Die drei !!! Jagd im Untergrund
überlegte Kim, Franzi und Marie doch noch eine SMS zu schicken. Aber dann ließ sie es bleiben. Diese Erkundungstour musste sie ganz alleine machen.
Horrorfilm
Lola war fuchsteufelswild. »Ich hab es von Anfang an gesagt«, fuhr sie Adrian an. »Es ist völlig blödsinnig, junge, unzuverlässige Dinger bei einer Theateraufführung mitmachen zu lassen, die so wichtig für uns ist!« Hektisch riss sie Sylvie, die neben ihr stand, das Textheft aus der Hand und fächelte sich Luft zu. »Jetzt reg’ dich doch nicht so auf.« Adrian zuckte mit den Schultern. »Die Probe lief auch ohne Maske super. Und dein Kleid taucht bis zur Aufführung morgen Abend bestimmt wieder auf.«
Marie funkelte Adrian und Lola wütend an. Ihre Freundin Kim war seit über zwei Stunden verschwunden. Sie machte sich echte Sorgen. Und die beiden hatten nur das Theater im Kopf! Franzi fasste Marie beschwichtigend am Arm. »Lass doch«, flüsterte sie ihr zu. »Kim kommt bestimmt gleich. Wahrscheinlich hat sie interessante Neuigkeiten von Lotte erfahren und einfach die Zeit vergessen.«
»Ich verstehe das nicht. Kim ist sonst absolut zuverlässig. Zumindest hätte sie uns angerufen.« Marie sah auf ihr Handy. »Keine Nachricht. Ist bei dir was drauf?«, wandte sie sich an Franzi.
»Nein.«
Marie drückte die Wahlwiederholung. »Sie hat das Handy immer noch ausgeschaltet.« Nervös steckte sie sich mit einer Hand eine Haarklammern fest, die sich gelöst hatte.
Lola seufzte. »Puh, mir ist ganz schwindlig von der Hitze und der Aufregung.«
Besorgt sah Adrian sie an. »Du bist auch ganz weiß im Gesicht. Hier«, er schob ihr einen Stuhl hin, »setz dich. Ich hol dir schnell ein Glas Wasser.«
Dankbar winkte Lola Adrian zu und ließ sich auf den Stuhl fallen.
Marie wippte unruhig auf den Absätzen. »Wir müssen nachsehen, wo Kim steckt. Komm, Franzi, wir gehen zum Apartment.«
»Soll ich mitkommen?«, erkundigte sich Sylvie.
Marie schüttelte den Kopf. »Nein danke, lass mal. Jemand sollte bei Lola bleiben, bis Adrian wieder da ist.«
Besonders begeistert schien Sylvie darüber nicht zu sein. Aber sie stimmte Marie zu und zog einen zweiten Stuhl neben Lola. »Okay. Meine Handynummer habt ihr ja. Ruft mich an, wenn ihr Hilfe braucht, ja?«
Franzi und Marie nickten kurz und eilten davon.
Kim umschlang mit den Armen ihre Knie. Es war kalt. Es war dunkel. Der Raum war mehr als unheimlich. Wo war sie hier? Verzweifelt starrte sie zum hundertsten Mal auf ihr Handydisplay. Kein Empfang.
»Ich bin so blöd«, flüstere Kim mit Tränen in den Augen. Jetzt saß sie schon seit über drei Stunden fest. Die Taschenlampenbatterie war fast aufgebraucht und im zitternden Lichtkegel schienen die Wände und die Decke immer wieder auf sie zuzukommen.
»Tief Luft holen«, ermahnte sich Kim. Das hatte ihr Marie damals geraten, als sie vor einiger Zeit durch einen alten unterirdischen Piratengang flüchten mussten, und ihre altbekannte Platzangst sie beinahe handlungsunfähig gemacht hatte. Das regelmäßige Ein- und Ausatmen half gegen die Beklemmung. Aber es würde sie nicht aus dieser schlimmen Lage befreien. Kim hoffte inständig, dass ihre beiden Freundinnen aufmerksam waren und sie bald herausgeholt würde. Was geschah hier bloß? Was wollte der Mann, der vorhin urplötzlich im Gang hinter ihr aufgetaucht war und fluchend die Verfolgung aufgenommen hatte?
Warum hatte er sie gepackt und in diesen Raum eingesperrt? Wo befand sie sich? Kim sah sich im fahlen Licht um.
Der Boden war mit hellen Kacheln ausgelegt. An der einen Wand befand sich eine Reihe mit Waschbecken und Schränken. An der gegenüberliegenden Seite erkannte Kim mehrere doppelstöckige Liegen. Es gab eine Duschkabine und in der Mitte des Raums stand eine Art Trage mit einer großen runden Lampe darüber. Kim schluckte schwer. Das ganze sah aus wie ... Kim schloss die Augen und schüttelte verzweifelt den Kopf. Nein, sie musste sich täuschen. Das war absurd.
Wieso sollte es hier unten in einem Tunnel mitten in Berlin einen Operationssaal geben?
»Es ist nicht abgeschlossen«, sagte Marie tonlos zu Franzi vor der Tür zum Apartment.
Sie betraten den Flur. »Kim, bist du da?«, rief Marie.
Sie sahen ins Wohnzimmer. Kims Koffer lag geöffnet auf der Couch. Die Sachen hingen unordentlich heraus. Das war am Vormittag, als sie gemeinsam die Wohnung verlassen hatten, nicht so. Kim war also in der Zwischenzeit hier gewesen. Aber wo befand sie sich jetzt?
Franzi zupfte nervös an einem
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