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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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und Holz knarrte, aber mit etwas Kraft ließ sich die Luke öffnen. Ein dunkles Loch kam zum Vorschein.
    »Nicht gerade gemütlich«, sagte Bob beklommen. Auf einmalfiel ihm Steven ein. Hatte er etwa hier bei dem alten Haus etwas entdeckt, das ihm Angst gemacht hatte? Wohnten hier ›Jene, die töten‹? Dann war es ganz bestimmt keine gute Idee, das Haus zu betreten!
    Zaghaft folgte der dritte Detektiv seinem Freund in die fensterlose Dunkelheit. Im Keller war es kühl. Die Luft war feucht, doch es roch nicht nach Moder, sondern nach etwas, das Bob nicht einordnen konnte. Er war süßlich, intensiv und zugleich fremdartig. Eine Fliege summte an Bob vorbei in das schwache Tageslicht, das durch die Luke hereinfiel.
    Die beiden Jungen tasteten sich weiter voran, tiefer in den Keller hinein.
    Nach ein paar Schritten stieß Bob gegen ein Hindernis. Instinktiv zuckte er zurück. Dann streckte er langsam die Hand aus, um sich in der Dunkelheit voranzutasten. Sie berührte etwas Raues. »Fell!«, flüsterte er erschrocken.
    »Ich mache Licht!« Justus kramte hörbar in seinem Rucksack.
    »Nicht so laut!«
    Der Erste Detektiv schaltete seine Taschenlampe ein. Der Lichtkegel glitt durch den Raum … und offenbarte ein Bild des Grauens.

G efangen!
    Bob unterdrückte einen Schrei. Direkt vor ihm hing ein Reh – mit dem Kopf nach unten. Daneben ein Luchs, ebenfalls an der Decke aufgehängt. Und noch ein Tier. Ein Puma. Das hellbraune Fell war mit rostigen Spritzern bedeckt. Blut.
    »Mir wird schlecht«, stieß Bob hervor. Dann eilte er hinauf an die frische Luft. Justus kam kurz darauf hinterher.
    »Ich habe sechs Tierkadaver gezählt.«
    »Schön für dich.« Bob atmete tief ein und aus. Seine Hände zitterten.
    »Sieht so aus, als hätten wir das Versteck eines Jägers gefunden.« Justus schaltete seine Lampe aus. »Besser gesagt, das Ver­steck eines Wilderers.«
    »Meinst du, dass Steven das hier auch entdeckt hat und deshalb so verschreckt war?«
    »Der Fund der Tiere würde sein Verhalten zumindest erklären. Und die mysteriösen Blutflecke stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit dem Wilderer oder den Wilderern in Verbindung. Wir gehen ja davon aus, dass es sich um mehrere Personen handelt.«
    »Kein Wunder, dass Steven einen gehörigen Schreck bekommen hat. Die toten Tiere waren nicht gerade ein angenehmer Anblick.«
    »›Hier leben Jene! Und sie töten!‹«, murmelte Justus. »Damit könnten die Wilderer gemeint sein.«
    »Aber warum muss man leise sein? Hier schläft doch niemand?«
    »Steven hat vielleicht gehofft, dass die Tiere noch am Leben sind. Oder die Wilderer haben ihm eingeredet, dass sie nur schlafen.«
    »Armer Steven. Die Viecher im Keller waren extrem tot, das muss doch selbst er verstanden haben. Garantiert werde ich heute Nacht davon träumen.« Bob verschränkte die Arme. Dann sah er Justus unsicher an.
    »Was ist, Dritter?«
    »Vielleicht irren wir uns und Steven war es doch. Vielleicht hat er das Wild erlegt? Was meinst du, Just?«
    »Ich glaube nicht, dass er etwas damit zu tun hat. Da unten hängt auch ein ausgewachsener Hirsch. Wie hätte er den ­allein bis zur Hütte schleppen sollen? Außerdem waren die Tiere fachgerecht aufgehängt, so, dass sie ausbluten konnten. Das war ein Jäger, der sich auskennt.« Justus setzte sich auf einen Baumstumpf. »Abgesehen davon hat Peter mindestens zwei Männer gesehen, nachdem ich angeschossen wurde.«
    »Also fällt Steven als Einzeltäter aus.«
    Justus lehnte sich an einen Baumstamm und knetete seine Unterlippe. »Für Wilderer waren die letzten Tage ideal. Wegen der Pfadfinder war es am Nachmittag so laut, dass man Schüsse aus dem Wald nicht bis ins Tal hören konnte. Abgesehen davon sind die Tiere vor dem Lärm geflohen. Sie mussten auf der Flucht in die höher gelegenen Gebiete hier vorbei und konnten dabei bequem erlegt werden. Nur vorgestern konnten die Jäger erst am Abend losziehen, da die Pfadfinder tagsüber unterwegs waren. In der Stille hätte man die Schüsse bis zur Lodge gehört.«
    »Das mag ja alles sein, aber wir müssen dem Park Service Bescheid geben!« Bob drängte zum Aufbruch. »Heute sind die Pfadfinder zwar weg, aber das heißt nicht, dass die Wilderer nicht hierherkommen, um ihre Beute zu bearbeiten.«
    »Bearbeiten?«
    »Ja, ich meine, das Fell abziehen, oder was man da sonst so macht. Vielleicht wollen die Jäger die Viecher auch ausstopfen – als Trophäen. Die werden ja nicht einfach nur so im Keller
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