Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
Blick zuwarf. Jetzt sah sie erst recht auf das Display. Die Nummer kannte sie nicht. Neugierig nahm sie das Gespräch an. »Hier ist Selim«, erklang eine ruhige, freundliche Jungenstimme. »Hallo, Marie!«
»Ja, hallo, ähm, Selim!«, antwortete sie. Sie biss sich auf die Lippen und überlegte fieberhaft: Wer war Selim?
Der Junge interpretierte Maries Schweigen richtig. Er erklärte: »Wir haben uns heute auf der Rolltreppe im Einkaufszentrum ... na ja ... kennengelernt. Du hast mir deine Telefonnummer gegeben. Ich wollte mich mal melden.« Marie schloss die Augen. Das hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Wieder entschuldigte sie sich bei den anderen und lief in den Vorraum.
»Hallo«, sagte Marie. »Warum rufst du denn an? Gibt es ein Problem mit der Rechnung?«
»Nein, gar nicht!« Selim erklärte, dass er beschlossen hatte, die Taschen seiner Jeans ganz abzureißen. »Es sieht ziemlich cool aus. Und das Geld, das damit gespart ist, könnten wir doch zusammen im Eiscafé ausgeben. Was meinst du? Ich würde dich gerne einladen.«
Marie lächelte. Das war ja nett! Sie versuchte sich daran zu erinnern, wie der Junge aussah. Leider hatte sie überhaupt keine Einzelheiten behalten. Außer dem Anblick von einem Paar ausgefranster Jeanstaschen von hinten und einem Paar freundlicher dunkelbrauner Augen von vorne.
Seine Stimme klang wirklich sympathisch. Trotzdem wollte sich Marie die Sache in Ruhe überlegen.
»Vielen Dank!«, sagte sie daher. »Das ist eine gute Idee. Aber ich habe meinen Terminkalender gerade nicht hier. Ich melde mich bei dir, sobald ich zu Hause bin, okay?«
»Ja klar, würde mich echt freuen! Bis dann.«
Als Marie zu den anderen zurückkam, wurde sie von einer ungeduldigen Franzi empfangen: »Schön, dass du auch mal vorbeikommst!«
Marie überging die Bemerkung einfach. Sie lief zu Kim, die im Schneidersitz im Agatha-Christie-Sessel hockte. Sie hatte die Liste und einige Fotos auf dem Schoß. Marie beugte sich darüber. Sie überflog das Papier.
Dann wurde sie blass.
Sieben Spiegel
Kim sah Marie beunruhigt an. »Was ist denn los?«
»Fällt euch denn gar nichts auf?«, rief Marie. Sie strich sich nervös die Haare hinter die Ohren.
Die anderen schüttelten die Köpfe.
Marie drehte nervös an ihrem Fingerring. »Genau sieben Spiegel wurden gestohlen.«
Giovanni nahm die Liste an sich und zählte nach. »Sieben«, bestätigte er. »Die magische Sieben. Das ist ein ganz schlechtes Omen!«
Kim verdrehte die Augen. »Ich glaube wirklich nicht, dass die Anzahl etwas zu bedeuten hat.«
»Das sagst du so leicht!« Marie verschränkte die Arme vor der Brust. »Es könnte auf Okkultismus hindeuten ...« »Marie, bitte!« Kim ließ sich die Liste von Giovanni wiedergeben. Nachdem sie eine Weile daraufgesehen hatte, sagte sie: »Mir fällt vor allen Dingen der Zunftspiegel ins Auge. Er ist der einzige Spiegel, der erst vor Kurzem angeschafft wurde. Alle anderen sind schon viel länger in eurem Besitz.« Giovanni nickte. »Das stimmt. Ich habe ihn bei der Versteigerung in der alten Fabrikantenvilla erworben. Eine Einzelanfertigung im Auftrag des ehemaligen Besitzers, wie mir gesagt wurde. Und dafür war er sehr günstig.«
Marco nickte nachdenklich. »Sehr interessant. Genau diesen Spiegel wollte mir vor einigen Wochen ein Mann abkaufen. Ich habe davon erzählt, als Marie letzte Woche bei uns war.« »Ja, ich erinnere mich«, sagte Marie. »Das ist seltsam.« Giovanni schaltete sich aufgeregt ein: »Genau vor dem Zunftspiegel hat mich damals der anonyme Anrufer gewarnt. Das ist der Spiegel, den ich auf den Friedhof stellen sollte.« Kim sah alarmiert auf. »Wir müssen unsere Ermittlungsarbeit auf dieses Exemplar konzentrieren!« Sie zupfte an ihrer Feder-Extension. »Marco, kannst du den Mann beschreiben, der den Spiegel kaufen wollte?«
»Natürlich. Er war Anfang 30, 1,75 Meter groß, hatte eine schlanke Figur mit leichtem Bauchansatz, dunkelblonde Haare bis zur Schulter, Mittelscheitel.« Marco schnipste mit dem Finger. »Marie, du hast ihn doch auch gesehen. Er war am Freitag da und hat sich die Haare von Louis schneiden lassen.« Marie machte große Augen. »Der Typ in der ›Il Barbiere‹-Nische?«
»Richtig. Die Nische mit dem ...«
»Zunftspiegel!«, sagten die drei !!! und Marco gleichzeitig. Franzi trommelte mit den Fingern auf der Sessellehne. »Leute, das ist doch hochgradig verdächtig!«
Marie nickte heftig. »Zu blöd, dass ich den Typen gar nicht richtig wahrgenommen
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