Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
einen Vergleichsabdruck von der verdächtigen Person. Das sollte nicht allzu schwer sein. Er arbeitet ja im Museum an den Elektroleitungen, wie er uns selbst erzählt hat. Wir schnappen uns eines der Werkzeuge, die er in der Hand hatte, und sichern die Abdrücke.« »Alles klar.« Marie warf einen prüfenden Blick in den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Sie zupfte eine Haarsträhne zurecht. »Wir können gleich zu Henry gehen und fragen, wann die Elektriker wieder im Haus sind.« Franzi sah ihre Freundin grinsend an. »Bist du sicher, dass du das nicht lieber allein machen möchtest?« Marie verdrehte die Augen. »Jetzt mach dich doch nicht immer über mich lustig. Ich finde Henry eben süß. Mehr nicht.« Kim seufzte leise. Das Thema erinnerte sie an das SMS-Problem, das sie noch mit Michi hatte. Schnell verdrängte sie den Gedanken, dass sie die Sache unbedingt klarstellen musste. Das konnte sie heute Abend noch machen. Sie sprang auf und schlüpfte in ihren Kapuzenpulli. »Wir gehen einfach mal rüber zum Museum. Wahrscheinlich kennt Ina am ehesten die Zeiten der Handwerker. Ich nehme an, dass sie gleich morgen früh wiederkommen.«
Outdoor-Abenteuer
Im Museum trafen sie weder auf Ina noch auf Henry. Dafür rannten ihnen Lina und Carla im breiten Eingangsflur entgegen. Begeistert hielten ihnen die Mädchen je einen graubraunen rundlichen Klumpen in Faustgröße entgegen. »Ammoniten!«, posaunte Lina heraus. »Voll gefälscht! Sieht cool aus, was?«
»Äh, toll«, brachte Marie hervor. »Könnt ihr uns sagen, wo wir Henry oder Ina finden?«
»Ina ist mit Tessa in ihrem Büro«, antwortete Carla. Sie strich zärtlich über ihr falsches Fossil. »Und Henry räumt die Werkstatt auf, glaube ich. Alles ist voller Gips.« »Die Werkstatt habe ich schon längst aufgeräumt.« Henry war gerade um die Ecke gekommen. Gut gelaunt sah er in die Runde. Er hielt einen Stapel bedruckter Papiere in der Hand. »Ich wollte Ina gerade die Unterlagen zu den neuen Geocachings vorbeibringen. Sie hat mich nach den jüngsten Vorfällen darum gebeten, die Touren zu verändern.« Er kratze sich am Kopf. »Hoffentlich hilft das gegen den Anti-Cacher. Ein Studienkollege von mir ist Hobby-Schatzsucher. Er hat den ganzen Vormittag an den neuen Touren gearbeitet.« Lina sah neugierig auf das oberste Papiere. »Ein neuer Nachtcache?«
»Richtig. Und der ist sogar noch viel besser als der alte.« Lina hüpfte von einem Bein aufs andere. »Den will ich gleich heute Nacht machen!«
»Dir reicht ein Horrorerlebnis wohl nicht«, stellte Marie kopfschüttelnd fest.
»Ach was.« Lina zuckte mit den Schultern. »Zwei Mal hintereinander passiert so etwas bestimmt nicht.«
Marie sah Lina erstaunt an. »Da hast ja richtig Mut.« Franzi zog das Haargummi an einem ihrer Zöpfe fester. »Einen Nachtcache stelle ich mir total spannend vor! So im Dunkeln im Wald ...«
»Außerdem können wir die Augen offen halten«, ergänzte Kim. »Alles kann uns in unseren Ermittlungen weiterbringen.«
Marie nickte.
»Nein.« Henry schüttelte den Kopf. »Ihr könnt auf keinen Fall alleine gehen. Nicht nach dem, was vorgefallen ist.« »Dann komm doch mit uns«, sagte Marie mit gewinnendem Lächeln. Sie klimperte mit ihren Wimpern und sah Henry erwartungsvoll an.
»Oh ja! Bitte, bitte!« Lina hängte sich an den Arm des jungen Mannes. »Wir machen alle zusammen heute Abend die Tour. Das wird spitze!«
»Zeit hätte ich.« Henry überlegte einen Moment. »Also gut, warum nicht. Aber –«
»JA!« Der Rest seines Satzes ging in Linas und Carlas Freudengeheul unter. Hilflos lächelte Henry Marie an, während die beiden Mädchen rechts und links an ihm zogen. Marie räusperte sich. »Jetzt beruhigt euch mal. Und lasst Henry ausreden.«
»Ist schon okay.« Henry grinste. »Ich wollte nur sagen, dass wir erst Ina fragen müssen, ob sie einverstanden ist.« »Wir fragen sie sofort! Kommt alle mit!« Lina und Carla sausten den Gang hinunter.
»Ina wird sich ganz besonders freuen, wenn wir alle so in ihr Büro stürmen«, rief ihr Marie nach. »Am besten schreist du noch mal ganz laut, dann ist sie wenigstens vorgewarnt.« Grinsend machten sich Henry und die drei !!! ebenfalls auf den Weg zu Inas Büro.
Als sie ankamen, hatten Lina und Carla Ina schon in Beschlag genommen und sprachen aufgeregt auf sie ein. Tessa saß ebenfalls da und hörte aufmerksam zu.
»Hallo, da kommt ja der Rest der Truppe«, sagte Ina lächelnd. Sie stand auf und sammelte einige
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