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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Fensterscheiben hinab und ließen den Blick auf die Straße verschwimmen. Brittany hatte die Mütze abgenommen und sah nun beinahe wieder so aus wie damals. Doch Justus wurde trotzdem den Eindruck nicht los, dass ihm ein vollkommen fremder Mensch gegenübersaß.
    Brittany sah ratlos in die Runde. »Wo soll ich anfangen?«, wiederholte sie.
    Peter lachte bitter. »Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Ich habe eine super Idee für einen ganz tollen Anfang, Brittany: Wie wäre es, wenn du uns erzählst, was diese Nummer mit dem Skatertypen Miller sollte? Und mit dem anonymen Brief? Nein, warte, bevor du antwortest, ich habe noch eine bessere Idee: Erzähl uns doch einfach, warum du uns schon damals nach Strich und Faden belogen und betrogen hast!« Justus hob beruhigend die Hände. »Bitte, Peter. Das geht auch etwas leiser und weniger erregt.«
    »Nein, schon gut, Justus«, sagte Brittany. »Er hat Recht. Ihr alle habt Recht. Ich schulde euch eine Erklärung. Ich meine ... ich habe euch verraten -«
    »Allerdings.«
    »- und ausgeliefert.«
    »Besser hätte ich es nicht formulieren können.«
    »Aber ich schwöre euch, ich hatte keine Ahnung, was ich tue.«
    »Wer's glaubt.«
    »Peter!«, herrschte Justus den Zweiten Detektiv an. »Deine Kommentare sind überaus kontraproduktiv!« Peter hob an, sich zu verteidigen, schwieg dann jedoch verbissen.
    »In Ordnung«, meldete sich wieder Brittany zu Wort. »Bevor ich euch die Sache mit Miller, den Jaccard-Briefen und der Explosion erkläre, erzähle ich euch den Rest meiner Geschichte. Vielleicht versteht ihr dann besser, warum ich getan habe, was ich getan habe. Also: Nichts von dem, was ich dir damals über mich erzählt habe, Justus, ist die Wahrheit. Ich gehe nicht mehr zur Schule und wohne auch nicht mehr bei meinen Eltern. In Wirklichkeit bin ich Schauspielerin.« Sie lachte bitter. »Zumindest wäre ich es gerne. Wie alle Leute rund um Hollywood, richtig? Ich komme eigentlich aus Nevada, so richtig aus der Provinz. Aber was soll man in Nevada schon groß machen, außer Kühe melken oder bei McDonald's arbeiten? Sobald ich alt genug war, habe ich meine Sachen gepackt und bin nach Los Angeles gezogen, mit dem Traum von der großen weiten Wunderwelt des Films im Kopf und hundert Dollar in der Tasche.«
    »Sobald du alt genug warst?«, wiederholte Justus. »Wie alt bist du denn in Wirklichkeit, wenn ich fragen darf?«
    »Vier Jahre älter, als ich damals behauptet hatte.« Justus schluckte und versuchte, schnell das Thema zu wechseln: »Und was wurde aus deinen Hollywood-Plänen?«
    »Was glaubst du denn? Gar nichts natürlich. Und die hundert Dollar waren schnell weg. Also habe ich stattdessen in Los Angeles bei McDonald's gearbeitet. Ich bin in eine erfolglose Theatergruppe gegangen, habe ein paar Schauspiel-Workshops besucht und täglich darauf gewartet, dass mich endlich ein reicher Produzent entdeckt und zum Star macht. Der Produzent kam natürlich nie. Stattdessen begegnete ich eines Tages einem Mann, einem vornehmen Franzosen, der mir einen Job anbot. Er hatte zwar nichts mit Film zu tun, aber der Auftrag klang interessant. Und er war besser, als Burger zu braten und Cola zu verschütten. Der Auftrag lautete: Fahr nach Rocky Beach und nimm Kontakt zu Justus Jonas auf. Schmeiß dich an ihn ran und wickle ihn um den Finger. Behaupte, du hättest eine schlimme Krankheit und ... na ja ... den Rest kennt ihr.« Brittany machte eine Pause. Sie hatte ihre Geschichte in ruhigen Worten erzählt. Ohne Stolz, aber auch ohne große Bitterkeit.
    Bob und Peter wussten nicht, was sie sagen sollten. Betreten blickten sie zu Justus hinüber.
    Doch der Erste Detektiv ließ sich nichts anmerken. Er nickte Brittany zu. »Erzähl weiter!«
    »Nachdem ich den Auftrag angenommen hatte, sah ich Huge-nay nicht mehr. Er rief mich an, ich informierte ihn über den Stand der Dinge, und er teilte mir dann mit, wie es weitergehen sollte. Aber eines müsst ihr mir glauben: Ich hatte keine Ahnung, was wirklich hinter der Sache steckte.«
    »Du hattest keine Ahnung?«, wiederholte Justus und wurde zum ersten Mal lauter. »Wenn ich mich recht entsinne, habe ich dir damals die gesamte Geschichte über Hugenay erzählt. Dass er ein Verbrecher ist, der uns schon einige Male hinters Licht geführt hat. Dass er wertvolle Gemälde auf der ganzen Welt gestohlen hat.«
    »Ich weiß. Aber Hugenay ... stellte die Sache anders dar. Er sagte mir, dass du ... nicht ganz ernst zu nehmen seist. Und deine

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