Die drei !!! Jagd im Untergrund
ihrer kurzen Zöpfe. »Ich gehe hoch zu Lotte. Vielleicht ist Kim ja bei ihr.«
Marie nickte. Sie untersuchte Kims Koffer. Die Digicam fehlte und ein paar weitere Ausrüstungsgegenstände.
»Bei Lotte ist sie gar nicht gewesen«, rief Franzi atemlos als sie wieder zurück in die Wohnung kam.
Marie sah sie erschrocken an. »Und der Schminkkoffer steht immer noch im Flur. Dafür fehlen die Kamera und eine Taschenlampe.« »Was hat Kim bloß gemacht? Hat sie gar keinen Hinweis hinterlassen?«
»Nein, hier ist rein gar nichts.« Marie rieb sich mit Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel. »Taschenlampe und Kamera.«, murmelte sie. »Ist Kim vielleicht noch mal in den Keller gegangen?«
»Aber da haben wir doch schon alles untersucht«, antwortete Franzi.
Marie fasste sie am Arm. »Trotzdem, lass uns kurz runtergehen und nachsehen.«
Die beiden Detektivinnen sprangen die Stufen zum Keller hinunter. Aber auch hier war keine Spur von Kim.
»Ich habe ein ganz komisches Gefühl«, murmelte Franzi. »Meinst du, wir sollten besser die Polizei informieren?«
Marie nahm nachdenklich eine Stufe. »Ja, wahrscheinlich ist es das vernünftigste.« Sie sah auf die Reihe von Briefkästen vor sich. Plötzlich zuckte sie zusammen. »Sieh mal!« Sie deutete auf den Briefkasten, der ihrem Apartment zugeordnet war. »Gästewohnung 2« stand in Druckbuchstaben auf dem Schild. Und darunter war mit roter Kreide ein Zeichen angebracht. Franzi ging näher heran. »Ein Ausrufezeichen!«
»Das ist garantiert von Kim«, rief Marie aufgeregt.
Franzi nickte. »Wie bei den berühmten Die drei ???. Jeder der drei Detektive hat auch immer eine Kreide in einer bestimmten Farbe einstecken und hinterlässt bei Gefahr eine unauffällige Spur von gemalten Fragezeichen.«
»Da ist noch eins!« Marie rannte zum Hintereingang und zeigte auf den Türrahmen. »Kim Jülich, du bist genial! Wir müssen einfach nur den Ausrufezeichen folgen. Kim hat etwas entdeckt und die Zeichen führen uns zu ihr!«
In wenigen Minuten waren die beiden Mädchen der Spur gefolgt und standen vor einem weiteren roten Ausrufezeichen, das auf eine Gehwegplatte im Hinterhof gemalt war. Es zeigte senkrecht auf einen angrenzenden Busch. Marie und Franzi beugten sich darüber.
»Bingo!« Marie bahnte sich einen Weg durch das stachelige Gebüsch. Sie sah durch das Gitter. »Da führt eine Treppe hinunter!«
»Hörst du das Summen?«, hauchte Franzi. »Wir müssen sofort da runter.«
»Was ist, wenn Kim da unten etwas zugestoßen ist.« Marie biss sich auf die Unterlippe. »Dann passiert uns womöglich das gleiche. Und keiner weiß, wo wir stecken. Damit wäre niemandem geholfen.«
Franzi dachte einen Moment nach. Marie hatte recht. Andererseits würden sie wertvolle Zeit verlieren, wenn sie die Polizei riefen und auf sie warten mussten. Und vielleicht hatte Kim da unten einfach nur etwas Spannendes entdeckt und die Zeit darüber vergessen. »Zu blöd, dass Kommissar Peters nicht hier in Berlin ist.«
Marie nickte. »Dann lass uns wenigstens Sylvie anrufen und ihr sagen, dass sie Alarm geben soll, wenn wir uns in einer Stunde nicht bei ihr gemeldet haben.«
Franzi nickte. »Du rufst sie an und gibst ihr unseren Standort durch. Ich hole unsere Ausrüstung.« Sie zögerte kurz, sagte dann aber mit einem Grinsen: »Ich bin übrigens froh, dass du nicht Adrian anrufen wolltest. Das wäre vor drei Tagen noch anders gewesen.«
Geschickt wich Franzi aus, bevor Marie ihr beide Fäuste in die Rippen rammen konnte, und lief los.
Das Gitter ließ sich leicht anheben. Es quietschte noch nicht einmal, obwohl die Scharniere völlig verrostet aussahen. Nur die Kette mit dem offenen Vorhängeschloss klirrte leise, als sie das Gitter gegen die Häuserwand lehnten. Marie und Franzi sahen sich vorsichtig um. Niemand in Sicht! Auch das leise Surren war verstummt.
»Bäh!« Angeekelt sah Marie auf ihre Hände. »Da hat jemand vor kurzem die Scharniere geölt.«
Franzi umklammerte ihre Taschenlampe fester. »Ein Indiz mehr dafür, dass hier etwas nicht stimmt. Und da ...«, sie deutete auf die Innenseite des steinernen Randstreifens, der den Treppenabgang umfasste, »ist ein weiteres Ausrufezeichen!« »Hörst du das Summen? Los jetzt, wir müssen da runter.« Franzi begann, die steile Treppe hinabzusteigen. Die Wände des Schachts waren mit Moos und Staub bedeckt, der Handlauf neben den steinernen Stufen mit Spinnweben überzogen. Marie zuckte zurück, als eine dicke braune Spinne keine
Weitere Kostenlose Bücher