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Die drei !!! Jagd im Untergrund

Die drei !!! Jagd im Untergrund

Titel: Die drei !!! Jagd im Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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fünf Zentimeter neben ihrer Hand entlangkrabbelte.
    »Was ist?«, flüstere Franzi nach oben.
    »Ich komme ja schon.« Marie beeilte sich, Franzi zu folgen. Unten angelangt beleuchteten die zitternden Lichtkegel ihrer Taschenlampen ein gespenstisches Bild: Ein langer, sehr schmaler und niedriger Gang führte schnurgeradeaus. Er schien immer enger zu werden. Es herrschte totale Dunkelheit. Die Luft roch modrig und abgestanden, obwohl ein feiner Windhauch über ihre Gesichter strich.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Marie. Ihre Stimme hallte hohl von den Wänden wider.
    Franzi beleuchtete die rissige Mauer. »Weiß auch nicht. Aber ich finde es ziemlich unheimlich. Und ich kann keine Zeichen mehr von Kim sehen.«
    Sie liefen zögernd einige Meter weiter. Plötzlich blieb Franzi stehen. »Das gibt’s doch nicht. Eine Sackgasse«!
    Marie leuchtete das Hindernis ab. »Nein, sieh mal, hier rechts ist eine Öffnung. Da zweigt ein Gang ab.« »Und links ist noch einer.« Franzi machte einen Schritt auf die dunkle Öffnung zu. Plötzlich sauste eine kleine Schattengestalt dicht neben ihrem Fuß vorbei. Etwas Haariges streifte ihr Bein und Franzi sprang zur Seite. »Ich glaube, hier gibt es Ratten!«, quiekte sie.
    Marie schüttelte sich. »Außerdem ist es ziemlich kalt.«
    »Ja«, flüstere Franzi. »Das liegt an dem Luftzug. Irgendwo muss es mindestens eine weitere Öffnung geben.«
    Marie leuchtete in den Gang auf ihrer Seite hinein. »Fragt sich bloß, auf welcher Seite. Und: Welchen der beiden Tunnel hat Kim gewählt?«
    »Das können wir ganz einfach herausfinden«, sagte Franzi trocken. »Du gehst da rein, und ich auf der anderen Seite.«
    Marie sah ihre Freundin mit großen Augen an. »Bist du wahnsinnig? Du weißt, auf was es in Horrorfilmen immer hinausläuft, wenn die Leute sich aufteilen und alleine losgehen!« Franzi zuckte mit den Schultern. »Das sind doch bloß Filme. Und wir bleiben einfach über unsere Handys in Kontakt. Nach einer Viertelstunde treffen wir uns wieder hier.«
    Marie zog das Handy aus ihrer Hosentasche und drückte eine Taste. »Hier unten gibt es kein Netz.«
    »Dann«, Franzi griff in ihren Rucksack »sichern wir uns mit den Seilen, die ich mitgenommen habe.«
    Sie drückte Marie ein Knäuel Schnur in die Hand, während sie ein weiteres für sich aus dem Rucksack zog. »Jede von uns knotet sich ein Seilende um die Taille und das Knäuel nimmt die andere mit.«
    »Nicht schlecht!«, sagte Marie anerkennend.
    »Ein Mal ziehen heißt: ›Habe etwas gefunden, sofort Treffen am Gabelpunkt.‹ Zwei Mal: ›Gefahr, habe Hilfe nötig.‹ Drei Mal: ›Gefahr, sofort flüchten und Hilfe holen!‹« Franzi schlang das Seil um ihre Hüfte. »Die andere muss natürlich jeweils mit einem Zug am Seil bestätigen, dass sie die Nachricht empfangen hat.«
    »Wo hast du das denn her?«
    »Aus einem Horrorfilm.«
    »Sehr witzig.« Marie sog scharf die Luft ein. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Was sie hier taten, war mehr als unvernünftig. Aber jetzt hatten sie es schon bis hierher geschafft. Und sie wollte Kim schnellstmöglich finden. »Also gut. Wir machen es.« Franzi hatte schon etwas Seil von ihrem Knäuel abgerollt und war im Gang auf ihrer Seite verschwunden. Dumpf drang ihre Stimme zu Marie. »Ich gehe davon aus, dass wir nur das erste Zeichen benötigen werden.«
    Marie spürte das leichte Abrollen des Seils in ihren Händen. »Das hoffe ich!«, rief sie, obwohl Franzi bestimmt schon zu weit weg war, um sie noch zu hören. Marie atmete tief ein. Dann setzte sie sich in Bewegung.
    Franzi tastete sich vorwärts. Sie sah auf ihr Handydisplay. Erst fünf Minuten waren vergangen. Die Zeit kam ihr hier unten viel länger vor. Der Lichtstrahl der Taschenlampe zuckte geisterhaft über die Steinwände. Hier und da hatten sich kleine Rinnsaale von Wasser ihren Weg durch das dichte Moosgeflecht gebahnt. Ab und zu huschte eine Ratte vorbei.
    Dann sah Franzi das Kreidezeichen. Kurz über dem Boden war ein langer krakeliger roter Strich mit einem verwischten Punkt angebracht. Franzi schluckte. Das sah nicht gut aus. Kim hatte das Zeichen ganz offensichtlich in höchster Eile angebracht. Und warum war es so tief unten an der Wand? Franzi bückte sich, um nach weiteren Spuren zu suchen.
    Plötzlich hörte sie Schritte. Während sie sich blitzschnell aufrichtete, wurde sie von einem grellen Licht geblendet und eine laute heisere Männerstimme zerriss die Dunkelheit. »Verdammt, was ist denn hier los?« Einige Meter

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