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Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Titel: Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bolz
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Kind, das seine Freunde auf eine Schatzsuche geschickt hatte, wissend, dass am anderen Ende nichts von Wert zu finden war. Dieses letzte Stück der Reise anzutreten, schien ihm plötzlich den meisten Mut abzuverlangen. Vergessen waren der Geier und all seine üblen Absichten. Diese Reise in völliger Sinnlosigkeit zu beenden, war mehr, als Joshua ertragen konnte.
    „Es war nicht sinnlos.“ Grau sah ihn an. Seine blauen Augen fixierten Joshuas. „Aber jetzt aufzugeben, das würde all das sinnlos machen. Du bist mein Freund geworden, Joshua. Es kann keinen größeren Sinn geben. Für keinen von uns.“
    Wieder einmal waren die klaren Gedanken des Wolfs nicht anfechtbar, obwohl Joshua große Lust hatte, seine Logik zu zerstören und ihm zu beweisen, dass er falschlag, dass sie alle falschlagen.
    Doch schließlich blieb ihm keine Wahl. Er musste beenden, was er begonnen hatte, wie bedeutungslos es auch ausgehen mochte. Und so stand er auf, schüttelte sich und ging los. Grau nahm den Platz neben ihm ein. Krieg und Wind gingen hinter ihnen und der Drache bildete die Nachhut. Nach einigen Stunden hörten sie Wasser vor sich und erreichten schließlich einen Fluss. Er erstreckte sich nach links und nach rechts. Er war sehr breit und Joshua wollte seinen Gefährten gerade sagen, dass er keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie sich wenden sollten, als Aldas Kopf im Strom erschien, begleitet von einer Melodie, die an ein Vogelzwitschern erinnerte.
    „Alda!“ Wind konnte ihre Freude nicht zurückhalten. „Ich bin so froh, dass du da bist!“
    „Das werde ich mir doch nicht entgehen lassen. Außerdem ist es viel zu wichtig, um nicht dabei zu sein“, rief Alda aus.
    „Wichtig? Ich weiß nicht einmal, in welche Richtung wir gehen sollen“, gab Joshua zurück. Seine Stimmung hatte sich nicht besonders aufgehellt, seit sie aufgebrochen waren.
    „Folgt dem Fluss. Er wird euch ans Ziel führen“, antwortete Alda.
    „Aber in meinem Traum bin ich eine gerade Linie entlanggelaufen.“
    „Ja, das ist wahr. Aber seitdem ist viel geschehen und du bist nicht mehr der, der du warst, als du diese Reise begonnen hast. Folge mir, mein roter Freund. Und verzweifle nicht.“
    Und damit stieß sie sich ab und ließ sich langsam flussabwärts treiben.
    „Komm, Joshua, flieg auf meinen Rücken. Du brauchst nicht zu laufen, wenn ich dich tragen kann“, bot Krieg an. Immer noch nicht sicher, was das alles zu bedeuten hatte, flatterte Joshua auf seinen Rücken und ließ sich dort nieder. Und so wanderten sie den langsam fließenden Fluss entlang. Die ganze Zeit konnte Joshua der Unterhaltung zwischen Alda und dem Drachen lauschen. Sie teilten einander Fragmente der Träume mit, die sie während ihres langen Schlafs gehabt hatten. Joshua erhaschte Blicke auf die Welten, durch die sie gereist waren und war verblüfft über die schreckliche Dunkelheit, die einige von ihnen beherrschte, und die herrliche Schönheit anderer. Sein kleines Leben schien im Vergleich dazu vollkommen unwichtig zu sein. Er war sich der dunklen Wolken, die seit dem Tod des Geiers in seiner Seele aufgezogen waren, vollkommen bewusst. Aber er wusste auch, dass es nichts gab, was er dagegen tun konnte. Während seiner Reise hatte es mehrmals Momente gegeben, in denen er hätte aufgeben können. Jetzt konnte er nicht begreifen, warum er es nicht getan hatte. Es wäre so viel einfacher gewesen. Es hätte ihm den Moment der Wahrheit erspart. Und dann sah er es.
    Der Eingang zu der kleineren Höhle schien durch das Halbdunkel, in dem sie sich befanden. Es war wie ein Leuchtfeuer, das sie herbeizog und sicherstellte, dass sie gefahrlos ankamen. Joshua fühlte sein Herz schneller schlagen. Er tauschte einen Blick mit Grau, der ihm in seinen Gedanken versicherte, dass er sich nicht zu sorgen brauchte, und dass es ihm ganz gleich war, was sie dort f a nden oder nicht f a nden. Grau schien von einer Müdigkeit erfasst, die weit über Erschöpfung hinausging. Joshua bemerkte erst jetzt, wie dünn er geworden war. Er war nur noch Fell und Knochen. Nichts erinnerte an den mächtigen Wolf, den er einst kennengelernt hatte.
    „Das, was du siehst, bin nicht ich. Ich bin mehr als Fleisch und Knochen, mein lieber Freund.“ Der Wolf sah ihn einen Moment lang an. Joshua spürte plötzlich den starken Drang, hinunterzuflattern und neben ihm zu laufen. Und das tat er. Und bis sie den Eingang zu der Höhle erreichten, gingen sie schweigend nebeneinanderher und genossen die Gesellschaft

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