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Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Titel: Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bolz
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abhalten, ebenfalls hereinzukommen, aber er sah sie bereits durch die Öffnung strömen. Sie krabbelten übereinander und stießen sich gegenseitig ins Wasser. Der Geier verlangte von ihnen, sich nicht um die Körper ihrer Brüder zu kümmern, und ihnen blieb keine Wahl, als zu gehorchen. „Tötet den Drachen. Tötet den Pegasus und den Wolf. Lasst mir den Hahn.“ Das war sein Befehl. Und sie folgten ihm blind.
    Die Höhle war ebenso groß wie die andere, doch die Säulen fehlten und der Boden war flach. Es gab Bereiche mit sehr feinem beinahe weißem Sand, durchsetzt mit großen Felsplatten, die mit silbergrauem Moos bedeckt waren. Einen Augenblick lang sah Joshua ein Bruchstück des Traums, den er vor – wie es schien – einer Ewigkeit in seinem Stall gehabt hatte, vor seinem inneren Auge. Und dann stürzte Wind. Sie wollte gerade abheben, als die klebrigen Fäden der Spinnen sie erwischten. Einige von ihnen trafen auch Grau. Er kämpfte dagegen an, aber dadurch verwickelte er sich nur noch mehr in ihr Netz. Die Spinnen stürzten sich auf den Wolf und ließen ihm keine Chance. Joshua glitt von Winds Rücken herunter und landete auf dem Boden. Er sah, dass der Drache bereits von Hunderten von Spinnen bedeckt war. Sie begannen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, ihr Netz um ihn zu weben.
    „Nein!“ Joshuas Gedanken schrien in die Höhle hinein. Und sein Hahnenschrei gab den anderen Hoffnung und Kraft. Sie kämpften gegen die Spinnen mit einer neu gefundenen Heftigkeit, und schienen eine Sekunde lang die Oberhand zu gewinnen. Aber es waren einfach zu viele. Alles, was Joshua sehen konnte, waren die dunklen Spinnenkörper. Er flatterte auf und versuchte, etwas zu finden, was er gegen sie verwenden konnte. Dann traf ihn das Netz von mehreren Seiten und er wurde zurückgerissen. Er prallte auf dem Boden auf und die Spinnen begannen unverzüglich, ihn in ihr Gespinst einzuwickeln.
    Da flog der Geier durch die Öffnung. Joshuas Herz setzte einen Schlag aus. War Krieg tot? Hatte er die Schlacht verloren und lag irgendwo, zerschmettert und sterbend? Doch dann sah Joshua ihn durch die Öffnung preschen, die Spinnen unter sich zertrampelnd. Er wurde immer schneller und erhob sich in die Luft. Der Geier wandte sich zu ihm um.
    „Hast du wirklich gedacht, ich würde vor dir fliehen, Kriegspferd?“ Seine Gedanken waren schrill und durchdringend. „Ich habe dich hierhergelockt. So können deine Freunde deinem letzten Kampf beiwohnen und deinen Tod betrauern, bevor sie ebenfalls sterben. Du wirst einen ausgezeichneten General in meiner Armee abgeben, wenn ich dich wiedererweckt habe. Du wirst Legionen um Legionen anführen und ich werde dich zum mächtigsten Kriegspferd machen, das es jemals gab!“
    Damit stürzte er sich auf ihn, mit ausgestreckten Krallen und bereit, Kriegs Schädel in vollem Flug mit seinem Schnabel zu durchdringen.
    „Dieses Mal nicht!“, dachte Krieg und kurz bevor der Geier ihn erreichte, schob er seine Flügel nach hinten, blieb in der Luft stehen und bewegte seinen Oberkörper zurück. Als der Geier gerade seine Krallen in sein Fleisch treiben wollte, versetzte Krieg ihm einen Tritt mit seinen Hinterbeinen. Der Stoß ließ ihn innehalten und einen Moment hing er einfach in der Luft, mit einem ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht. Dann fiel er zu Boden wie ein Stein. Krieg folgte ihm, und als der Geier auf dem Boden aufkam, war Krieg zur Stelle. Verwirrt rappelte sich der Geier auf. Krieg wandte sich um und versetzte ihm einen weiteren Tritt. Der Geier flog kreischend durch die Luft und landete nur wenige Meter von der Öffnung entfernt. Die Spinnen flüchteten vor ihm.
    „TÖTET IHN!“ Er trieb sie mit seinen Gedanken an, verlangte ihren Gehorsam. Doch bevor sie reagieren konnten, drehte sich Krieg erneut um und holte mit seinen kraftvollen Hinterbeinen zu einem letzten Tritt aus. Der Geier landete inmitten der Öffnung in einer großen Wasserpfütze.
    Seine Schreie erfüllten die Höhle. Pures Entsetzen stand in seinem einen Auge, als Krieg ihn hinunterdrückte. Das Wasser begann, seinen Rücken und seine Flügel aufzulösen, dann die Brust und den Kopf. Krieg ließ ihn los. Joshua fühlte, wie die Spinnen zum selben Zeitpunkt von Grauen erfüllt wurden. Aber als der Geier verschwunden war, wich es sofort von ihnen und einen Augenblick lang erinnerten sie sich daran, wer sie waren und sie erkannten ihre Brüder neben sich und sie legten sich auf den Felsen und starben im Wissen, wohin

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