Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
ich darüber reden könnte. Die anderen würden mich alle auslachen. Und mein Arzt nimmt mich überhaupt nicht ernst. Die pflanzlichen Medikamente, die er mir verschrieben hat, wirken nicht mehr. Ich musste es tun. Es war ein Notfall! Ich hab auch nur eine Schachtel aus dem Apothekerschrank genommen. Valium, das einzige Beruhigungsmittel, das mir jetzt noch helfen kann. Ohne halte ich es nicht mehr aus. Sonst übertrage ich die Bilder und Ängste in meinem Kopf noch auf Aladin. Er ist so sensibel, er spürt genau, wenn es mir nicht gut geht.
Aladin! Du bist das kostbarste Geschenk, das ich je bekommen habe. Ich würde alles für dich tun. Ja, ich würde sogar mein Leben für dich geben, wenn jemand dir auch nur ein Haar krümmen sollte. Das verspreche ich dir!
Kim schlug sich mit der Hand auf den Mund. »Hakim ist gar nicht der Täter!«
»Wir haben einen Unschuldigen in Untersuchungshaft gebracht ...« Franzi klappte das Tagebuch zu und musste es auf dem Tisch ablegen. So dünn es auch war, plötzlich schien es Tonnen zu wiegen. Marie sagte als Einzige nichts. Stöhnend vergrub sie den Kopf in den Händen. Ihre blonden Haare fielen wie ein undurchdringlicher Vorhang vor ihr Gesicht. In dieser Haltung verharrte sie minutenlang. Dann warf sie entschlossen den Kopf zurück. »Selbstvorwürfe bringen uns jetzt nicht weiter, die zerfleischen uns nur. Wir müssen alle Details des Falls noch mal gründlich durchgehen! Jede noch so winzige Kleinigkeit kann von Bedeutung sein.«
Franzi nickte. »Ja, du hast recht.« Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht, so zittrig und rau war sie. »Was ist mit deinen Videos, Marie?«, meldete sich Kim zu Wort. »Du hast doch mehr als eins gedreht.« »Ja, stimmt!« Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in Maries Augen auf. »Das hatte ich total vergessen.« Sie fischte nach ihrem Handy wie nach dem letzten Rettungsanker und rief die Liste mit den Videos auf. »Da ist der Film mit Frau Röhn und Juri Koslow. Wisst ihr noch, als wir dachten, es findet eine Drogenübergabe statt?«
»Ja, klar«, sagte Franzi. »Lass sehen! Kannst du es in Zeitlupe abspielen?«
»Moment, ich probier's mal.« Marie suchte im Menü nach der richtigen Funktion. »Ich hab's.«
Kim und Franzi stellten sich hinter Marie. Zu dritt starrten sie auf das Video. In Zeitlupe sagte Koslow: »Ich hab dir was mitgebracht.« In Zeitlupe öffnete der Artist seine Jacke. Die beiden Plastikflaschen in seiner rechten Jackeninnentasche waren deutlich zu erkennen.
»Stopp!«, rief Kim. »Da steckt was in der linken Innentasche!« Marie spulte das Video ein Stück zurück, dann fror sie das Bild ein. Jetzt sah Franzi es auch. Einen schmalen, länglichen Gegenstand. Ziemlich unauffällig, weil er aus Plastik war. »Das ist eine Spritze!« Die drei !!! sahen sich geschockt an. Marie sprach aus, was alle dachten. »Juri hat Aladin das Aufputschmittel gespritzt. Er war der Täter!«
»Aber das ergibt keinen Sinn!« Kim schlug mit der Faust auf den Tisch. »Damit hätte er sich doch selbst in Gefahr gebracht. Vergesst nicht, der Arme liegt verletzt im Krankenhaus!«
Franzi hatte Schritte gehört. Neugierig schob sie die Zeltplane vor Hakims Garderobe ein wenig zur Seite. Draußen ging Juri Koslow vorbei, quietschlebendig und fröhlich, als ob nichts passiert wäre. »Von wegen verletzt!«, raunte sie Kim und Marie zu. »Hier geht was nicht mit rechten Dingen zu!«
Ausflug nach Russland
Die drei !!! schlichen Juri Koslow hinterher. Der Artist pfiff ein Kinderlied vor sich hin. Er sah so harmlos aus, so unschuldig. Franzi wollte einfach nicht glauben, dass er ein Pferd gedopt und sich und Hakim absichtlich in Lebensgefahr gebracht hatte. Warum sollte er das getan haben? Und wie in aller Welt war er so plötzlich gesund geworden? Koslow lief zum Zeltplatz hinüber. Er hatte ein festes Ziel: Feodoras Wohnwagen. Die Sängerin hatte sich ihren Liegestuhl im Freien unter die Markise gestellt. Dort lag sie im Bikini, hatte die Augen geschlossen und die Augenlider mit zwei runden Wattepads bedeckt.
Während Juri Koslow sich auf Zehenspitzen seiner Freundin näherte, um sie zu überraschen, versteckten sich die Detektivinnen hinter einem fahrbaren Kleiderschrank, der auf dem Vorplatz des Wohnwagens stand.
Juri legte von hinten seine Hände auf Feodoras Augen. »Wer bin ich?«, flüsterte er.
Die Sängerin schreckte hoch, beide Wattepads segelten ins Gras. »Juri! Hast du mich erschreckt! Was machst du denn schon wieder hier? Du solltest
Weitere Kostenlose Bücher