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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Dann schlug leise eine Tür zu.
    Und schließlich bewegten sich die Rollen und die Seile eines Lastenaufzugs, der von unsichtbaren Händen bedient wurde.
    Als der knarrende Korb rund fünfzig Mannslängen hoch durch die Dunkelheit des Schachtes zurückgelegt hatte, ertönte von unten ein kurzes Gelächter, das von guter Laune und leichter Trunkenheit zeugte.
    Im Licht einer winzigen Lampe zog Luxon den Korb an die Wand heran. Die Männer kletterten hinaus und verschwanden hintereinander, Luxon und dem flackernden Licht folgend, in einem der tausend Stollen und Gänge, die den Stadtfelsen von Sarphand durchzogen wie die unsichtbaren Gänge von Termiten.
    »Eine Nacht voller Abenteuer, aber geringer Erkenntnisse!« murrte Mythor. »Was uns der Sarpha sagte, wussten wir schon.«
    »Aber er bestätigte es ausdrücklich!« gab Luxon zurück.
    »Wann komme ich endlich aus diesen nassen, klebrigen, stinkenden und viel zu langen Weiberkleidern heraus?« wollte Sadagar aufgebracht wissen.
    »Wenn wir uns im Palast des Croesus versteckt haben«, antwortete Luxon. Sie konnten geradezu sehen, wie er in der Dunkelheit grinste. Auf welche Weise er sich dieses abenteuerliche Aussehen verschafft hatte, darüber konnte selbst Mythor nur Vermutungen anstellen.
    *
    Sadagar, Mythor und Luxon schmetterten hinter sich die verrostete Eisentür zu. Knirschend bewegte sich eine Wand aus massivem Stein in uralten Lagern. Sie verschloss den Geheimgang, der nach einem Irrweg durch den Felsen erreicht worden war, gegen die Außenwelt von Sarphand.
    Sadagar, der sich die durchnässten Fetzen seiner Verkleidung vom Leib riss, keuchte verwirrt: »Wo sind wir? Im Palast?«
    »In dem wunderschönen Palast des Croesus«, lachte Luxon. »Und wenn wir gut zuhören können, bemerken wir auch bald, wie die Schergen unseres Freundes Yahid Nummer siebzehn einzudringen versuchen.«
    Die Öllampe, die sie am oberen Ende des Lastenschachts vorgefunden hatten – einige Goldstücke hatte Luxon diese Bestechung gekostet –, brannte noch immer. Langsam zogen sich auch Luxon Und Mythor um. Sie befanden sich irgendwo tief unter den Gewölben des kleinen Palasts.
    »Versuchen!?« meinte Mythor.
    »Nichts anderes.« Wieder stieß Luxon sein gefürchtetes Lachen aus. »Abwarten, Freunde. Die Mäntel… haben sie nicht wunderbar ihren Zweck erfüllt?«
    »Hin und wieder«, antwortete Mythor grämlich, »kann man dir tatsächlich unbesehen glauben, Luxon!«
    »In der Tat.«
    Sie tasteten sich, noch immer durchnässt, über eine schmale, glitschige Folge von Stufen aufwärts. Unterwegs hatten sie sich über die nächsten Schritte unterhalten; sowohl über ihre eigenen als auch über die zu erwartenden des Sarpha und seines machtgierigen Sohnes Pon Farr. Obwohl auch dieses Abenteuer in der Stadt Sarphand glimpflich und fast planmäßig abgelaufen war, obwohl er sich bei dieser Art von Unternehmung tatsächlich in der Nähe des Konkurrenten Luxon sicher fühlte – trotz allem begann er, unruhig zu werden. Wenn er an die unmittelbare Zukunft dachte, bildete sich in seinem Magen ein Klumpen. Unruhe und dieses Gefühl kommenden Unheils verstärkten sich und vermischten sich und nisteten sich in ihm ein. »Luxon?« fragte er in die halbe Dunkelheit hinein.
    »Ja?«
    »Du überlässt bei deinen Unternehmungen kaum etwas dem Zufall. Habe ich recht?«
    »Natürlich… soweit es möglich ist. Ich hänge an meinem Leben. Ich will mich nicht freiwillig in Gefahren stürzen, die mich umbringen. Was hätte ich davon, außer Verletzungen oder Tod?«
    »Abermals wahr gesprochen!« knurrte Steinmann Sadagar, der sich jetzt vor einer Steinplatte auf die Stufen hockte und wartete. Die Platte verschloss das obere Ende der Treppe, die im Zickzack steil aufwärts geführt hatte. Luxons Narbengesicht glühte im schwachen Licht.
    »Auch für den Fall, dass die Wachen des Sarpha den Palast von Croesus stürmen… auch dafür hast du vorgesorgt?« fragte Mythor. Er ahnte abermals, dass ihm Luxon zumindest in Sarphand turmhoch überlegen war, dass er nicht die geringste Chance gegen ihn und seine Einfälle hatte.
    »Ich habe in der Tat vorgesorgt. Ich besitze die Fähigkeit, mich in die Gedanken eines anderen hineinzudenken. In diesem speziellen Fall denke ich, wie der Sarpha oder sein Sohn denken würde. Übrigens: Auch Pon Farr hat gegen seinen Vater, solange dieser lebt, nicht die geringste Chance! Aber jetzt horcht genau hin!«
    Sie setzten sich auf die oberste Stufe und versuchten zu

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