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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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zu der Stelle, die in den Wald führte. Randy hatte Justus auf einem Stück Papier die Stelle aufgezeichnet, an der sich das alte Haus befand. Mithilfe ihres Kompasses durften sie es eigentlich nicht verfehlen.
    Schweigend wanderten Justus und Bob unter den rötlichen Kiefern entlang in Richtung Half Dome. Nach einer Viertelstunde verließen sie den Weg und bahnten sich eine Schneise durch das Unterholz. Sie kamen an dem flachen Felsen vorbei, fanden jedoch weder dort noch in der Nähe der Klippen Patronen. Außer ein paar kleinen Steinsplittern verriet nichts, dass hier zwei Tage zuvor Kugeln durch die Luft gesaust waren.
    »Die Leute von der Park Police haben sich selbst übertroffen«, stellte Bob fest.
    »Wenn es die Polizei war, die hier aufgeräumt hat.«
    »Egal, wer es war: So können wir jedenfalls nicht herausfinden, ob das Gewehr der Finns wirklich die Tatwaffe war.«
    »Das stimmt. Es wäre durchaus von Vorteil für unsere Ermittlungen gewesen, wenn die Kugel in meinem Bein stecken geblieben wäre«, meinte Justus.
    »Du bist ein guter Detektiv«, gab Bob kopfschüttelnd zurück. »Aber manchmal übertreibst du deinen Arbeitseifer! Ich bin jedenfalls froh, dass es nur ein Streifschuss war.«
    »Es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet, aber letztendlich bin ich natürlich auch froh, dassmein Bein nicht durchlöchert wurde.« Justus stieg vorsichtig über ein paar Äste, die am Boden lagen. »Und dass es noch da ist, wo es hingehört.«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du tatsächlich angeschossen wurdest!«
    »Statistisch gesehen war es eh nur eine Frage der Zeit, bis das passieren würde. Wir sind schon so vielen Kugeln entkommen, dass die Mathematik einfach nicht auf unserer Seite war.« Der Erste Detektiv rieb sich den Oberschenkel. »Ich fürchte, wir müssen noch ein ganzes Stück gehen.«
    »Schaffst du das denn?«
    »Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!«
    Sie waren einen halben Kilometer in östlicher Richtung gegangen, als Justus plötzlich stehen blieb. »Hier ist erst vor Kurzem jemand gewesen!« Er deutete auf ein paar abgeknickte Äste. »Die Bruchstellen sind frisch, höchstens von gestern.«
    »Vielleicht die Park Police.«
    »Ja, das mag sein.«
    »Schau mal!« Bob bückte sich und deutete auf den Boden, wo die Kiefernnadeln ein merkwürdiges Muster machten. »Sieht aus, als hätte man hier etwas Schweres lang geschleift.«
    Justus untersuchte die Stelle genauer. Er hob einige Nadeln auf und betrachtete sie. »Da klebt Blut dran.«
    »Vielleicht ist es nur Harz«, sagte Bob hoffnungsvoll. »Oder irgendein Mittel, das die Park Police verwendet hat.« Der dritte Detektiv wusste selbst, wie abwegig diese Theorie war. Aber der Gedanke an ermittelnde Polizisten war um einiges erfreulicher als die Vorstellung, dass sich in der Gegend ein Mörder herumtrieb.
    »Lass uns weitergehen«, beschloss Justus nach einer Weile. »Es sieht so aus, als kämen wir hier der Lösung unseres Falls langsam näher.«
    »Vielleicht hätten wir Dad Bescheid sagen sollen«, sagte Bob im Gehen.
    »Wozu? Er hat uns doch verboten, hierherzukommen.« Justus deutete über ein Gebüsch hinweg. »Da, das muss die verfallene Ranch sein, von der Randy gesprochen hat!«
    Unter den rötlichen Mammutbäumen standen zwei uralte Gebäude. Der Stall war beinahe komplett eingestürzt. Das Wohnhaus jedoch, das aus dicken Balken und Feldsteinen erbaut war, machte einen einigermaßen soliden Eindruck. Nur das Dach hatte einige Löcher.
    »Und jetzt?« Bob sah sich unschlüssig um. Durch eine Schneise im Wald konnte man ungehindert auf die steile Nordwand des Half Dome sehen. Der Gigant thronte wie ein böses Omen über der Hütte und warf lange Schatten auf das Gelände.
    »Wir sehen uns vorsichtig um.« Justus näherte sich dem Gebäude von der Rückseite. Zuerst schlichen sie zum Stall. Dort konnten sie durch ein paar lose Bretter ins Innere sehen. Von den Verschlägen, die es hier einmal gegeben hatte, war nicht mehr viel übrig. Die Trennwände waren umgestürzt. Überall lagen Schindeln, die vom Dach gefallen waren. In einem länglichen Trog moderte Regenwasser vor sich hin.
    »Hier ist nichts!«, raunte Bob.
    Justus wandte sich zum Haus. »Vor der Hütte ist ein Eingang zu einem Keller!«
    Er deutete auf eine mit Steinen eingefasste Falltür im Boden. »Komm Bob, lass uns doch mal schauen, ob sie verriegelt ist.« Er packte den Eisengriff, der erstaunlich blank war, und zog. Scharniere ächzten
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