Die drei ??? Feuermond
seit Jahrzehnten gelingt, der Polizei in ganz Europa Schnippchen zu schlagen. Auch den Aufklärern in den Vereinigten Staaten - inklusive der Schnüffelbande rund um den selbsternannten Ersten Detektiv Justus Jonas - entkam Hugenay immer wieder. Bis er vor wenigen Monaten beim Bergsteigen ums Leben kam. Das zumindest gaukelte er seinen Verfolgern vor. Tatsächlich entkam Hugenay auf diese Weise lediglich dem immer dichter werdenden Netz seiner Verfolger. Von nun an darum bemüht, seine Todestarnung zu bewahren, schickte er den drei ??? einen vermeintlich letzten Brief, in dem das Versteck einer Kunst-raubbeute im Wert von mehreren Millionen Dollar angegeben war. Der Plan des Meisterdiebs: Justus Jonas und seine trotteligen Spürhunde sollten das Versteck ausfindig machen und die Gemälde bergen.
Um die Pseudodetektive zu überwachen, schickte Hugenay ihnen außerdem einen eiskalten Engel in Gestalt der hübschen blonden Brittany, die den Ersten Detektiv mühelos um den Finger wickelte. Ein Hormonschub ließ bei Justus Jonas offensichtlich nicht nur die Pickel sprießen, sondern auch wilde Fantasien: Er glaubte doch tatsächlich, Brittany leide an einer schweren Krankheit. Der unverantwortliche Teenager war sofort bereit, seiner Angebeteten die wertvollen Gemälde zu überlassen, um die vermeintlich rettende Operation zu bezahlen. Es war ausschließlich einem Journalisten des Los Angeles Tribüne zu verdanken, dass die Bilder in letzter Sekunde sichergestellt werden konnten. Die Verwirrung, die Justus Jonas und seine naiven Freunde stifteten, verhinderte jedoch die Festnahme von Victor Hugenay und der neuen Herzdame des Ersten Detektivs.
Mit diesem Fall dürfte sich das Ansehen, das sich die drei ??? bei der Polizei von Rocky Beach unbegreiflicherweise erworben hatten, final erledigt haben.
Justus ließ den Zeitungsausschnitt aus der hintersten Ecke des Aktenschranks sinken. Zwei Sekunden später starrte er wieder darauf und las ihn von neuem.
»Nun lass doch mal diesen blöden Artikel!«, forderte Peter, während er hektisch auf dem begrenzten Raum, den die Zentrale ihm bot, auf und ab ging. »Du liest ihn bestimmt schon zum dritten Mal! Das macht mich ganz kribbelig! Wir haben gerade echt andere Sorgen! Ich meine - Brittany! Sie steckt hinter all dem! Das ist doch wirklich unglaublich! Zum Glück weiß sie noch nicht, dass wir ihr auf die Schliche gekommen sind. Aber wenn ich dich vorhin nicht sofort vom Fenster weggezogen hätte, dann -«
»Nun lass mal gut sein, Peter«, unterbrach Bob den Zweiten Detektiv schroff. »Justus kommt ja überhaupt nicht zu Wort, so wie du dich aufregst.«
»Gibt ja auch genug zum Aufregen«, knurrte Peter, schwieg dann aber und blickte Justus erwartungsvoll an. Justus sagte nichts. Tatsächlich hatte er den Artikel gerade zum vierten Mal gelesen.
»Komm schon, Just!«, sagte Bob versöhnlich. »Seit wir zurück sind, hast du noch kein Wort gesprochen. Wir müssen uns aber einigen, was wir jetzt tun sollen. Und dieser Artikel -«
»Dieser Artikel kennzeichnet den niederschmetternden Tiefpunkt unserer Detektivkarriere!«, brach Justus endlich sein Schweigen. »Und soll ich dir auch sagen warum, Bob? Nicht wegen der boshaften Verleumdungen, die Wilbur Graham in so hübsche Worte gepackt hat. Nicht weil er uns als verantwortungslose Teenie-Gören oder sonst was bezeichnet. Sondern weil er Recht hat. Mit jedem einzelnen Wort. Wir haben uns damals wie die letzten Idioten benommen. Nein, nicht wir. Ich. Ich war ein absoluter Volltrottel, und es war purer Zufall, dass wir heil aus der Geschichte herausgekommen sind! Ich hätte damals bei Brittany vom ersten Tag an skeptisch sein müssen, dann wäre das alles nicht passiert!«
Peter schüttelte energisch den Kopf. »Blödsinn. Du kannst überhaupt nichts dafür, Justus. Sie war so berechnend und gemein, wahrscheinlich wäre jeder auf sie hereingefallen. Außerdem warst du in sie verliebt. Da vergisst man die Skepsis ganz gern mal.«
Die Worte trafen Justus wie ein Schlag ins Gesicht. Er wusste selbst nicht warum. Und er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte.
»Warum siehst du mich denn so an, Just?«, fragte Peter verständnislos. »Habe ich was Falsches gesagt?«
»Was? Nein. Ich ...«
Bob räusperte sich. »Ist doch jetzt auch egal. Die Geschichte ist längst vorbei. Viel wichtiger ist doch, was wir jetzt tun sollen. Grahams Artikel auswendig zu lernen, hilft uns mit Sicherheit nicht weiter.«
Justus seufzte. »Du
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