Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
seufzte. »Verschon mich bitte mit deinen Vorurteilen! Das ist absolut unprofessionell. Denk dran, wie viele Verbrecher wir schon überführt haben, die wir anfangs richtig nett fanden.«
»Ja, ich weiß«, räumte Marie ein. »Trotzdem hat mich diesmal mein Bauchgefühl nicht getäuscht. Dir ging's doch ganz genauso, Franzi, oder? ... Hallo, Erde an Franzi! Hörst du mich?«
Franzi schreckte hoch. »Entschuldige, ich hab gerade an den armen Aladin gedacht.«
»Was hast du denn da?« Kim lehnte sich neugierig zu Franzi herüber, die einen grauen, gebogenen Gegenstand in Händen hielt.
»Das ist ein altes Hufeisen von Tinka«, erklärte Franzi. Zärtlich strich sie über die Seitenkappen. »Tinka musste es im vergangenen Winter eine Weile tragen, weil ein Teil ihres Hufes ausgebrochen war. Ich will es über Aladins Stalltür nageln. Es soll ihm Glück bringen, damit es ihm bald wieder besser geht.« »Eine schöne Idee.« Maries Make-up war komplett. Der Lidschatten in Petrol harmonierte perfekt mit ihren Röhrenjeans, dem weißen Tank-Top und den Sneakers. Zufrieden steckte Marie ihr Schminktäschchen wieder ein.
»Wir sollten noch mal unsere Strategie durchgehen«, sagte Kim.
Franzis Augen blitzten vor Tatendrang. »Die Strategie ist doch klar: Erst wiegen wir Hakim in Sicherheit und dann schlagen wir zu. Der Tierquäler muss hinter Gitter, so viel steht fest!« Die Detektivinnen waren schon mit einigen Verbrechensarten in Berührung gekommen. Tierquälerei fand Franzi einfach unverzeihlich. Sie würde es nie verstehen, wie man unschuldigen Tieren etwas antun konnte. »Alles klar«, sagte Marie. »Ich hab die SMS an Kommissar Peters schon eingespeichert. Ich muss sie nur noch abschicken.«
»Sehr gut.« Kim sah aus dem Fenster. Der Bus nahm die Abzweigung zum Freizeitpark Sugarland. Als sie den leeren Parkplatz erreichten, wurde er gerade von der Morgensonne geflutet. Heute würde ein schöner Tag werden, dachte Kim, und hoffentlich auch ein erfolgreicher.
Die drei !!! stiegen aus und gingen hinüber zum Gelände der Pferdeshow. Dort war bereits viel los. Die Pferde mussten versorgt werden und die Vorbereitungen für die zweite Show am Sonntagabend liefen an.
Bei der Koppel kam ihnen Sascha entgegen, der einen Schubkarren mit Pferdeäpfeln zum Misthaufen brachte. Es tat Franzi weh, ihn zu sehen. Der Streit mit Felipe war plötzlich wieder ganz nah, aber sie durfte sich jetzt nicht von ihren Gefühlen leiten lassen.
»Hi!«, begrüßte sie den Pferdepfleger. »Wir suchen Hakim. Hast du ihn heute schon gesehen?«
Sascha machte eine Kopfbewegung in Richtung Stall. »Hakim ist bei Aladin. Der Tierarzt sieht sich den Hengst an.« Kim, Marie und Franzi tauschten einen zufriedenen Blick. Sie waren also genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
Aladin stand ruhig in seiner Box und ließ sich von den geübten Händen des Tierarztes untersuchen. Hakim wartete daneben. Er war blass, wirkte übermüdet und gab den besorgten Pferdebesitzer. Er spielte die Rolle perfekt. »Guten Morgen!«, sagte Marie mit einem gewinnenden Lächeln. »Wir wollten mal hören, wie es Aladin geht.« Der Tierarzt blickte kurz auf. »Das ist aber nett von euch. Es geht ihm zum Glück gut.«
Hakim freute sich weniger, die Detektivinnen zu sehen. Er wollte sie gerade wieder rausschicken, als Franzi ihm das Hufeisen in die Hand drückte. »Ich hab Aladin was mitgebracht. Einen Glücksbringer von meinem Pony.« Überrascht starrte Hakim das Hufeisen an. »Oh ... danke!« »Wenn Sie einverstanden sind, hänge ich es über Aladins Stalltür auf«, bot Franzi an. »Werkzeug hab ich dabei.« Hakim zögerte. Ihm fiel kein Grund ein, warum Franzi es nicht tun sollte. »Äh ... ja ... einverstanden.« Franzi holte Nagel und Hammer aus ihrem Rucksack und machte sich an die Arbeit. Die drei !!! hatten erreicht, was sie wollten. Hakim schöpfte keinen Verdacht und wandte sich wieder seinem Pferd zu. Kim und Marie konnten ihn in aller Ruhe beobachten.
»Hmm ... die Pupillen sind geweitet«, murmelte der Tierarzt. »Das Gesamtbefinden ist aber ansonsten gut. Und der Hengst war in letzter Zeit sehr unruhig, sagen Sie?« »Ja«, bestätigte Hakim. »So kenne ich ihn gar nicht. Natürlich ist er ein temperamentvolles Tier, aber normalerweise bäumt er sich nie auf beim Voltigieren.«
Der Tierarzt holte ein Plastikpäckchen mit einer Spritze aus seiner Tasche. »Ich werde jetzt eine Blutprobe nehmen, dann wissen wir bald mehr. Ich will ausschließen, dass
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