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Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Titel: Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
Autoren: Mira Sol
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genannt.« Giovanni zwinkerte. »Ich kann nicht leugnen, dass ich mich selbst sehr gerne im Spiegel sehe. Und bei Pietro ist es genauso. Deshalb hat auch jeder seinen eigenen Spiegel bekommen. Narzissten teilen ungern das gleiche Spiegelbild, wenn ihr wisst, was ich meine.« So richtig verstand Marie das Ganze nicht. Was war denn so komisch daran, sich selbst gerne im Spiegel zu betrachten und schön zu finden? Aber sie hatte jetzt keine Zeit, über den tragischen Jungen aus der griechischen Mythologie nachzudenken. Sie mussten in ihrem Fall vorankommen. Leider tappten sie da noch ziemlich im Dunkeln. Franzi starrte frustriert vor sich hin.
    Kim zupfte wieder an ihrer Feder. Sie straffte die Schultern. »Lasst uns der Sache mit dem Zunftspiegel nachgehen. In der Liste steht, dass der Spiegel bei einer Haushaltsauflösung ersteigert wurde.«
    Giovanni nickte. »Die alte Fabrikantenvilla im Ostviertel wird zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Deshalb hat die Stadt Möbel und andere Gegenstände versteigert. Ich hatte zufällig davon in der Zeitung gelesen und bin hingegangen. Mir hat der Spiegel auf Anhieb gut gefallen und ich konnte ihn für eine geringe Summe ersteigern.« Kim zückte ihren Notizblock und einen Bleistift. »Gibt es einen Ansprechpartner, den wir befragen könnten? Hast du vielleicht den Namen der Person, die damals die Auktion geleitet hat?«
    Giovanni überlegte. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann mich leider nicht mehr erinnern. Es war eine Frau ... Aber warte mal. Ich habe die Quittung aufbewahrt. Da ist ihre Unterschrift drauf. Ich hole sie gleich.« Der Friseur verschwand in dem Nebenraum. Einige Minuten später erschien er mit einem abgewetzten Schuhkarton in den Händen. Rechnungen, Quittungen und Kontoauszüge quollen daraus hervor. Marco zog eine Augenbraue hoch. Er lächelte Giovanni an. »An deiner Methode der Aufbewahrung wichtiger geschäftlicher Unterlagen müssen wir aber noch etwas feilen.« Giovanni seufzte. »Meinst du wirklich?« Mit gezieltem Griff zog er ein zerknittertes Papier aus dem Karton. »Ich komme eigentlich ganz gut damit zurecht«, sagte er, während er es glatt strich. Er reichte es unter Marcos erstauntem Blick an Kim. »Das ist die Quittung für den Spiegel.« Kim zwinkerte Giovanni zu. »Funktioniert wirklich gut, dein Schuhkarton-Archiv.« Dann beugte sie sich über die Unterschrift auf dem Papier. Vier Sekunden später wussten die drei Detektivinnen, dass eine Marlene Feiler den Spiegel an Giovanni verkauft hatte.
    »Wir kümmern uns darum und halten euch auf dem Laufenden«, versprach Kim hastig. »Und jetzt muss ich dringend nach Hause zum Abendessen. Sonst gibt es Ärger mit meiner Mutter.«
    Marie und Franzi nickten. Auch sie mussten jetzt wirklich nach Hause.
    Kim räusperte sich. »Eine Frage hätte ich allerdings noch.« Sie sah Giovanni an. »Ja, bitte?«
    »Was macht ein Verkehrsspiegel mit rot-weißem Rahmen 25 Jahre lang auf deinem Küchenbord?« Giovanni lief rot an. »Er war da nur etwa zehn Jahre.« »Und davor?«
    »Davor lag er versteckt im Schrank.« »Ach. Warum das denn?«
    Giovanni winkte ab. »Das ist doch wirklich nicht so wichtig.« Kim zwinkerte. »Ich fände es interessant.« »Also gut.« Der Friseur seufzte. »Den Spiegel habe ich damals bei uns im Dorf von der Kreuzung geklaut. Es war eine Mutprobe. Eine Jugendsünde. Ich war fünfzehn!« Kim schüttelte tadelnd den Kopf. Alle anderen brachen in schallendes Gelächter aus.

Die Spur der schwanen Katie
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
Dienstag, 21:15 Uhr
    Nachdem sich die von uns verdächtigte Person, Pietro Paranello, als unschuldig erwiesen hat, haben wir unsere Strategie geändert. Wir gehen der Spur eines bestimmten Spiegels aus dem Laden nach, der gestohlen wurde: dem ›Zunftspiegel‹, in dessen Rahmen Scheren und Haarlocken geschnitzt sind. Auffallend ist, dass er das einzige Exemplar ist, das erst vor kurzer Zeit gekauft wurde — nämlich bei einer Haushaltsauflösung. Giovanni ist später von einem Unbekannten vor diesem Spiegel gewarnt worden und Marco wurde von einem Mann gefragt, ob er das Stück verkaufen wolle. Alles sehr merkwürdig. In welchem Zusammenhang steht das alles? Wir müssen jetzt einfach Schritt für Schritt vorgehen. Wir werden morgen die Frau befragen, die Giovanni den Spiegel verkauf hat. Ich habe vorhin im Online-Telefonbuch einen Eintrag mit einer Adresse im Ostviertel unter Carl und Marlene Feiler gefunden. Hoffentlich ist das die richtige Frau
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