen wir uns sonst noch den Tod.« »Ich bin auch dafür, dass wir nach Hause gehen.« Franzi räusperte sich. »Allerdings weiß ich nicht, in welche Richtung wir gehen müssen. Ich habe die Orientierung verloren.« »Ich auch«, gab Marie zu. Sie mussten feststellen, dass es allen so ging. Henry zuckte mit den Schultern. »Wir haben ja das GPS-Gerät. Für solche Fälle habe ich die Koordinaten des Museums gespeichert. Wir können uns ganz leicht zurückführen lassen.« Kim nickte. Sie zog das GPS-Gerät aus der Jackentasche und ließ es aus dem wasserdichten Beutel in ihre Hand gleiten. »Bin ich froh, dass es diesen ganzen technischen Kram gibt«, sagte Ina leise. »Ohne den wären wir jetzt aufgeschmissen.« Kim starrte auf das Display.
»Du musst die goto- Taste drücken und dann in der Liste »Museum« wählen.« »Ich weiß.« Kim streckte den Arm aus und vollführte einen weiten Bogen mit dem Gerät in der Hand. Sie lief einige Schritte. Dabei ließ sie das Display nicht aus den Augen. »Kim?« Henrys Stimme klang unsicher. »Alles klar?« Kim sah ernst in die Runde. »Nein. Ganz und gar nicht.« »Wie meinst du das?«, piepste Carla. Sie schob die Kapuze ihres Anoraks aus dem Gesicht und sah Kim mit großen Augen an.
»Wir haben ein Problem. Es heißt: ›Kein Empfang‹.« »Ach was.« Franzi schnappte sich das GPS-Gerät. »Das kann nicht sein.« Sie lief einige Schritte. »Doch, du hast recht. Kein Empfang. Nada de nada, würde Felipe jetzt sagen. Rein gar nichts.«
Lina fing leise an zu schluchzen. »Ich will heim!« Auch Carla hatte Tränen in den Augen. Die beiden Mädchen klammerten sich aneinander. »Ich habe Angst!«, flüsterte Carla. Tessa und Ina versuchten die beiden Mädchen zu beruhigen, aber sie steigerten sich immer weiter in ihren Schrecken hinein. Lina klammerte sich jetzt an Tessa und schluchzte in ihre Armbeuge.
Marie atmete tief ein und wieder aus. Linas Theater ging ihr ungeheuer auf die Nerven. »Stell dich nicht so an!«, sagte sie. »Ausflippen hilft uns auch nicht weiter.« Im selben Moment kreischte sie panisch los. Peinlich berührt zog Franzi ihren Arm weg, den sie Marie gerade freundschaftlich um die Schulter legen wollte. »Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.« »Schon gut. Schon gut.«
Lina wischte sich die Tränen aus den Augen und betrachtete Marie interessiert.
»Wir sitzen also in einem Funkloch fest«, beeilte sich Marie zu sagen.
»Das ist unmöglich«, stellte Henry fest. »Ich gebe ja zu, dass diese Geocache-Tour vielleicht noch nicht in allen Einzelheiten optimal ausgearbeitet ist – aber eines habe ich genau überprüft: Im gesamten Biosphärenreservat gibt es jederzeit Empfang!«
»Dann ist das GPS-Gerät defekt«, mutmaßte Franzi. Sie schüttelte es. Nichts tat sich.
Ina wischte sich wieder eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es hilft nichts. Ich werde meinen Schwager darüber informieren, dass wir hier im Wald sitzen. Er muss Hilfe schicken.« Sie tastete nach ihrem Handy. Als sie es gefunden hatte, stutzte sie. Sie starrte auf das Mobiltelefon. »Kein Empfang!« Hastig prüfte Kim ihr Handy. »Nichts!« Die anderen holten nun ebenfalls ihre Handys, aber überall das Gleiche: Kein Empfang.
»Ist das unheimlich.« Franzi lief immer noch umher und
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