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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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schwarzes, matt schimmerndes Motorboot hatte angelegt. Es sah schnell und gefährlich aus. Bob und Justus duckten sich hinter einen Felsen und beobachteten das Boot eine Weile. Niemand war zu sehen. »Denkst du, was ich denke?«, flüsterte Bob. »Der Nachtschatten?«, fragte Justus.
    Bob nickte. »Ich weiß, es ist nicht sehr detektivisch, von einer schwarzen Corvette auf ein schwarzes Motorboot zu schließen ____aber es würde irgendwie zu ihm passen.«
    »Das da auch«, fugte Justus hinzu und wies auf das zerstörte Schloss des Haupttores. Die Spuren der Pistolenkugel waren deutlich zu erkennen. »Damit wäre zumindest die Frage geklärt, worauf geschossen wurde. Nämlich nicht auf Peter.« Bob seufzte erleichtert. »Gott sei Dank! Aber was jetzt? Hier treibt sich jemand mit einer Waffe herum! Ob nun der Nachtschatten oder jemand anders - das ist nicht gut, Just! Was sollen wir tun?«
    »Wir könnten das Motorboot sabotieren und abhauen, aber dann -«
    »Dann würde Peter hier festsitzen.«
    »Genau. Und deswegen gehen wir jetzt da rein und suchen ihn.« Noch bevor Bob Einwände erheben konnte, verließ der Erste Detektiv ihre Deckung, lief zum Tor und huschte hindurch auf das Inselgelände. Bob folgte ihm eilig. Jemand hatte sich offenbar große Mühe gegeben, die karge Felseninsel freundlicher zu gestalten. Wo immer es möglich gewesen war, waren Büsche und Sträucher gepflanzt und Rasen gesät worden. Doch das Grün hatte eine schweren Stand und wurde immer wieder von Geröll und Steinen durchbrochen, die wie die Uberreste einer untergegangenen Kultur auf der ganzen Insel verteilt waren. Hinzu kam ein knappes Dutzend riesiger Scheinwerfer, die fiir die Lichtshow überall auf dem Gelände aufgestellt worden waren. Doch natürlich hatte der Stromausfall auch hier alles lahm gelegt. Justus und Bob huschten von Schatten zu Schatten, während sie sich auf die Villa zu bewegten. Das Meeresrauschen wurde langsam leiser.
    »Das Gelände sieht genauso aus wie auf den Plänen, die Britta-ny uns gebracht hat!«, flüsterte Justus und wies nach links. »Dort hinter dem kleinen Hügel müsste ein Gartenhaus oder so etwas sein. Das wäre fürs Erste ein gutes Versteck.« Bob nickte und geduckt schlichen sie weiter, bis sie das Gebäude erreichten, das Justus gemeint hatte. Es war kein Gartenhaus, sondern ein kleiner, fensterloser, hässlicher Betonkubus, dessen Anblick überhaupt nicht zu der altehrwürdigen Villa passen wollte. Auf der dem Meer zugewandten Seite war eine Metalltür. Sie war verschlossen.
    Justus und Bob gingen hinter dem Betonhaus in Deckung und betrachteten die Villa erstmals genauer. Sie war in einem altmodischen Kolonialstil erbaut und hatte drei Stockwerke. Eine kurze, breite Treppe führte hinauf zu einer großzügigen, von weißen Holzsäulen gesäumten Veranda. Vor den Fenstern gab es offene Holzläden, an denen der Wind rüttelte. Alles schimmerte in einem gespenstischen Grau-Weiß. Es sah wirklich so aus, als thronte die Villa schon seit über hundert Jahren an diesem Platz. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass sie noch vor wenigen Monaten hunderte von Meilen entfernt an einem ganz anderen Ort gestanden hatte. »Ich sehe niemanden«, raunte Bob, nachdem sie eine Weile schweigend auf das Knox-Anwesen gestarrt hatten. »Aber ich«, erwiderte Justus grinsend und wies nach oben. Peter war am Rande des Schieferdaches aufgetaucht und winkte zu ihnen herunter, legte aber sogleich den Finger an die Lippen.
    Justus winkte zurück. »Ihm geht es offenbar gut. Und er weiß,
    dass wir nicht mehr allein auf der Insel sind.«
    Bob atmete auf. »Gott sei Dank ist alles in Ordnung mit ihm.
    Aber was machen wir jetzt?«
    »Wir holen Peter vom Dach herunter.«
    »Und wie?«
    »Ich habe die Architektenpläne gestern eine Weile studiert«, antwortete Justus. »Im obersten Stockwerk gibt es eine Luke, die aufs Dach führt. Vermutlich kann Peter sie von außen nicht öffnen. Aber wenn es uns gelingt, in die Villa zu kommen, dann können wir Peter aus seiner misslichen Lage befreien.«
    »Und wenn wir jemandem in die Arme laufen? Hugenay oder dem Nachtschatten?«, fragte Bob.
    »Wir sind eben vorsichtig«, gab Justus zurück und verließ die Deckung.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie plötzlich ein Geräusch wie das Knacken eines Astes hörten. Beide verharrten mitten in der Bewegung und lauschten mit klopfendem Herzen.
    »Was war das?«, wisperte Bob und wagte nicht, sich zu dem Geräusch

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