Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
plumpsen. Sofort erinnerte sie sich lebhaft an einen besonders aufreibenden Fall. Sie würde nie die Panik vergessen, als ihr geliebtes Pony Tinka plötzlich verschwunden war. Und den Schock, als die Detektivinnen herausfanden, dass Fiona auf ziemlich haarsträubende Weise in die Sache verwickelt war.
»Was machst du denn hier?«, fragte Franzi. »Ich dachte, deine Eltern haben den Ponyhof Hufeisen verkauft. Ihr lebt doch jetzt in Hamburg, oder?«
»Dort haben wir unseren festen Wohnsitz, ja«, bestätigte Fiona. »Aber wir kommen viel herum. Meine Eltern haben einen neuen Job. Sie sind ...«
Den Rest des Satzes bekam Franzi nicht mehr mit, weil Kim und Marie lautstark das Hauptquartier betraten. »Hallihallo!«, trällerte Marie. Selbstbewusst stöckelte sie mit ihren mintgrünen Sandalen zum Tisch und warf ihre neue, farblich passende Handtasche auf einen Stuhl. Sie trug ein weißes, ärmelloses Minikleid, das ihre zart gebräunten Schultern besonders gut zur Geltung brachte. »Hallo, Franzi! Ich bin total ausgehungert.« Kim zeigte auf die Kuchenplatte.
»Pssst!«, machte Franzi vorwurfsvoll. »Ich telefoniere.« Sie drehte sich mit ihrem Stuhl zur Wand und konzentrierte sich wieder auf Fiona. »Tut mir leid, ich wurde gerade gestört. Was machen deine Eltern jetzt?«
»Sie gehören zum festen Ensemble einer Pferdshow«, erzählte Fiona. »Unsere Truppe tourt jedes Jahr mit einem neuen Programm durch Deutschland, Österreich und ... « Ein energischer Finger klopfte auf Franzis Schulter. »Wir hatten doch vereinbart, dass wir während der Clubsitzungen nicht telefonieren, simsen oder im Internet surfen«, erinnerte Kim an die gemeinsame Vereinbarung, die sie vor allem wegen der handysüchtigen Marie getroffen hatten. »Du nervst!«, stöhnte Franzi. »Nein ... nicht du, Fiona! Kim bringt mich gerade zum Wahnsinn. Hab ich richtig gehört? Ihr macht bei einer Pferdeshow mit? Das ist ja super! Tretet ihr auch in unserer Stadt auf?«
»Ja, an zwei Abenden«, sagte Fiona. »Und zwar schon ganz bald. Wir ...«
Kim und Marie bauten sich demonstrativ vor Franzi auf. »Kleine Zusatzinformation für alle Schwerhörigen: Die Vereinbarung gilt auch für Frau Franziska Winkler«, verkündete Marie. Am liebsten hätte Franzi ihren Freundinnen mit Pflaumenkuchen den Mund gestopft, aber die Kuchenplatte stand leider zu weit weg. Schließlich gab sie es auf. Sie würde ja doch nicht in Ruhe telefonieren können.
»Tut mir leid, Fiona, aber ich muss Schluss machen. Ich ruf dich später zurück, okay? Deine Nummer hab ich ja jetzt.« »Kein Problem.« Fiona war zum Glück nicht beleidigt. Franzi dagegen war richtig sauer. »Ihr hättet auch noch ein paar Sekunden warten können! Das war Fiona. Ich hab ewig nichts mehr von ihr gehört.«
Kim und Marie tauschten einen Blick, der Bände sprach. Beide hatten Fiona schon damals nicht gemocht. Sie waren ziemlich eifersüchtig gewesen, als Franzi sich mit Fiona angefreundet und ihre Freizeit fast nur noch auf dem Ponyhof verbracht hatte.
»Bist du wieder im Reitfieber?«, stichelte Marie prompt. »Gib uns diesmal aber bitte rechtzeitig Bescheid, bevor du den Detektivclub vernachlässigst.«
Franzi sah sie wütend an. »Das hab ich damals nicht getan und ich werde es auch in Zukunft nicht tun!« Kim konnte es nicht leiden, wenn Marie und Franzi aneinandergerieten, und versuchte zu vermitteln: »Marie meint es nicht so. In der Sache stimme ich ihr aber zu: Unser Club hat oberste Priorität.«
»Da nehme ich euch doch gleich beim Wort: Setzt euch!«, sagte Franzi beleidigt. Sie fühlte sich von ihren Freundinnen eingeengt und schaufelte drei Kuchenstücke auf die Teller. »Cola könnt ihr euch selbst einschenken. Hiermit ist die heutige Clubsitzung eröffnet.«
Eine Weile aßen und tranken die drei !!! schweigend. Nach ihrem dritten Kuchenstück legte Kim seufzend die Gabel zur Seite. »Die Zeit ist viel zu schade zum Streiten. Sind wir wieder Freundinnen?«
»Ziemlich beste Freundinnen, oder?«, sagte Marie und knuffte Franzi in die Seite.
Franzi gab sich einen Ruck, auch wenn es ihr nicht leichtfiel. »Klar.« Sie war noch nie nachtragend gewesen. Kim atmete erleichtert auf. »Sehr schön! Wie haben heute zwei wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Erstens: Wie kommen wir an einen neuen Fall ran? Seit Pfingsten ist Flaute, so kann es nicht weitergehen. Zweitens: Wir müssen endlich die Unterlagen unserer alten Fälle archivieren.« Mit dem zweiten Punkt erntete Kim nicht
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