Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H:  drei !!! Kuss-Alarm

Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm

Titel: Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
Vom Netzwerk:
wollte sie am liebsten alles wieder vergessen, was sie gerade gelesen hatte. Andererseits wusste sie, dass ihr der Unfall keine Ruhe lassen würde. Sie musste herausfinden, ob ein Verbrechen dahintersteckte.
    Ohne lange zu überlegen, holte sie ihr Handy aus der Tasche und fotografierte den Artikel. Dann flüchtete sie aus dem Büro, als ob sie etwas Verbotenes getan hätte oder als ob unsichtbare Geister sie verfolgen würden. Kaum war sie im Flur, drehte sich ein Schlüssel in der Haustür.
    »Hallo, Prinzessin!«, sagte Herr Grevenbroich, während er schwungvoll seine Tasche auf der Kommode ablegte. »Tut mir leid, dass ich so spät dran bin, aber der Regisseur hat ewig an der letzten Einstellung gefeilt, und wir ...« Mitten im Satz stockte er und starrte Marie an. »Wie siehst du denn aus? Ist was passiert? Hast du dich verletzt?«
    Marie schüttelte langsam den Kopf. »Nein, mir ist nichts passiert,aber ich hab gerade den Artikel gefunden über Mamas Unfall.«
    Herr Grevenbroich ließ die Schultern sinken und wirkte auf einmal müde. »Ach so ... der Artikel. Ich hätte ihn nicht auf dem Schreibtisch liegen lassen sollen.«
    »Ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe«, sagte Marie. »Und ich möchte mehr darüber wissen.«
    Ihr Vater rieb sich mit der Hand über die Stirn und seufzte. »Ach, Prinzessin! Ich hab dir doch gestern schon gesagt, dass man die Vergangenheit besser ruhen lassen sollte. Das hat doch keinen Sinn, sich jetzt noch verrückt zu machen. Davon wird Mama auch nicht wieder lebendig.«
    »Stimmt«, sagte Marie. »Aber trotzdem will ich es wissen. Haben sich damals Zeugen gemeldet? Was war mit den Bremsen? Was ist damals wirklich passiert? Papa, du musst es mir erzählen!«
    Herr Grevenbroich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. »Meine Kleine! Verstehst du nicht, dass es da nichts zu erzählen gibt? Ich weiß auch nicht mehr als das, was in dem Artikel steht. Die Unfallursache konnte nie geklärt werden, auch nach den Ermittlungen der Polizei nicht.«
    »Aber es muss doch irgendeinen Hinweis gegeben haben, wenigstens irgendeinen Verdacht oder ein Indiz ...«, sagte Marie und löste sich aus der Umarmung ihres Vaters.
    Herr Grevenbroich schüttelte den Kopf. »Nein, da war nichts. Marie, beruhige dich doch! Ich weiß, du hast mit deinen Freundinnen schon viele schwierige Fälle aufgeklärt, aber manchmal gibt es eben auch Fälle, die nicht gelöst werden können. Heute sowieso nicht mehr. So viele Jahre sind inzwischen vergangen. Lass die Sache ruhen, und versuche lieber, das Ganze zu vergessen.«
    Marie biss sich auf die Lippe, weil sie merkte, dass ihr die Tränenkamen. Sie wusste genau, dass sie »die Sache«, wie ihr Vater sie so neutral nannte, niemals vergessen konnte. Und je mehr er sie davon abbringen wollte, umso mehr musste sie daran denken. Warum konnte er sie nicht verstehen? Er war doch sonst immer so sensibel. Auf einmal fühlte sich Marie allein, obwohl ihr Vater da war, aber er konnte oder wollte ihr nicht helfen.
    »Alles klar«, murmelte sie und verschwand in ihrem Zimmer. »Marie!«, rief ihr Vater. »Warte doch! Was möchtest du denn heute essen? Wieder Auberginenauflauf, oder soll ich uns Ofenkartoffeln machen?«
    Marie drehte sich nicht mehr um. »Ich hab keinen Hunger«, sagte sie. Dann machte sie die Tür hinter sich zu, sperrte zweimal ab und warf sich aufs Bett. Da kamen auch schon wieder die Tränen. Marie verbarg ihren Kopf im Kissen und heulte los.
    Sonst hatte sich Marie immer auf die Clubtreffen gefreut und es gar nicht erwarten können. Heute war sie unendlich traurig und wie betäubt, dabei hatte sie selber das Treffen anberaumt, um über den Unfall ihrer Mutter zu sprechen und Franzi und Kim um Rat zu fragen. Auf dem Weg zu Franzi fiel ihr jeder Tritt in die Pedale unglaublich schwer, und das lag nicht an der Kälte, die erbarmungslos durch die Kleider und ihre Wollhandschuhe drang. Noch nie war ihr die halbstündige Strecke so lang vorgekommen.
    Nach einer halben Ewigkeit tauchte endlich das rote Backsteingebäude auf, in dem Franzi wohnte. Marie stieg ab und schob ihr Fahrrad hinüber zum alten Pferdeschuppen hinter dem Haus. Für einen kurzen Moment musste sie an Stefan denken, Franzis großen Bruder, in den sie lange Zeit unglücklich verliebt gewesen war. Jedes Mal, wenn sie Franzi besuchte, hatte sie gehofft, ihn zu treffen, obwohl es natürlich totalunrealistisch war, dass er sich in sie verlieben würde, schließlich war er schon achtzehn. Diese

Weitere Kostenlose Bücher