Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
Lauschaktion startete, sollte es so klingen, als ob die Jungen wie angekündigt einfach nur den Hitchcock-Klassiker »Der unsichtbare Dritte« anschauten. Außerdem würde der Fernsehton ihre Gespräche überdecken, sodass sie frei reden konnten. Bobs Bemühungen waren jedoch nur von mäßigem Erfolg gekrönt.
»Dieser Kasten ist so steinalt, dass wahrscheinlich schon George Washington davorgesessen hat …« Unwillig gab der Zweite Detektiv der Antenne einen weiteren Stups, wodurch sich das weiß-graue Flackern jedoch nur verstärkte. Lediglich der Ton drang nun glasklar durch. Schließlich winkte Bob ab und ließ sich entnervt auf das Sofa plumpsen.
»Freunde, ich bin zwar kein Hellseher, aber ich habe die starke Vermutung, dass Cary Grant auf der Flucht vor dem Flugzeug diesmal nicht in ein hitzeflirrendes Maisfeld, sondern durch Schneegestöber rennen wird …«
Das Buch des Butlers
»Da wir den Film lediglich als Ablenkungsquelle benötigen, ist die Bildqualität glücklicherweise nachrangig«, dozierte Justus und wandte sich wieder der Matratze zu, auf der er inzwischen einige Utensilien ausgebreitet hatte. Neben vier Funkgeräten, mehreren unterschiedlich großen Taschenlampen und einigen Metallklemmen lag ein grauer, würfelförmiger Monitor, der offenbar vor allem von Klebeband zusammengehalten wurde. Auf einem Kissen direkt daneben ruhte ein schmaler, etwa stiftgroßer Gegenstand, an dessen Längsseiten mehrere Drahthaken angebracht waren. Amüsiert blickte Bob dem Ersten Detektiv über die Schulter. »Da hat unser Herr Professor wohl mal wieder ein wenig herumgebastelt, stimmt’s?«
»Ganz recht.« Justus lächelte zufrieden. »Letztens bin ich auf dem Schrottplatz über eine ganze Kiste mit Ausschussware eines Technik-Discounters gestolpert. Die muss Onkel Titus vor Urzeiten irgendwo aufgegabelt haben. Jedenfalls war einiges von dem Zeug noch in recht gutem Zustand, beispielsweise dieser batteriebetriebene Monitor und …«, er hob den kleinen Gegenstand an, »… die dazugehörige Minikamera hier, die ich ein wenig modifiziert habe.«
Auch Peter und Luke traten nun neugierig heran und betrachteten die winzige Linse an der Spitze des Geräts.
»Und wozu die Drähte?«, fragte der Zweite Detektiv verdutzt.
Demonstrativ drehte Justus einige der Draht-Häkchen inverschiedene Richtungen. » Das hier sind flexible und gleichzeitig sehr robuste Halterungen, die ich an der Kamera angebracht habe, um sie überall fest und sicher platzieren zu können.«
»An welchen Ort hast du denn da gedacht?«, fragte Luke.
»Da Mrs Pembroke der Dreh- und Angelpunkt aller Geschehnisse zu sein scheint, möchte ich die Kamera im Flur des ersten Stocks anbringen. Die drahtlose Verbindung zum Monitor hat eine Reichweite von ungefähr hundert Metern, das dürfte also kein Problem sein. Auf diese Weise können wir unbemerkt von unserem Zimmer aus den Flur im Auge behalten und sofort handeln, falls etwas passiert.«
»Prima Idee«, erwiderte Bob. »Aber da oben wird’s doch stockdunkel sein, oder?«
Justus schüttelte den Kopf. »Auf dem Rückweg vom Abendessen habe ich gesehen, dass im ersten Stock mehrere große Kerzen in Wandhaltern brennen. Und falls die Kerzen irgendwann ausgehen sollten, kommt die integrierte Nachtsichtfunktion zum Tragen.« Der Erste Detektiv deutete auf einen kleinen Beistelltisch, der neben dem Kleiderschrank stand. »Diesen Tisch samt dem Monitor stellen wir neben das rechte Fenster, sodass man seitlich an der Gardine vorbei nach draußen sehen kann. Zusammen mit dem Korbstuhl wird das unser nächtlicher Beobachtungsposten.«
Peter nickte. »Verstehe. Von dort aus halten wir abwechselnd Nachtwache.«
»Korrekt. Da wir beinahe Vollmond haben, müsste man das Grundstück recht gut überblicken können. Und für den Fall der Fälle …«, Justus holte einen weiteren Gegenstand ausseinem Rucksack hervor, »habe ich ein Jagd-Fernglas mit Restlichtverstärker mitgebracht.«
»Du hast wirklich an alles gedacht«, stellte Luke freudig fest. »Und ich hab auch schon eine Idee, wie ich Rupert ablenken kann, damit er uns nicht dazwischenfunkt. Mein Radiowecker hat seit Kurzem eine Macke und ich frag ihn einfach, ob er sich den mal anschauen kann.«
»Ein exzellenter Einfall«, lobte Justus. »Allerdings schlage ich vor, dass Peter das übernimmt, während wir die Kamera anbringen. Nichts für ungut, aber der geschulte Blick eines Detektivs vermag vielleicht Auffälligkeiten zu entdecken, die einem
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