Die drei !!! Jagd im Untergrund
etwas, das wie »mal sehen« klang.
Augenblicklich zog Kim sich zurück. Sie hörte, wie sich eilige Schritte entfernten. Kim schloss die Tür so leise, wie es ihr mit ihren zitternden Händen möglich war. Ihr Herz pumpte wie ein Dampfhammer.
Schnell lief Kim die wenigen Stufen zum Apartment hinauf. Erleichtert schloss sie die Tür von innen und drehte zur Sicherheit den Schlüssel zwei Mal herum.
Franzi und Marie schlummerten immer noch tief. In Kims Kopf kreisten die Gedanken wie wild. Sie entschied sich dafür, ihren Freundinnen erst morgen Früh von ihrer nächtlichen Entdeckung zu erzählen. Jetzt konnten sie sowieso nichts mehr unternehmen. Die beiden Gestalten waren bestimmt schon über alle Berge.
Kim zog die Bettdecke fester um sich. Was hatte das alles zu bedeuten? Gab es einen Zusammenhang zwischen dem Vibrieren der Wand und den beiden Männern? Warum hatte das Geräusch aufgehört, als Kim vor der Eisentür stand? Auch jetzt war nichts mehr zu spüren. Was steckte hinter den Stromausfällen? Und wie hing das alles zusammen?
Gab es überhaupt einen Zusammenhang?
Kim wälzte sich im Bett hin und her, bis sie endlich in einen unruhigen Schlaf voll wirrer Träume fiel.
Marie stöhnte. Das Summen wurde zum Brummen und dann zu einem Stampfen, das immer lauter und lauter wurde. Unerträglich laut. Marie riss die Augen auf. Undurchdringliche Schwärze umgab sie. Sie fuhr hoch und spürte eine weiche Masse über Gesicht und Oberkörper gleiten, die ihr kurz danach in den Schoß fiel. Entsetzt starrte sie nach unten. Sie sah auf ihr Kopfkissen.
Neben ihr jammerte Franzi. »Mach doch endlich einer das Fenster zu!«
Marie konnte von ihrer Freundin nur ein Büschel roter Haare unter dem Kissen ausmachen, das sie sich über den Kopf gezogen hatte. Marie lächelte schwach. Genau dasselbe musste sie vorhin auch im Halbschlaf getan haben.
Aber gegen den Baulärm draußen vor dem Haus half das nur wenig. Wie zur Bestätigung setzte das Gewummer eines Presslufthammers ein. Marie sah auf ihr Handy. »Es ist 6:30 Uhr!«, rief sie ärgerlich. »Und dabei hätten wir heute Vormittag einmal ausschlafen können!«
Kim sprang zum Fenster und schloss es. Sofort wurde der Lärm ein wenig gedämpft. Gähnend streckte sie sich. »Dass die so früh anfangen müssen, ist echt die Pest! Ausgerechnet heute habe ich total schlecht geschlafen. Ich bin völlig gerädert.« Dann fiel ihr plötzlich ihre nächtliche Aktion ein. Sollte sie Marie und Franzi darüber berichten?
Vom Hochbett ertönte Maries nörgelnde Stimme. »Ich sehe bestimmt fürch-ter-lich aus!«
»Und ich fühle mich fürchterlich«, antwortete Kim genervt. Seufzend kletterte Franzi vom Hochbett. »Ich jogge jetzt erstmal zum Bäcker und hole uns ein paar frische Brötchen fürs Frühstück. Bis ich zurück bin, habt ihr beiden hoffentlich bessere Laune.« Sie schlüpfte schnell in ihre rote Sportkombi, strubbelte sich kurz durch die Haare und schnappte ihren Geldbeutel vom Tisch.
Marie sah ihrer Freundin halb zweifelnd, halb bewundernd nach. Sie selbst würde sich morgens niemals ohne geduscht und gestylt zu sein auf die Straße wagen. Das war das Stichwort: Marie beschloss, die Zeit, bis Franzi mit dem Frühstück zurückkehren würde, mit einer ausgiebigen heißen Dusche zu überbrücken. Wenn sie schon einmal so früh wach war, konnte sie sich auch gleich ein Ganzkörperpeeling und eine Haarkur gönnen. »Ich spring schon mal unter die Dusche«, rief sie Kim zu.
»Hm«, machte ihre Freundin nur. Sie hatte es sich wieder auf der Schlafcouch gemütlich gemacht und war in ihren Krimi vertieft.
Als Marie gerade ihr Haar trockenrubbelte, bemerkte sie, dass der Baulärm vor dem Haus zum Schweigen gekommen war.
Dafür hörte sie jetzt einen Mann lautstark schimpfen. Sie zog sich schnell ihren Bademantel an und lief zu Kim ins Wohnzimmer. Die hatte bereits das Fenster zur Straße geöffnet und sah nach draußen. Marie stützte sich neben Kim auf das Fensterbrett.
Da unten stand Franzi mit dem Hausmeister, Lotte und einer weiteren Bewohnerin. Sie hatte den schwarzen Labrador an der Leine, der Kim in der ersten Nacht so erschreckt hatte. Er schnupperte schwanzwedelnd an der Brötchentüte, die Franzi in der Hand hielt. Aber Franzi beachtete den Hund gar nicht. Kein Wunder. Der alte Hausmeister brüllte gerade auf sie und Lotte ein. »Ich werde Sie anzeigen, Frau Maurer. Mir reicht es endgültig mit ihren ständig wechselnden, randalierenden Gästen.«
»Jetzt
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