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Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H:  drei !!! Kuss-Alarm

Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm

Titel: Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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bei Familienfesten gesehen und war nie bei ihr daheim gewesen. Würde die Tante genauso ausweichen wie ihr Vater, wenn sie die Sprache auf den Unfall brachte? Marie seufzte. Sie würde es nur herausfinden, wenn sie ihre Tante danach fragte.
    Also gab sie sich einen Ruck und drückte auf den altmodischen Klingelknopf neben der Gartentür. Lange rührte sich nichts, aber dann ging die Haustür auf, und Tante Florentine kam mit offenen Armen auf sie zu, um das Gartentor aufzumachen. »Hallo, Marie! Du musst ja total durchgefroren sein. Komm schnell rein!«
    »Danke«, sagte Marie und lächelte. Das war ja schon mal ein guter Anfang!
    Während sie ihrer Tante ins Haus folgte, musterte sie sie verstohlen von der Seite. In den drei Jahren, seit Marie sie das letzte Mal gesehen hatte, waren ihre schwarzen Haare grau geworden und ihre Figur, die sich unter dem rot karierten Wollkleid abzeichnete, war noch fülliger geworden. Doch eine Sachewar gleich geblieben: Tante Florentine redete noch genauso schnell und gerne wie früher.
    »Hier kannst du deine Stiefel loswerden«, sagte sie und deutete auf einen bunten Flickenteppich unter dem Garderobenständer. »Und da geht es in die Küche. Ich hab Apfelstrudel gebacken. Es gibt Vanillesoße dazu und eine schöne heiße Schokolade. Na, wie klingt das?«
    »Sehr gut«, sagte Marie, während sie sich aus ihrem Daunenanorak schälte. Die Wärme im Haus tat richtig gut, und aus der Küche duftete es herrlich.
    Kurz darauf saß Marie auf der Eckbank in der gemütlichen Küche vor dem Kachelofen und sah ihrer Tante zu, die geschäftig zwischen Herd und Küchentisch hin- und herlief. »Jetzt lass es dir erst mal schmecken«, sagte sie. »Reden können wir dann später.«
    Marie hatte nichts dagegen. Es fiel ihr nicht leicht, über den Unfall zu sprechen.
    Als sie das zweite Stück Apfelstrudel verdrückt und den letzten Schluck heiße Schokolade getrunken hatte, war Tante Florentine zufrieden und lächelte. »Sehr schön! Und jetzt rück raus mit der Sprache: Was hast du auf dem Herzen? Warum bist du so traurig?«
    Marie sah sie verwundert an. »Woher ...«
    Tante Florentine zwinkerte ihr zu. »Meine Menschenkenntnis ist ganz gut, weißt du. Und außerdem war das nicht besonders schwer zu erraten. Also, was ist los?«
    Marie schluckte. Dann fing sie langsam an zu erzählen, was sie über den Unfall gelesen hatte und wie sie das Ganze seither bedrückte.
    Tante Florentine hörte aufmerksam zu und nickte zwischendurch. Als Marie zu Ende erzählt hatte, legte sie ihr kurz die Hand auf den Arm. »Das ist sicher schwer für dich! Du warstdamals ja noch sehr klein, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dich der Unfall trotzdem beschäftigt, gerade jetzt, wo du älter wirst. Was möchtest du denn gerne wissen?«
    Marie wusste nicht, wie sie am besten anfangen sollte. »Also ... da gab es doch diesen Zeugen, Herrn Friedham. Leider ist er vor einem Jahr gestorben. Hast du damals mit ihm gesprochen?«
    Tante Florentine schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Ich hab nur gehört, dass die Polizei ihm jeden Satz aus der Nase ziehen musste, er war wohl nicht besonders gesprächig.«
    Marie war ein bisschen enttäuscht, aber sie hatte schon etwas Ähnliches erwartet. Das deckte sich außerdem mit der Aussage der Tochter des Zeugen.
    Zögernd fragte sie weiter: »Man weiß ja leider nicht, ob die Bremsen ausgefallen sind oder ob jemand sie vielleicht ... manipuliert hat. Hatte meine Mutter irgendwelche Feinde, die so was hätten tun können?«
    »Feinde?«, fragte Tante Florentine. »Nein, ganz bestimmt nicht! Deine Mutter war der netteste, wunderbarste Mensch, den du dir vorstellen kannst. Alle, die sie kennenlernten, mochten sie sofort. Sie war so fröhlich, hatte immer gute Laune und für jeden ein nettes Wort.«
    Maries Herz zog sich zusammen. Warum hatte ihre Mutter nur so früh sterben müssen? Das war so ungerecht!
    Tante Florentine holte ein Foto vom Büfett, auf dem Maries Mutter ein Sommerkleid trug und auf einer geblümten Picknickdecke saß. Sie aß gerade eine Kirsche und sah verschmitzt in die Kamera.
    »Ja, genau so musst du sie dir vorstellen«, sagte Tante Florentine, »voller Lebenslust. Sie genoss jeden Tag in vollen Zügen. Nur manchmal war sie etwas chaotisch und vergesslich, aber das war auch wirklich ihre einzige Schwäche. Trotzdem mochtejeder sie. Deshalb war es ja auch so schrecklich, als sie plötzlich krank wurde.«
    Marie zuckte zusammen. »Krank? Sie war krank?«

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