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Die drei !!! Jagd im Untergrund

Die drei !!! Jagd im Untergrund

Titel: Die drei !!! Jagd im Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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fest die Daumen.«
    »Du kennst die Adresse?«, rief Kim erstaunt. Im Hintergrund hörte sie Luigi nach Michi rufen.
    »Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte Michi schnell. »Einen dicken Schmatz für meinen Schatz!«
    Die Verbindung wurde abgebrochen. Kim seufzte wieder. Zärtlich betrachtete sie Michis Foto auf dem Handydisplay. »Bald sehen wir uns«, flüsterte sie den strahlenden blaugrünen Augen in dem fröhlichen Gesicht mit den Sommersprossen zu. Sie drückte einen Kuss darauf, klappte das Handy zu und ließ es in ihre Hosentasche gleiten.
    Kim hatte das Haus mit der schnörkeligen 1822 fast erreicht. Sie sah, dass der Hausmeister gerade vor die Tür trat. So leid ihr der Mann gestern Nacht getan hatte, so wenig Lust hatte sie jetzt, ihm zu begegnen. Bestimmt wollte er etwas zum Stand ihrer Ermittlungen wissen. Sie verlangsamte ihre Schritte. Der Hausmeister fing an zu fegen. Mist, es würde eine Weile dauern, bis er damit fertig war. So lange wollte Kim aber nicht warten. Ihr fiel der zweite Eingang ein, durch den sie gestern gegangen war, um den Müll zu den Tonnen im Hinterhof zu bringen. Schnell schlich Kim im Sichtschutz eines am Straßenrand abgestellten Baggers rechts am Haus vorbei. Dann lief sie geduckt in den schmalen Seitenweg zum Hinterhof. »Peinliche Aktion«, murmelte Kim und sah sich um. Sie hoffte, dass niemand sie beobachtete. Schnell marschierte sie an der von einer dichten, hüfthohen Hecke gesäumten Hauswand entlang. Der Hausmeister kehrte ihr den Rücken zu.
    »Autsch!«, entfuhr es Kim plötzlich. Sie hatte sich an einer dornigen Ranke den Unterarm aufgerissen. Ärgerlich betrachtete sie die Wunde. Ein wenig Blut trat aus dem feinen Riss in der Haut. »Selbst schuld«, schimpfte Kim halblaut, »was schleiche ich hier auch herum wie ein Spezialkommando auf der Suche nach dem flüchtigen Bankräuber.«
    Kim presste ein Papiertaschentuch auf den Kratzer und ging weiter. Sie musste der Hecke ausweichen, die an einer Stelle nach vorne versetzt war. Irritiert hielt Kim an. Warum gab es hier eine Ausbuchtung? Kim beugte sich über das Gestrüpp, und die Dornen stachen ihr in den Bauch. Aber sie spürte den Schmerz nicht. Was sie sah, versetzte sie in die ihr so gut bekannte detektivische Neugier: Dicht an der Hauswand war ein Gitter in den Boden eingelassen. Ein Vorhängeschloss hing an den Metallverstrebungen. Kim beugte sich tiefer. Es war geöffnet! Ein Kribbeln durchfuhr ihren Magen. Aber dann musste sie über sich lächeln. »Das ist ein Lichtschacht zum Keller, weiter nichts. Völlig normal. Kim Jülich, deine Arbeit als Detektivin beeinflusst deine Wahrnehmung. Überall siehst du geheime Schächte, Gänge, Diebeshöhlen.«
    Im selben Moment spürte sie unter ihren Füßen das seltsame Vibrieren, das sie schon im Apartment wahrgenommen hatte. Nur war es hier viel stärker und von einem lauten Geräusch begleitet. Im Halbdunkel des Schachts konnte Kim Steinstufen erkennen. Sie schienen in ein absolutes, schwarzes Nichts zu führen. Kim lief ein Schauer über den Rücken, als sie sich vorstellte, wie eng es da unten sein musste. Gleichzeitig spürte sie die nagende Neugier und das Bedürfnis auszuprobieren, ob sie sich da hinunterwagen würde. Kim überlegte. Vielleicht war ja alles wieder ein Flop, wie die Eisentür im Keller, hinter der sich nur die Werkstatt eines alten Manns verbarg. Wenn sie die paar Stufen nach unten kletterte und nachsah, konnte sie abschätzen, ob es der Mühe wert war, heute Abend zusammen mit Franzi und Marie Nachforschungen anzustellen. Noch mal so eine Blamage wie in der vergangenen Nacht wollte Kim nicht erleben. Ja, sie musste jetzt sofort nachsehen, was da unten los war.
    Kim lief zur Hintertür, schlüpfte in den Hausflur und sprang die wenigen Stufen zu ihrem Apartment hoch.
    In der Wohnung angelangt, schnappte sie sich die Taschenlampe von ihrem Nachttisch und wühlte im Koffer nach der Digitalkamera. Da war sie! Kim warf achtlos Schuhe, T-Shirts und Bücher wieder zurück in ihren Koffer. Das Fingerabdruck-Set und ein Päckchen Kreide fielen zu Boden. Sie hob es auf und stopfte es in ihre Hosentasche. Jetzt nichts wie hin zu dem geheimnisvollen Gitter. Einen Blick musste Kim unbedingt da hineinwerfen. Wenn der Schacht wirklich eine heiße Spur war, würde sie ihren Freundinnen beim Mittagessen davon berichten können. Und wenn da nichts war, konnte sie die ganze Sache einfach vergessen und verschweigen.
    Als die Wohnungstür ins Schloss fiel,

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