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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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seit Generationen in Privatbesitz.«
    Justus sah von seinem Teller auf. »Was ist mit dem Waldgebiet am Fuß vom Half Dome? Sind dort Häuser?«
    »Keine, die noch bewohnt sind. Aber ungefähr einen halben Kilometer von den Klippen und der Felsplatte entfernt stehen die Überreste einer alten Ranch.«
    »Tatsächlich?« Justus vergaß vor Aufregung weiterzuessen.
    »Ja. Es ist aber nur noch das Haupthaus übrig – und ein ziemlich baufälliger Stall. Der Rest ist weggerottet. Man kommt als Tourist nicht daran vorbei, weil die Wege im großen ­Bogen drum herumführen.«
    »Ein Haus im Schatten vom Half Dome!«
    »Da müssen wir morgen hin!«, entfuhr es Bob.
    »Ihr erinnert euch hoffentlich daran, was ich über den Wald an diesem Berg gesagt habe«, mahnte Mr Andrews. »Ich weiß, dass ihr gute Detektive seid, aber ich habe hier die Verantwortung für euch drei!« Dann wechselte er abrupt das Thema. »In der Lodge ist heute übrigens ein Journalist von der Washington Post angekommen.«
    »Das war zu erwarten«, sagte Jeanne. »Die vielen Unfälle haben immer schon für Aufsehen gesorgt. Und diese Saison war die Presse sehr aktiv. Wir haben viele Berichte gehabt. Wenn die Leute von YOSAR am Dienstag die Unfallstatistiken präsentieren, werden sicherlich noch mehr Presseleute anreisen – ganz zu schweigen von den lokalen Reportern.«
    »Von wegen.« Mr Andrews schnitt ein Stück von seinem Steak ab. »Die werden wohl eher alle in Wawona sein.«
    »Was ist denn da?«, wollte Peter wissen.
    »Die Pressekonferenz, wegen der ich eigentlich angereist bin«, erklärte Mr Andrews. »Ab Montag bin ich offiziell hier. Dann ist der Urlaub vorbei.«
    »Als ob du überhaupt Urlaub gemacht hättest.«
    »Jedenfalls kommt dann auch ein Fotograf aus Los Angeles. Wir haben beide eine Einladung für eine große Präsentation mit Pressekonferenz bekommen, wenn auch nicht mit dem ganzen Drumherum, das die Kollegen von den ›wichtigen‹ Zeitungen bekommen.« Er schnaubte verächtlich. »Ich kann froh sein, wenn es für uns einen Cocktailgutschein und einen Schlüsselanhänger gibt.«
    »Dann lass dich doch lieber bei den YOSARs sehen«, schlug Jeanne vor. »Da gibt es Gratisblöcke mit Half-Dome-Logo und Kugelschreiber.«
    Mr Andrews lächelte. »Ich bin nun einmal schon in Wawona akkreditiert. Und ich lasse mir von einem Angeber aus ­Washington nicht die Storys wegnehmen.«
    Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über Pressekonferenzen im Allgemeinen, Hubschrauber, Jeannes Einsätze und die leichtsinnigen Bergsteiger im Park. Als Jeanne anschließend begann, zu erklären, wie die Verwaltung der Rettungsmannschaften aufgebaut war, musste Peter ein Gähnen unterdrücken.
    »Wir müssen morgen früh raus, Mom«, kam die Rettung von Randy. »Peter und ich wollen auf den Half Dome steigen.«
    »Durch den Wald?«, fragte Mr Andrews sofort.
    »Nein«, entgegnete Jeanne an Randys Stelle. »Der Wanderweg führt über Happy Isles seitlich am Berg vorbei und dann von hinten über den flachen Rücken des Half Dome hinauf auf den Gipfel. Es ist eine tolle Tour. Die Jungen sollten sich das nicht entgehen lassen.«
    »Gut. Aber passt bitte auf, wenn ihr zu der Strecke mit den Stahlseilen kommt«, sagte Mr Andrews streng.
    »Wir nehmen Karabiner mit und klinken uns beim Abstieg ein«, sagte Randy gelassen. »Außerdem soll das Wetter gut werden.«
    »Dann geht jetzt besser gleich schlafen«, schlug Jeanne vor. »Ihr solltet noch vor Sonnenaufgang losgehen, damit ihr nicht bei Nacht absteigen müsst. Und fragt bitte noch einen der Ranger nach der Wetterlage!«
    »Hey, ich bin ein alter Half-Dome-Hase«, sagte Randy beim Aufstehen. »Da wird schon nichts passieren!«
    Jeanne sah ihren Sohn warnend an. »Genau das hat dein ­Vater auch immer gesagt!«

A m Berg der Gefahren
    Als Peter aus dem Zelt kroch, war es noch dunkel – und kalt. Es war so früh, dass selbst auf den Campingplätzen der Pfadfinder Stille herrschte. Einzig das Rauschen und Plätschern des Merced River und das Rufen eines Uhus waren zu hören. Zum ersten Mal kam bei Peter wirklich so etwas wie Naturstimmung auf. Leise verfluchte er die Sänger, die auch dieses Mal wieder bis weit nach Mitternacht von Schiffen, Bergen und Wanderungen gesungen hatten.
    »Beeil dich!«, sagte Randy, der bereits seinen Rucksack gepackt hatte.
    »Hmhm«, machte Peter schlaftrunken. Er putzte sich die Zähne, fuhr sich mit der Hand einmal durch die Haare, pinkelte hinter eine Kiefer (weil Randy
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