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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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das so meisterhaft, daß ich wünschte, Sie erzählen dieses Abenteuer des Grafen Guiche aller Welt weiter.«
    »Das Abenteuer mit dem zweijährigen Eber?« – »Ja, und zwar Wort für Wort, so, wie Sie es mir erzählt haben! Sie verstehen mich?« – »Sehr wohl, Majestät,« antwortete Manicamp lächelnd.
    Darauf rief der König d'Artagnan und Saint-Aignan zurück, auch der Arzt, den Ludwig ja noch nicht entlassen hatte, kam wieder. – »Meine Herren,« sagte Ludwig, »Herrn von Manicamps Erklärung hat mich vollauf befriedigt. Herr von Manicamp, gehen Sie zum Grafen und sagen Sie ihm, er solle nur recht bald wieder gesund werden, und,« setzte er leise hinzu, »er soll sich's nicht einfallen lassen, so etwas ein zweites Mal zu machen.« – »Er wird es immer wieder so machen,« versetzte Manicamp, »sobald es sich um die Ehre Eurer Majestät handelt.« – Das war etwas plump; aber Ludwig liebte den Weihrauch, auch wenn er ein wenigqualmte, sofern er nur seiner Person gespendet wurde. – Herr von Manicamp verneigte sich und ging hinaus.
    »Herr d'Artagnan,« fuhr der König fort, »Sie haben doch sonst so scharfe Augen, wie können Sie nur diesmal so falsch gesehen haben?« – »Ich falsch gesehen?« antwortete der Musketier. »Na, es muß ja wohl wahr sein, wenn Majestät es sagen.« – »Ich meine, in bezug auf die Geschichte im Walde von Rochin.«
    »Ah so, ah so!« – »Na ja, Sie wollen die Spuren von zwei Pferden gesehen, die Fußtritte zweier Männer erkannt haben, und Sie beschrieben mir sogar den ganzen Hergang eines Kampfes. Alles die reine Illusion.« –
    »Ah so, ah so!« rief d'Artagnan wieder. – »Herr von Guiche hat' in der Tat gegen ein Wildschwein gekämpft, und dieser Kampf hat lange gedauert und furchtbar geendet.« – »Ah so, ah so!« wiederholte d'Artagnan.
    »Und wenn ich denke, daß ich Ihrem Märchen auch nur auf einen Augenblick Glauben schenkte!« fuhr der König fort, »Aber Sie sprachen mit so großer Zuversicht.« – »Es muß wirklich optische Täuschung gewesen sein, Majestät,« sagte d'Artagnan mit so vielem Humor, daß Ludwig XIV. ganz entzückt war. – »Und nun sehen Sie Ihren Irrtum ganz klar ein?« – »Selbstverständlich. Ich hatte ja auch nur eine gewöhnliche Stalllaterne mit, jetzt aber habe ich alle Lichter im Kabinett Eurer Majestät um mich und obendrein die zwei Augen meines Königs, die heller als die Sonne leuchten.«
    Der König lächelte. Saint-Aignan lachte laut. D'Artagnan fuhr fort: »Herrn Vallot ist es ebenso ergangen. Er hat sich eingebildet, Guiche sei von einer Kugel verwundet worden. Ja, bei ihm geht die Einbildung sogar so weit, daß er dem Verwundeten die Kugelaus der Brust gezogen haben will. Nicht wahr, Herr Vallot, Sie haben das nicht im Ernst geglaubt?« – »Ich habe es nicht nur geglaubt, sondern kann es beschwören,« antwortete der Gelehrte eigensinnig. – »Nun denn, lieber Doktor, Sie haben das geträumt!« rief d'Artagnan, »die Wunde des Herrn Guiche ist ein Traum, und die Kugel in der Wunde ist erst recht ein Traum. Glauben Sie mir das, und reden Sie nicht mehr davon.«
    »Sehr gut, d'Artagnan!« rief der König. »Herr Doktor, der Rat, den Ihnen der General-Kapitän gibt, ist sehr gut. Sprechen Sie zu niemand über Ihren Traum, und Sie werden es nicht bereuen, so wahr ich ein Edelmann bin. Guten Abend, meine Herren! O, wie fatal ist es doch, ganz allein einem Wildschwein aufzulauern!« – »Ja, der Anstand auf ein Wildschwein kann sehr böse ablaufen,« rief d'Artagnan laut, und diese Worte wiederholte er in jedem Zimmer, durch das er ging.
    Als der König mit Saint-Aignan allein war, sprach er: »Nun sagen Sie, wer war der Gegner des Herrn von Guiche?« – Saint-Aignan sah den König an. – »Zaudre nicht,« rief dieser, »ich weiß zu verzeihen.« – »Herr von Wardes,« sagte der Hofmeister. – Und Ludwig sprach bei sich selbst: »Verziehen ist nicht vergessen.«

4. Kapitel. Krankenbesuch
     
    Ganz glücklich, sich so gut aus der Affäre gezogen zu haben, verließ Manicamp das Zimmer des Königs. Als er die Treppe hinabschritt, fühlte er sich am Aermel gezupft. Er sah sich um und erblickte Fräulein von Montalais. – »Mein Herr, bitte, folgen Sie mir!« sagte die Ehrendame. – »Ah, nun soll ich auch noch zu Madame,« sprach der junge Mann. »Nun, meinetwegen! ich bin einmal im Zuge. Aber die Jagdgeschichte wird diesmal keinen Erfolg haben. Wir werden etwas anderes erfinden müssen.«
    Madame erwartete ihn mit

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