Die Drei ??? Die Rache Der Samurai
Tür! Vielleicht passt dein Schlüssel auch für den anderen Zugang?«
Peter beeilte sich, es auszuprobieren. Fehlanzeige. »Dann bleiben die Holztruhen«, sagte Justus und sprang zur nächsten Kiste. Zu ihrem Glück ließ sich der Deckel hochklappen. »Voll!«, rief Justus entsetzt. »Kerzenständer, Kerzen.« In der nächsten befanden sich weitere Matten. Die dritte endlich war leer und gerade so groß, dass eine Person hineinpasste, wenn sie sich zusammenkauerte. »Los, mach schon«, drängte Justus.
Peter zögerte. »Was ist, wenn sie uns entdecken?«
»Sie werden Kleinholz aus uns machen. Also sei bloß still!« Das musste man Peter nicht zweimal sagen. Seine Nase schmerz das reichte. Peter kletterte hinein, und Justus klappte den Deckel zu. Dann hörten sie, wie der Schlüssel im Schloss der Tür gedreht wurde. Mit einem Satz war Justus bei der Nachbartruhe und klappte sie auf. Erleichtert atmete er aus – sie war leer. Im gleichen Moment, als sich die Tür öffnete, schloss er über sich den Deckel.
Mehrere Schüler betraten den Raum. Sie unterhielten sich gedämpft. Die Matten auf dem Boden wurden hin und her geschoben. Inständig hofften Peter und Justus, dass niemand auf die Idee kam, die Kisten umzustellen oder aufzuklappen. Plötzlich hörten sie Seans Stimme: »Die Kerzen!« Jemand ging an die erste Truhe und wühlte darin herum. Kurze Zeit später drang flackerndes Licht durch die schmalen Ritzen der Kisten. Fast im selben Moment ertönten aufgeregte Rufe. »Hey, schaut mal!« – »Das Schwert!« – »Gestohlen!« – »Welches Schwein war das?«
Sehen konnte Justus nichts, dafür waren die Ritzen in seiner Kiste zu schmal. Doch Peter lag so, dass er durch einen Spalt zwischen den Brettern einen Ausschnitt der Szenerie mitbekam. Die Samurai standen da und starrten fassungslos nach oben. Plötzlich näherten sich Schritte an seine Truhe. Er sah ein Bein, direkt vor der Kiste. Jemand bückte sich und setzte seine Hände an, um sie hochzuheben. Peter schloss die Augen. Es war vorbei!
»Lass die Dinger doch stehen!«, rief jemand. Es war Zenos Stimme. »Es hilft doch nichts! Die Vitrine ist leer!« »Na ja, trotzdem«, sagte der Junge an Peters Truhe. Aber er zog sich wieder zurück. Ganz langsam atmete Peter aus. Das war gerade noch mal gut gegangen! Dann wurde ihm bewusst: dank Zeno!
»Setzt euch, Jungs!« Das war Sean. »Der Meister kommt!«
mente passierte nichts. Peters Beine fingen an zu schmerzen. Der Drang, sie zu strecken, wurde größer. Doch daran war nicht zu denken. Wie es Justus wohl ging? Der war zwar kleiner als Peter, aber auch fülliger. Ein Glück, dass er überhaupt in die Truhe gepasst hatte!
Plötzlich hörte er, wie die zweite Tür aufgeschlossen wurde. Das Getuschel der Jungen verstummte. Offenbar kam ein weiterer Gast. Peter versuchte, bessere Sicht zu bekommen, doch das war fast nicht möglich. Immerhin sah er, dass hinter der Stellwand eine weitere Kerze angezündet wurde. Auf der transparenten Fläche zeichnete sich ein Schatten ab. Es musste eine erwachsene Person sein, von den Umrissen her zu urteilen wahrscheinlich in Samuraikriegermontur. Sie blieb hinter der Wand und setzte sich auf den Boden. Nach ein paar Momenten sprach der Mann ein paar japanische Worte. Er hatte eine tiefe Stimme, die etwas verzerrt klang, da der Besucher wohl eine Kriegermaske trug. Die Jungen antworteten im Chor auf Japanisch. Dann wechselte die Gestalt ins Amerikanische. »Samurai! Ihr habt es gesehen! Unser Schwert ist gestohlen worden! Es ist nicht nur wertvoll, sondern es ist ein Symbol für die Stärke unserer Schule! Und es ist ein Heiligtum der Samurai!« Der Redner machte eine Pause, und Peter und Justus hörten zustimmende Rufe seitens der Schüler.
»Der Diebstahl ist ein schlimmer Höhepunkt einer langen Kette von Nachlässigkeiten, von Fehlentwicklungen, vom Zerfall unserer Elite-Kultur!«
Wieder zustimmende Rufe. Sean war unter ihnen herauszuhören: »Wir müssen dem ein Ende setzen! Shadow Stone verweichlicht!«
»Gut gesagt!« Der Mann hinter der Trennwand sprach weiter. »Die Menschen verweichlichen. Shadow Stone verweichlicht. Lasst euch nicht auseinanderdividieren! Wer, wenn nicht wir, die Samurai, sind dazu berufen, die Ordnung wiederherzustellen! Wie die Shishis. Ihr wisst: die Krieger, die sich tapfer gegen die kranke Ordnung des neuen Japan gestellt haben. Seid klug wie die Shishis! Seid mutig wie die Shishis. Kämpft um eure Schule! Findet das Schwert, und
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