Die drei !!! Jagd im Untergrund
regen Sie sich doch nicht so auf, Herr Haller«, versuchte Lotte den alten Mann zu beschwichtigen.
Ungerührt fuhr er fort: »Was habt ihr denn letzte Nacht veranstaltet?«
»Wie meinen sie das, Herr Haller?«, hörten Kim und Marie ihre Freundin erschrocken fragen.
»Ihr habt wohl vergessen, dass ich auch im Hochparterre wohne! Das war doch bestimmt eure Stereoanlage, die mein ganzes Schlafzimmer zum Erzittern gebracht hat«, zischte der Hausmeister.
»Das ... das waren wir nicht!«, antwortete Franzi stotternd. »Wir hatten zwar den Fernseher an, der war aber überhaupt nicht laut gestellt.«
»Ach was, alles Lüge. Die Teenager von heute sind doch das Allerletzte«, stieß der alte Mann hervor und stürmte an Franzi vorbei in Richtung Haustür.
»Was ist denn in den gefahren?«, fragte Lotte und schüttelte den Kopf.
Der Presslufthammer setzte wieder ein. Kim und Marie sahen, dass sich Franzi noch kurz mit den beiden Frauen unterhielt und dann mit Lotte zusammen ins Haus ging.
»Na, der Tag fängt ja gut an«, rief Marie und stellte drei Teller und Besteck auf den Tisch.
Franzi atmete hörbar aus. »Der spinnt doch, dieser blöde Hausmeister. Aber ich habe interessante Details erfahren!« Sie warf ein Päckchen Butter auf den Tisch, stellte ein Glas Schokocreme daneben und leerte den Inhalt der Papiertüte in den Brötchenkorb. »Schrippen heißt das hier übrigens, falls ihr auch mal in die Verlegenheit kommen solltet, fürs Frühstück sorgen zu wollen.«
»Aha«, machte Kim, die gerade mit einer Kanne Tee aus der Küche kam. »Mich interessiert aber ehrlich gesagt mehr, was du gerade gehört hast.«
Franzi ließ sich auf einen Stuhl fallen und öffnete ihre Trainingsjacke. »Puh, ist das warm. Ihr hättet vorhin ja auch mal eingreifen können. Hängt wie zwei Spione im Fenster und lasst mich allein mit diesem Idioten herumdiskutieren. Echt unmöglich!«
»Du warst ja gar nicht allein.«, sagte Marie ungerührt. »Jetzt erzähl schon, was gibt’s Neues?«
»Also, gestern Nachmittag war schon wieder der Strom weg, und die eine Frau saß in der Waschküche plötzlich im Dunkeln. Sie hat sich zu Tode erschreckt. Und sie hat auch ein komisches Zittern an der Wand bemerkt! Außerdem ist es jetzt das siebte Mal in diesem Jahr, dass eine Baustelle direkt vor dem Haus eröffnet wird. Es sieht langsam nach Schikane aus, meint sie.«
Kim schnitt ein Brötchen auf und schmierte Schokokreme darauf. Nachdenklich hielt sie es in der Hand.
»Was ist denn mit dir los«, rief Franzi erstaunt. »Hast du keinen Appetit?«
Kim sah sie ernst an. »Ich war gestern Nacht noch mal unten im Keller.«
Marie riss die Augen auf. »Wie bitte?«
»Das Brummen an der Wand hat mir keine Ruhe gelassen. Und ihr beiden habt geschlafen wie die Murmeltiere ...«
»Das ist natürlich ein Grund, sich mitten in der Nacht alleine in einem fremden Haus in einer fremden Stadt auf den Weg zu machen«, unterbrach Marie sie. »Und seltsamen Geräuschen im Keller nachzugehen. Kim Jülich, sonst geht’s dir noch gut, oder?« zischte sie wütend.
»Du hättest uns doch wecken können«, sagte Franzi leise. »Das ist richtig«, gab Kim zerknirscht zu. »Dann hätten wir auch eine Chance gehabt, die beiden verdächtigen Subjekte zu verfolgen, die sich beim Haus zu schaffen gemacht haben. Alleine habe ich mich nicht getraut.«
Marie und Franzi starrten ihre Freundin mit offenen Mündern an.
»Was? Da war jemand am Haus?«, fragte Franzi.
Kim erzählte von ihrer unheimlichen Beobachtung.
Franzi war sofort Feuer und Flamme. »Wir müssen nachsehen, ob es Spuren gibt. Haben wir unser Set dabei?«
»Nein.« Kim schüttelte den Kopf. Mit einem vorwurfsvollen Blick in Richtung Marie setzte sie hinzu: »Ein Mitglied unseres Detektivclubs meinte, dass wir das in Berlin garantiert nicht brauchen werden.«
Marie zuckt mit den Schultern. »Etwas Gips und eine Plastikschale zum Anrühren wird man hier wohl noch kaufen können. Aber wo wollt ihr jetzt noch Spuren suchen? Wenn da gestern Nacht mal welche waren, haben sie die Baufahrzeuge heute Morgen sowieso alle zerstört.«
Kim nickte betroffen. »Ich fürchte, da hast du recht.«
»Wie auch immer«, Franzi wippte ungeduldig mit dem Bein. »Es wird höchste Zeit, Lotte Maurer einen Besuch abzustatten. Sie kann uns vielleicht mehr darüber erzählen, was hier in den letzten Monaten los war.«
Marie seufzte. »Ich wollte mich heute Vormittag in aller Ruhe mental auf die Probe am Nachmittag
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