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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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können. Aber dann sind wir ihr in die Quere gekommen. Später ist sie uns dann gefolgt und hat uns gebeten, Ihnen den Umschlag auszuhändigen.«
    »Die Dame behauptet übrigens, Edwards Freundin zu sein«, sagte Bob. »Sie geht davon aus, dass Sie von der Polizei überwacht werden, Madam. Deshalb hat sie uns wohl auch als Boten eingesetzt. Das Risiko, die Aufmerksamkeit der Polizei zu erregen, wenn sie direkt mit Ihnen in Kontakt tritt, ist ihr vermutlich zu groß.«
    Als die Dame sich daran machte, den Umschlag zu öffnen, begannen ihre Hände unübersehbar zu zittern. »Diese Frau hat mich über den Tod meines Enkels belogen und mir so den größten Schmerz bereitet. Wenn sie jetzt glaubt, sich beimir entschuldigen zu können, und sich einbildet, dass ich ihr verzeihe, dann hat sie sich gründlich getäuscht!«
    Wortlos beobachteten die drei ???, wie Mrs Candle dem Kuvert eine Karte entnahm und zu lesen begann. Dann reichte sie die Karte an Justus weiter. Der Text lautete:
    Sehr geehrte Mrs Candle,
    ich weiß, dass Sie mich nie vergessen haben und glaube, dass ich Ihnen nach all den Jahren eine Erklärung dafür schulde, weshalb ich damals die grausame Lüge über Edwards Tod erzählen musste.
    Wenn Sie die Wahrheit erfahren möchten, kommen Sie am 19.   Dezember nachmittags um vier Uhr zum Santa Monica Pier und lösen Sie dort ein Ticket für das Riesenrad. Ich zähle auf Ihr Erscheinen.
    Hochachtungsvoll
    Patricia Handerson
    P.S.: In Ihrem und Edwards Interesse wäre es nicht ratsam, die Polizei hinzuzuziehen.
    Nachdem Justus seinen Freunden den Text leise vorgelesen hatte, schob er die Karte in den Umschlag zurück und reichte ihn Mrs Candle. »Fühlen Sie sich dazu imstande, dieser Frau noch einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, Madam?«
    Die alte Dame verengte ihre Augen und ballte die Fäuste.»Ich kann es, ehrlich gesagt, kaum erwarten …«
    »Aber um sicherzugehen, dass Sie ihr vor Hass nicht gleich die Gurgel umdrehen«, fügte Bob besänftigend hinzu, »werden wir Sie zu diesem Treffen selbstverständlich begleiten.«
    In diesem Moment trat der Kellner an den Tisch und servierte die Speisen. Eine Stunde später, als sich die drei ??? und Mrs Candle daranmachten, das Restaurant wieder zu verlassen, erhob sich die Frau, die Justus und die alte Dame als Polizistin ausgemacht hatten, von ihrem Barhocker und stellte sich den vieren in den Weg. »Mrs Candle?«
    »Ja?«
    Die Frau zog einen Ausweis aus ihrer Tasche und hielt ihn der alten Dame dicht vor die Nase. »Santa Monica Police Department. Der junge Mann hier« – sie deutete auf Justus – »hat Ihnen vorhin einen Umschlag überreicht. Ich muss Sie auffordern, mir dieses Beweisstück umgehend auszuhändigen!«
    »Na hören Sie mal!«, erboste sich Mrs Candle und umklammerte dabei fest ihre Handtasche. »Dieser Brief ist reine Privatsache!«
    »Leisten Sie bitte keinen Widerstand, sonst muss ich Sie mit aufs Revier nehmen. Und das werden Sie doch nicht wollen, oder?« Fordernd hielt sie der alten Dame ihre Hand entgegen. »Geben Sie mir den Brief.«
    Mrs Candle zögerte kurz. Doch dann öffnete sie schweren Herzens ihre Handtasche und entnahm ihr das Kuvert. Die Polizistin griff danach und ließ es in der Innentasche ihrer Jacke verschwinden.
    »Nach eingehender Prüfung erhalten Sie Ihr Eigentumselbstverständlich wieder zurück!«
    Mit diesen Worten wandte sich die Polizistin um und verließ mit schnellen Schritten das Restaurant.

Peter klopfte sich in der Zentrale vor Lachen kräftig auf die Schenkel. »Ich fasse es nicht! Ich könnte mich immer noch beölen! Der Polizeibericht vom 18. Dezember lautet bestimmt: Einer genialen und äußerst listigen Polizeibeamtin – nennen wir sie der Situation entsprechend Irene Loser – gelang gestern Abend im japanischen Golden Sushi Fresstempel in Hollywood die Beschlagnahme eines äußerst wichtigen und beweiskräftigen Dokuments! In dem Kuvert, das sie der 86-jährigen Lydia Candle unter dramatischen Umständen abnehmen konnte, befand sich ein auf einer Karte aufgeklebter Strohstern, unter dem zu lesen war: ›Ihnen, Mrs Candle, wünsche ich ein äußerst friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest! Mögen Sie weiterhin so jung und agil bleiben, wie Sie es uns auf der Schlittschuhbahn so vorbildlich demonstriert haben! Alles Liebe, Justus Jonas.‹ Für die Sicherstellung dieses bedeutungsvollen Corpus Delicti wird der neunmalklugen Polizeibeamtin der heißbegehrte Verlierer-Orden in

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