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Die drei Musketiere 2

Die drei Musketiere 2

Titel: Die drei Musketiere 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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gedrängt hatte, kampfunfähig machte. D’Artagnan verhielt sich nur abwehrend. Erst als er seinen Gegner sehr ermüdet sah, schlug er ihm mit einem heftigen Querstoß den Degen aus der 18
    Faust. Sobald der Baron sich entwaffnet sah, machte er ein paar Schritte rückwärts, aber bei dieser Bewegung glitt sein Fuß aus, und er fiel auf die Erde. D’Artagnan war mit einem Sprung bei ihm und setzte ihm den Degen an die Kehle.
    »Ich könnte Euch töten, Monsieur«, sagte er zu dem
    Engländer, »und Ihr seid in meinen Händen, aber ich schenke Euch Eurer Schwester zuliebe das Leben!«
    Entzückt darüber, daß er es mit einem Edelmann von so edlem Charakter zu tun hatte, schloß der Engländer d’Artagnan in seine Arme, sagte den drei Musketieren tausend
    Schmeicheleien, und da Porthos’ Gegner bereits in den Wagen gebracht war und der von Aramis sich aus dem Staube gemacht hatte, so dachte man nur an den Toten.
    Als ihn Porthos und Aramis in der Hoffnung, seine Wunde würde doch nicht tödlich sein, entkleideten, fiel eine schwere Börse aus seinem Gürtel. D’Artagnan hob sie auf und reichte sie Lord Winter.
    »Ei, zum Teufel, wassoll ich denn damit machen?« fragte der Engländer. – »Gebt die Börse seiner Familie zurück!« – »Seine Familie kümmert sich nicht um solche Lappalien. Sie erbt eine Rente von fü nfzehntausend Louisdor. Behaltet die Börse für die Lakaien.«
    »Gut«, sagte Athos, »aber geben Sie die Börse nicht unseren Lakaien, sondern den englischen.« Er nahm sie und warf sie dem Kutscher zu. »Für dich und deine Kameraden.« Diese großmütige Geste machte auf alle, außer auf Mousqueton, Grimaud, Bazin und Planchet, den besten Eindruck.
    »Und nun, mein junger Freund, denn Ihr erlaubt mir
    hoffentlich, daß ich Euch diesen Namen gebe«, sagte Lord Winter, »noch heute abend, wenn es Euch genehm ist, stelle ich Euch Lady Clarick, meiner Schwester, vor, denn sie soll Euch ebenfalls gewogen werden, und da sie bei Hofe nicht übel angeschrieben ist, so wird vielleicht in Zukunft ein Wort von ihr nicht unvorteilhaft für Euch sein.«

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    D’Artagnan errötete vor Vergnügen und verbeugte sich zum Zeichen der Einwilligung.
    Diese Vorstellung bei Mylady beschäftigte die Phantasie unseres Gascogners außerordentlich. Er erinnerte sich, auf wie seltsame Weise diese Frau bis jetzt in sein Geschick verwickelt gewesen war. Nach seiner Überzeugung war sie ein Geschöpf des Kardinals, und dennoch sah er sich unwiderstehlich durch eines jener Gefühle, von denen man sich keine Rechenschaft gibt, zu ihr hingezogen.
    D’Artagnan fing damit an, daß er in seinem Zimmer
    glänzende Toilette machte, dann kehrte er zu Athos zurück und erzählte diesem seiner Gewohnheit gemäß alles. Athos hörte ruhig seine Pläne an, schüttelte den Kopf und empfahl ihm mit einer gewissen Bitterkeit große Vorsicht.
    »Wie«, sagte er zu ihm, »Ihr habt soeben eine Frau verloren, die Ihr gut, reizend und vollkommen fandet, und jetzt lauft Ihr schon wieder einer anderen nach?« D’Artagnan fühlte, daß dieser Vorwurf begründet war. »Ich liebe Madame Bonacieux mit dem Herzen, während ich Mylady mit dem Kopf liebe«, sagte er. »Indem ich mich bei ihr einführen lasse, suche ich hauptsächlich mir über eine Rolle klar zu werden, die sie bei Hofe spielt.«
    »Die Rolle, die sie spielt! Bei Gott, die ist wohl nach allem, was Ihr mir gesagt habt, nicht schwer zu erraten. Sie ist eine Spionin des Kardinals, eine Frau, die Euch in eine Falle locken wird, in der Ihr ganz hübsch Euren Kopf werdet lassen müssen.«
    »Teufel, mein lieber Athos, es scheint mir, Ihr seht zu schwarz.« – »Mein Lieber, ich mißtraue den Frauen. Kann es anders sein? Ich habe genug leiden müssen, besonders von den Blonden. Mylady ist blond, nicht wahr?« – »Ich habe nie so schönes blondes Haar gesehen.« – »Ach, mein armer
    d’Artagnan!« seufzte Athos.
    »Hört, ich will mir ja nur Klarheit verschaffen. Wenn ich weiß, was ich wissen wollte, halte ich mich fern.« – »Verschafft 20
    Euch also Klarheit«, erwiderte Athos phlegmatisch.
    Zur bestimmten Zeit erschien Lord Winter und brachte unsern Gascogner in einem Prunkwagen zur Place Royale.
    Mylady empfing d’Artagnan höchst verbindlich.
    »Ihr seht hier«, sagte Lord Winter, »einen jungen Edelmann, der mein Leben in seinen Händen hatte und es doch schonte, obgleich wir doppelte Feinde waren, einmal weil ich ihn beleidigt hatte, und dann weil ich Engländer bin. Dankt

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