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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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die Toilette belegte) und schlang danach im Stehen eine Banane und einen Müsliriegel hinunter. Auf eine Wäsche an dem kleinen Waschbecken verzichtete er lieber. Das Wasser war kalt.
    »Haben wir alles dabei?« Randy, der inzwischen wieder da war, ging die Liste der Sachen durch, die sie brauchten. »Helm, Karabiner, Seile, Wasser …«
    »Check«, antwortete Peter zwischen zwei Bissen.
    »Sonnenbrille, Stirnlampe, Handschuhe, Abseilachter …«
    »Check.«
    »Sonnencreme, Kompass, Energie-Riegel, Klemmkeile …«
    »Check.«
    »Tabletten zur Wasserreinigung, Regencape, Bolzen, Kletterschuhe …«
    »Check.«
    »Wie wollt ihr das denn alles auf den Berg schleppen?« Bob sah mit halb geschlossenen Augen aus dem Zelt heraus. Beidem Lärm, den Peter und Randy machten, konnte er nicht schlafen.
    »Wir sind gut zwölf Stunden unterwegs, vielleicht mehr«, warnte Randy, der ein paar Haken auf seiner Liste machte. »Da sollte man besser nichts dem Zufall überlassen. Dieses Mal habe ich auch an das Funkgerät gedacht. Zur Not kann ich Mom damit erreichen.«
    »Falls wir in einer Notlage überhaupt noch funken können.« Peter schnürte seine Wanderstiefel. »Hör mal, Bob: Für den Fall, dass wir abstürzen, findest du mein Testament in dem Schuber mit den alten Sportmagazinen, links unten im Regal in meinem Zimmer.«
    »Du hast ein Testament verfasst?«, fragte Bob ungläubig.
    »Ganz im Ernst«, erklärte der Zweite Detektiv. »Wenn man mit dir und Justus Fälle übernimmt, muss man sich ja auf das Schlimmste gefasst machen. Und ich will nicht, dass ihr euch nachher um meine Comics, mein Sportzeug und den Wagen streitet. Außerdem müssen Kelly und Jeffrey ja einen Anteil bekommen und meine Eltern natürlich auch. Manche von den Möbeln kann man bestimmt noch verkaufen. Nur nicht den Schreibtischstuhl. Der ist kaputt.«
    »Oh, Peter!« Bob schüttelte den Kopf. »Sieh einfach zu, dass du heute Abend wieder heil zurückkommst, okay?«
    »Ich gebe mir Mühe!« Der Zweite Detektiv setzte seinen Rucksack auf. »Bis später! Und grüß Justus von mir.«
     
    Mit den Fahrrädern fuhren Randy und Peter bis Happy Isles, wo der Wanderweg auf den Half Dome begann. Von dort aus ging es über einen leicht ansteigenden Fußweg am Merced River entlang. Der Fluss strömte wild durch ein ausgewaschenes Felsbett mit riesigen Felsbrocken. Er sah so aus, als würde er gleich den einen oder anderen Touristen mit sich ins Talreißen. Mit der Zeit wurde der Weg anspruchsvoller und immer steiler. Bald bestand der Boden aus groben, unebenen Stufen, die in den steinigen Untergrund gehauen waren. Als die Sonne aufging, hatten sie den Felspool am Fuß der Vernal Falls erreicht.
    »Wunderschön«, sagte Peter. Er wischte sich mit dem Ärmel ein paar Schweißtropfen von der Stirn.
    »Aber für all jene, die von da oben heruntergestürzt sind, leider das sichere Ende.« Randy deutete hoch zu ein paar Felsvorsprüngen. »Pass bitte auf, wenn wir seitlich vom Wasserfall aufsteigen. Die Stufen sind schmal und feucht.«
    »Gut, dass es nicht regnet! Dann wäre hier alles glitschig«, sagte Peter. Er war froh, dass Randy am Vortag noch den Ranger nach der Wetterlage gefragt hatte.
    Sie setzten ihren Weg fort, am Wasserfall vorbei und hoch zu einem länglichen, flachen See. Das Wasser glitzerte in der Morgensonne. Es sah aus wie ein Postkartenmotiv. Störend waren nur die vielen Schilder mit »Schwimmen verboten! Lebensgefahr!«, die rings ums Ufer standen.
    »Meine Güte«, sagte Peter, als sie über eine schmale Holzbrücke gingen. »Gibt es hier irgendeinen Ort, der nicht gefährlich ist?«
     
    Pünktlich zum Frühstück erreichte Bob die Marmot Lodge. Justus war schon wach und saß mit einem Kakao auf der Veranda. »Na, bereit für Nachforschungen im Wald?«
    »Du hältst dich aber auch an kein Verbot«, gab Bob zurück. »Kannst du denn schon wieder richtig laufen?«
    »Kein Problem, die Wunde ist so gut wie verheilt.« Justus stand auf. »Außerdem sollten wir heute im Wald Ruhe haben. Die Pfadfinder machen einen Tagesausflug zum Tioga Pass und fahren dann in den nördlichen Teil des Parks.«
    »Woher weißt du das denn nun schon wieder?«
    »Ranger Thornton. Ich habe vorhin versucht, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Aber es hat nicht geklappt.« Justus sah auf seine Uhr. »Wollen wir noch etwas essen und dann los­gehen?«
    Sie nahmen ein eiliges Frühstück im Speisezimmer ein, wechselten ein paar Worte mit Mrs Finn und fuhren dann mit dem Bus
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