Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
einfach einen anderen Namen unter seine experimentellen Bilder«, folgerte Justus. »Den seines Freundes Hernandez. Und Hernandez spielte das Spiel mit. Er gab sich als Maler und Bildhauer aus, obwohl er nie ein einziges Bild gemalt und nie eine Skulptur erschaffen hatte. Das war also das Geheimnis, von dem in den Briefen die Rede war! Als Jaccard im Sterben lag, überlegte er, ob er der Welt die Wahrheit sagen sollte. Aber er entschied sich dagegen und malte stattdessen >Feuermond<, ein Bild, das bewies, dass die Hernandez-Bilder in Wirklichkeit von ihm stammen. Denn wenn man diese Hernandez-Anamorphose hinter Ihnen mithilfe des Globus entzerrt, sieht man einen waschechten Jaccard! Aber Jaccard überließ es dem Zufall, ob dieses Geheimnis jemals aufgedeckt werden würde.«
    »Genau. Und zu diesem Zeitpunkt kennen nur zwei Menschen des Rätsels Lösung. Du und ich. Nicht einmal Julie weiß es mit Sicherheit, obwohl sie es seit Jahren vermutet. Aber ihr fehlte bisher der Beweis. Und Charles Knox hat nicht die geringste Ahnung, was er da vor ein paar Jahren auf einer Auktion ersteigert hat. Für ihn war es nur ein Hernandez-Bild. Wertvoll zwar, aber nicht annähernd so wertvoll wie ein echter Jaccard. Interessant, dass nun ausgerechnet zwei Menschen, die eigentlich nichts für Kunst übrig haben, das Geheimnis kennen, findest du nicht?«
    Justus runzelte die Stirn. »Die nichts für Kunst übrig haben? Sie meinen das wirklich ernst, nicht wahr? Kunst ist Ihnen eigentlich egal. Wie wird ein Mensch wie Sie zum Kunstdieb?«
    »Das habe ich schon beim letzten Mal versucht, dir zu erklären, Justus: Es ist ein Spiel. Eine Menge Leute auf dieser Welt glauben, dass diese Bilder viel, sehr viel Geld wert seien. Nun, sollen sie. Ich spiele das Spiel gern mit, solange sie mir dieses Geld bezahlen.«
    »Aber das hat jetzt ein Ende. Oder wie gedenken Sie, Teuermond« aus diesem Raum zu schaffen? Sie sitzen in der Falle, Mr Hugenay.«
    Wieder lächelte der Meisterdieb. »Du unterliegst einem kleinen Denkfehler, Justus: Wer sagt, dass ich >Feuermond< stehlen will?«
    Der Erste Detektiv blickte Hugenay ins Gesicht und sah eine beängstigende Ruhe darin. »Was haben Sie vor?« Statt zu antworten, griff Hugenay in sein Jackett und zog ein kleines Gerät hervor. Justus richtete seine Lampe darauf. Es war ein Stab aus Metall. Hugenay drückte auf einen Knopf und eine kleine, hellblaue Flamme wie bei einem Bunsenbrenner sprang zischend aus der Spitze hervor. »Was tun Sie da?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass niemand mehr einen Blick auf >Feuermond< werfen wird. Weder du noch ich noch Julie oder sonst jemand. Die Legende um >Feuermond< findet hier und jetzt ein Ende.«
    Er näherte sich dem Bild und hielt die zischende Flamme in die Höhe.

Richtig oder falsch?
    »Halt!« Justus sprang vor und griff durch die Gitterstäbe. Doch Hugenay war viel zu weit entfernt, um ihn zu erreichen. »Was tun Sie denn da? Sie wollen das Bild zerstören?« Hugenay wandte sich zu ihm um. Sein Lächeln war verschwunden. Er sagte nichts. Doch das war Antwort genug. » Warum?«
    Wieder sah es so aus, als würde Hugenay nicht antworten wollen, doch schließlich sagte er: »Es ist wertlos.«
    »Wertlos? Es ist ein Jaccard! Noch dazu ein Jaccard, den noch nie jemand gesehen hat und der als Legende gilt! Und es ist ein Hernandez! Und es ist der Beweis dafür, dass alle Hernandez-Bilder in Wirklichkeit Jaccards sind! All das macht dieses Bild zum wahrscheinlich aufsehenerregendsten und wertvollsten Gemälde der Welt!«
    »Das mag sein. Und doch ist es nichts weiter als -«
    »Als ein bisschen Ölfarbe auf Leinwand, schon verstanden«, fiel Justus ihm ins Wort. »Aber das kann doch unmöglich Ihr Ernst sein!«
    »Ich fürchte, mir war selten etwas ernster.« Wieder wandte Hugenay sich mit der blauen Flamme dem Bild zu. »Stopp!«, sagte Justus. »Ich nehme Ihnen Ihre Geschichte nicht ab. Sie wollen das Gemälde verbrennen, weil es wertlos ist? Blödsinn! Ich glaube Ihnen kein einziges Wort!«
    »Was du glaubst, Justus, ist in diesem Fall vollkommen unwichtig. Ich bin hergekommen, um >Feuermond< zu vernichten. Und du kannst mich nicht daran hindern. Das hier ist kein Spiel.«
    »Ach, nein? Auf einmal ist es kein Spiel mehr? Es ist doch sonst immer alles nur ein Spiel für Sie, Mr Hugenay! Und wissen Sie was? Diesmal würde ich sogar mitspielen! Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wir spielen um das Bild. Ich stelle Ihnen zehn Fragen. Wenn ich dadurch herausbekomme,

Weitere Kostenlose Bücher