Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
hab«, bedauerte sie. »Ich war einfach zu sehr mit Entspannen beschäftigt.«
»Das war aber auch dein gutes Recht an dem Tag.« Giovanni lächelte. »So soll es bei einem Besuch bei uns schließlich sein.« Marie fragte Marco: »Hast du seine Kontaktdaten notiert, als er sich damals den Termin hat geben lassen?« »Ich glaube, ja.« Der Stylist lief in den Empfangsraum. Er kam mit dem roten Terminbuch zurück und blieb neben Marie stehen. Er blätterte hastig. »Hier müsste er gleich kommen. Ja: Franz Müller -« Enttäuscht hob er den Kopf. »Keine Adresse. Keine Telefonnummer. Verdammt, da habe ich damals nicht aufgepasst.«
Kim schüttelte den Kopf. »Das ist unter Garantie auch nicht sein richtiger Name. Wir können froh sein, dass er nicht auch noch eine falsche Adresse angegeben hat. Da hätten wir nur unnötig viel Zeit mit einer Spur ins Nichts verloren.« Marco runzelte die Stirn. »Ich sehe zur Sicherheit noch in unserer Kundenkartei nach, vielleicht ist da etwas eingetragen.« Er lief hinaus.
»Und ich versuche Louis zu erreichen«, sagte Giovanni nachdenklich. »Vielleicht hat ihm der Mann etwas erzählt, was uns weiterbringt.«
Kim nickte. »Das ist eine gute Idee.« Der Stylist verschwand zum Telefon bei der Garderobe. Franzi blätterte in dem Ordner mit den Fotos. Giovanni und Marco hatten gleich nach Fertigstellung des neuen Innenraumdesigns Bilder von ihrem Salon gemacht. Dabei hatten sie jede Nische einzeln fotografiert. Die Spiegel und die dazugehörigen Accessoires waren gut zu erkennen. »Die Kundenplätze haben toll ausgesehen!«, sagte Franzi begeistert. »Es ist so schade, dass die Spiegel weg sind.« Plötzlich stutzte sie. »NEIN!« Die anderen sahen sie fragend an.
»Das gibt's doch nicht!« Franzi tippte energisch auf ein Foto und rief: »Dieser Spiegel hängt in Pietros Friseursalon auf dem Klo. Ich erkenne ihn eindeutig wieder.« »Zeig her«, rief Marie. Sie sahen sich das Bild an. Franzi knurrte: »Ich fasse es nicht! Paranello hat uns alle an der Nase herumgeführt. Er hat sehr wohl den Laden ruiniert und die Spiegel gestohlen! Und einen davon hat er sich dreist in seinen Salon gehängt.« Franzi ballte die Hände zu Fäusten. »Das ist ... mir fehlen die Worte!«
»Bist du ganz sicher?«, fragte Marie aufgeregt. »Ist das wirklich derselbe Spiegel?«
Franzi nickte wild. »Ich bin absolut sicher. An das Bild kann ich mich ganz genau erinnern. Ich habe mich total erschrocken, als ich beim Händewaschen auf einen halb nackten Jungen gesehen habe, der die Fische im Teich anglotzt.« Marco und Giovanni kamen zurück in den Salon. Marco schüttelte bedauernd den Kopf. »Auch in der Kundenkartei ist nichts!«
Giovanni hatte auch keinen Erfolg zu vermelden. »Louis sagt, dass der Mann total schweigsam war. Er hat nur einmal länger mit dem Handy telefoniert. Und da hat ihm jemand einen Einkaufszettel diktiert.«
Franzi sah die Stylisten an. »Wir haben den Täter!« Die beiden Männer starrten sie mit offenem Mund an. »So schnell?«, fragte Marco schließlich erstaunt. »Es ist Pietro Paranello!«, sagte Franzi.
»Das kann nicht sein!«, rief Giovanni aus. »Nein, bitte nicht!« Franzi zeigte Giovanni das Foto des Spiegels mit dem ›Narziss‹-Motiv. »Dieser Spiegel hängt jetzt bei Paranello im Laden!« Giovanni starrte auf das Bild. Dann lächelte er. Franzi sah den Stylisten fassungslos an. »Du lächelst?« Marco trat hinzu und betrachtete ebenfalls das Foto. Sofort fing er an zu grinsen.
»Das ist doch nicht zum Lachen!«, rief Franzi völlig verunsichert. »Wir haben soeben den Täter identifiziert.« »Nein, ich fürchte, das habt ihr nicht.« Marco kratzte sich am Kinn. »Das ist das Narziss-Motiv. Und es ist der gleiche – aber nicht derselbe Spiegel. Es gibt zwei davon.«
Die drei !!! sahen den Friseur verständnislos an. Giovanni fuhr fort: »Pietro besitzt einen und ich; besser gesagt: ich besaß einen ... Wir haben die Spiegel zur Einweihung unseres ersten Ladens von Freunden geschenkt bekommen. Es sollte ein kleiner Scherz sein. Wisst ihr, was das Motiv des ›Narziss‹ bedeutet?« Die drei !!! schüttelten die Köpfe.
»Narziss ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Er war ein wunderschöner junger Mann, der sich eines Tages unsterblich in sein eigenes Spiegelbild in einem Teich verliebt hat. Das Ganze endete tragisch, aber das ist jetzt unwichtig. Heutzutage wird jemand, der sehr von sich überzeugt und etwas selbstverliebt ist, ›Narzisst‹
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