Die drei ??? Feuermond
hast Recht.« Er legte den Ausschnitt aus der Hand. Sofort griff Peter danach und stopfte ihn in den Papierkorb.
»Hugenay also«, sagte Justus. »Er ist zurück. Nachdem wir damals aufgedeckt hatten, dass sein Tod nur vorgetäuscht war, muss die Polizei ihm mächtig auf den Fersen gewesen sein. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er für längere Zeit untertaucht. Aber da habe ich ihn wohl unterschätzt. Und Brittany auch.«
»Und beide verfolgen einen Plan«, fügte Bob hinzu. »So viel ist klar«, sagte Peter. »Aber was für ein Plan soll das sein? Warum lässt Brittany uns die Jaccard-Briefe überbringen?«
»Das liegt doch auf der Hand«, antwortete Justus schnell, froh darüber, sich wieder auf das sichere Terrain des logischen Kombinierens, Spekulierens und Schlussfolgere begeben zu können. »Sie führt etwas im Schilde, genau wie beim letzten Mal. Und sie will uns für ihre Zwecke benutzen.«
»Ach«, sagte Bob. »Und wie? Ich meine, was sollten wir denn jetzt zu ihren Gunsten tun? Das ist mir absolut schleierhaft.« Justus nickte nachdenklich. »Mir ehrlich gesagt auch.« Er wollte noch hinzufügen: >Aber ich weiß, wie wir es herausfinden^ Er hatte den Mund schon geöffnet, doch dann schwieg er. Ja, er hatte eine Idee. Aber wollte er sie wirklich verfolgen? Wollte er sich der Sache wirklich aussetzen? Wäre es nicht ausnahmsweise besser, den Mund zu halten und gar nichts mehr zu tun? Die Sache auf sich beruhen zu lassen? »Aber ich weiß, wie wir es herausfinden«, sagte Peter. Justus blickte ihn überrascht an.
»Brittany hat doch mit Hugenay gesprochen. Und sie haben sich für irgendwas verabredet. Morgen Mittag, zwölf Uhr, am Chinese Theatre. Das liegt in Hollywood, gleich um die Ecke. Wisst ihr was? Wir rufen einfach Inspektor Cotta an. Der soll ein paar Leute vorbeischicken, die nehmen Hugenay fest, und schon haben wir ein Problem weniger, das uns und die Welt jahrelang beschäftigt hat.«
»Moment, Moment, Moment!«, widersprach Bob und hob warnend die Hände. »Brittany sagte am Telefon nicht, dass sie sich morgen mit Hugenay trifft. Sie nannten nur den Ort und die Zeit. Morgen um zwölf kann am Chinese Theatre alles Mögliche passieren.«
»Auch wieder wahr«, gab Peter zu. »Aber so oder so: Wir sollten da sein. Dann wissen wir mehr. Brittany legt uns nicht noch mal rein. Nicht wahr, Justus? Just! Hörst du überhaupt zu?«
»Hm?« Justus schreckte hoch. »Ja, klar. Ich höre zu. Morgen um zwölf. Ein guter Plan.«
Doch Bob und Peter merkten sofort, dass mit dem Ersten Detektiv etwas nicht stimmte. »Vielleicht ... sollten wir jetzt gehen«, schlug Bob zögernd vor. »Es war ein langer Tag. Und morgen ... verdammt, morgen ist ja Dienstag! Um zwölf sind wir noch in der Schule! Wie sollen wir -«
»Ach, das macht gar nichts«, antwortete Peter und winkte ab. »Wir verpassen nur die letzten zwei Stunden. In meinem Fall sind das Mathe und Geschichte. Auf beides kann ich gut verzichten.«
»Wenn ich mich richtig an deine letzten Prüfungsergebnisse erinnere, kannst du das nicht«, gab Bob zu bedenken. »Ach, komm schon, Bob! Wenn ich mal alt und grau bin, wird sich kein Mensch mehr für zwei verpasste Schulstunden interessieren! Aber dass ich den berüchtigten Meisterdieb Victor Hugenay hinter Gitter gebracht habe - das werde ich noch meinen Urenkeln erzählen können!«
»Uberzeugt«, sagte Bob.
Bob und Peter packten ihre Sachen und brachen auf. In der Tür stehend drehte Peter sich noch einmal zu Justus um. »Grüble nicht so viel, Just.«
»Wie kommst du darauf, dass ich grüble?«
»Machst du Witze? Aber glaub mir: Es bringt dich nicht weiter. Die Geschichte mit Brittany ist längst vorbei. Vergiss es einfach, okay?« Justus nickte. »Klar.«
Peter und Bob verließen die Zentrale. Justus sah ihnen durchs Fenster nach, bis sie durchs Rote Tor, den geheimen Zugang im Bretterzaun, verschwunden waren. Draußen war es mittlerweile tiefste Nacht. Justus wartete so lange, bis er sicher war, dass die beiden wirklich auf dem Weg nach Hause waren und nicht noch einmal zurückkehrten. Dann wandte er sich dem Mülleimer zu, fischte den Zeitungsartikel wieder heraus und las ihn zum fünften und nicht zum letzten Mal an diesem Abend.
Zwölf Uhr mittags
Justus hatte Bauchschmerzen. Bob hatte Zahnschmerzen. Und Peter verstauchte sich in der Sportstunde den Fuß. Mit diesen Ausreden meldeten sich die drei Detektive vom Unterricht ab und machten sich auf den Weg nach Hollywood. Sie saßen in
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