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Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Titel: Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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half. »Verzeihung«, sagte Marie, »ich müsste hier mal ganz schnell durch.« Aber weder der Mann noch die Frau reagierten. Das etwa fünfzigjährige Paar hatte beschlossen, sich zu küssen. Lang und innig und weltvergessen. Marie verdrehte die Augen. Sie fand es schon süß, dass Leute in diesem Alter noch öffentlich knutschten – aber musste das ausgerechnet jetzt und hier sein? Marie lief den Gang zurück und quetschte sich zwischen zwei anderen Tischreihen durch. Atemlos erreichte sie den Ausgang. Geschafft! Der Umweg hatte sie bestimmt eine Minute gekostet. Sie musste sich beeilen, wenn sie ihre Zielperson nicht ganz aus den Augen verlieren wollte. Marie sah sich um. Hinten bei der Rolltreppe machte sie Evas roten Pagenkopf aus. Marie drängte sich durch die Zuschauermenge, die sich um das Blasorchester versammelt hatte. Sie kam nur langsam voran und ihr brach der Schweiß aus. Sie musste einfach an Eva dranbleiben! Als Marie den Anfang der Rolltreppe erreichte, war die Frau bereits unten angelangt. Ohne das Tempo zu drosseln, sprang Marie auf die Treppe auf. Sie war froh, dass sie heute Sneakers trug und nicht ihre Highheels. Mit jedem schnellen Schritt über die Stufen spürte sie, wie gut die Gummisohlen hafteten.
    Und dann ging alles sehr schnell: Beim Auftreten mit dem linken Fuß verfehlte Marie die nächste Stufe um Haaresbreite. Sie knickte um, verlor das Gleichgewicht, strauchelte und ruderte mit den Armen, konnte sich für einen kurzen Moment am Geländerband festhalten, rutschte aber wieder ab – und fiel vornüber. Instinktiv riss sie die Arme nach vorne. Sie bekam etwas zu fassen, rauen Stoff, und krallte sich daran fest. Wenige Zentimeter vor den scharfen Metallkanten der Treppen wurde ihr Fall gebremst. Marie blinzelte durch die verrutschte Sonnenbrille: Sie hatte die hinteren Jeanstaschen der Person, die vor ihr stand, erwischt! Doch die Person machte eine erschrockene Bewegung zur Seite. Plötzlich gab es ein hässliches Geräusch: Die seitlichen Nähte der Jeanstaschen gaben nach und rissen vollständig auf. Aber die unteren Nähte hielten. Marie klammerte sich in unglücklicher Verrenkung an den zwei Jeanslappen fest. Sie hoffte inständig, dass die letzten Nähte stabil blieben. Glücklicherweise erreichten sie in diesem Moment das Ende der Rolltreppe. Sie stolperten in seltsamer Umarmung auf festen Boden und erlangten ihr Gleichgewicht wieder. Maries Herz hämmerte gegen ihre Brust. Das war knapp!
    Sie entfernte den rosa Behelfsturban, der ihr über die Augen gerutscht war und schüttelte ihre Haare. Dann sah sie in das Gesicht eines ungefähr fünfzehnjährigen Jungen. Er wirkte genauso geschockt, wie Marie sich fühlte. »Es tut mir leid«, rief Marie. »Entschuldige bitte vielmals. Tausend Dank, dass du mich gerettet hast.« Der Junge begann zu lächeln. »Hauptsache, dir ist nichts passiert!«, sagte er.
    Marie nickte hektisch. »Ja. Aber deine Hose ist kaputt.« Sie reckte den Hals und suchte nach Eva. Verdammt, sie war schon auf der Rolltreppe zum Erdgeschoss. »Ich muss weiter, ich habe es sehr eilig«, erklärte Marie und kramte eine Visitenkarte der drei !!! aus ihrer Tasche. »Hier, ich bin Marie Grevenbroich. Schick mir die Rechnung für die Reparatur einfach zu, okay?«
    Sie drückte dem Jungen die Karte in die Hand und sprintete los.
    »Und ich bin Selim«, rief ihr der Junge nach. »Nett, dich kennengelernt zu haben!« Aber Marie hörte ihn schon nicht mehr.

Verdecktes Verhör beim Friseur
    »Dann hole ich gleich mal den Katalog mit den Beispielen für Kurzhaarfrisuren und unsere Muster«, sagte Pietro fröhlich und zwinkerte Kim und Franzi zu. »Bin gleich wieder bei euch. Macht es euch gemütlich, entspannt euch, habt Spaß, freut euch auf alles, was kommt – und bis gleich!« Als der Friseur außer Hörweite war, flüsterte Kim Franzi zu: »Ich kenne sonst keinen Menschen, der so viel redet. Mir fallen gleich die Ohren ab.«
    Franzi stimmte ihr zu: »Ohne Punkt und Komma. Das ist echt anstrengend!« Sie zupfte missmutig am Kragen ihres veilchenfarbenen Überwurfs herum. »Und Marie sitzt gemütlich im Café und dreht Däumchen.«
    »Und futtert einen leckeren Eisbecher.« Kim seufzte. »Ich glaube, ich brauche nachher eine doppelte Portion Spaghetti-Eis mit extra viel Sahne, um wieder zu Kräften zu kommen.« Die Mission ›Verdecktes Verhör beim Friseur‹ hatte sich binnen Minuten zu einem äußerst anstrengenden Unterfangen entwickelt. Pietro war tatsächlich

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