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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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antwortete Aramis, »Sie werden das Geheimnis, mit dem man gegen Sie Mißbrauch getrieben hat, nun gegen ihn nützen, und Ihr Interesse wird es ebenso gebieterisch erheischen, ihn zu verbergen, wie man Sie verborgen hat. Er wird als Gefangener Ihnen ja doch ebenso gleichen, wie Sieihm, als er noch König war, geglichen haben.« – »Ist das Geheimnis noch andern Personen bekannt?« fragte Philipp.
    »Nur noch der Königin-Mutter und Frau von Chevreuse.« – »Was werden diese beiden tun?« – »Nichts, wenn Sie nur wollen. Denn wenn Sie handeln, daß man Sie nicht erkennen kann, so werden die beiden Sie nicht erkennen.« – »Das wohl, allein es gibt noch größere Schwierigkeiten. Mein Bruder ist verheiratet. Ich kann nicht die Frau meines Bruders nehmen.« – »Ich werde dafür sorgen, daß Spanien die Ehe zurückgehen läßt im Interesse der neuen Politik. Jeder derartige große Plan wächst sich aus, ergänzt sich von selbst. Der beiseitegeschaffte König wird übrigens die Kerkerhaft nicht lange ertragen, denn er ist nicht daran gewöhnt, wie Sie es waren. Ein Leben des Genusses hat seinen Leib verweichlicht – und die übergroßen Ehren, die fast göttliche Gewalt, die ihm bisher beschert gewesen, machen ihn ganz untauglich zu einem Dasein in Unglück und Nacht. Gott wird seine Seele bald zurücknehmen.«
    Bei diesen düstern Worten des Jesuitengenerals stieß im Walde ein Nachtvogel einen unheimlichen Schrei aus; der Prinz erschrak und murmelte: »Ich werde den gestürzten König ins Ausland schicken; das wird menschlicher sein.« – »Sie werden diese Frage nach Ihrem Belieben entscheiden,« antwortete Aramis. »Und nun habe ich das Problem nach allen Seiten hin erschöpfend erörtert. Meinen Sie nicht auch?« – »Jawohl,« antwortete Philipp. »Nur zwei Punkte sind noch in Betracht zu ziehen. Erstens die Beweggründe, die Sie bei dem allem haben, zweitens die Gefahren, die wir laufen.«
    »Reden wir von den Gefahren, Hoheit,« antworteted'Herblay. »Gefahren sind gar keine da, sofern nur Sie mit Sündhaftigkeit und ohne Furcht in Ihre Rolle als König eintreten und die vollkommene Aehnlichkeit mit dem König, die die Natur Ihnen äußerlich verliehen hat, durch die nötige innere Majestät ergänzen. Darum ist mir aber gar nicht bange.« – »Mir auch nicht, Herr; allein Sie vergessen eine ganz besondere und schier unüberwindliche Gefahr: das Gewissen, das seine Stimme erhebt, die Gewissensbisse, die das Herz zerreißen. Haben Sie einen Bruder?«
    »Ich bin allein auf der Welt,« antwortete Aramis trocken. »Doch, Königliche Hoheit, wenn Sie sich fürchten, sei es vor dem Pomp des Hofes, sei es vor den Kanonen der Festungen, sei es vor den Regungen des eigenen Gewissens, so kenne ich ein Ländchen, fern von aller Well, wo Sie ganz für sich leben können, unberührt von dem Treiben der Menschen, wo Sie alles das vergessen können, was ich Ihnen jetzt angeboten habe, wo die Versuchung nicht wieder an Sie herantreten wird. Ich will nicht, daß Sie sich, getrieben durch meinen Willen, meine Laune oder meinen Ehrgeiz, was es nun ist, blindlings in einen Abgrund stürzen. Jetzt sind Sie überreizt, geschwächt durch die Luft der Freiheit, die Sie seit einer Stunde ungehindert atmen. Soll ich glauben, daß Sie diese vollen, ungehinderten Atemzüge nicht fortsetzen wollen? Daß Sie sich ein niedriges Leben wünschen, für das Ihre Kräfte geeigneter sind? Dann würde ich Sie in jenes einsame kleine Ländchen führen, wo niemand Sie kennen und verfolgen wird, und Ihnen soviel Geld mit auf den Weg geben, daß Sie davon bis an Ihr Ende leben können, sorglos, frei und glücklich. Ich will Ihnen ein Gut schenken, mit Feld und Garten. Jagdgewehre,Hunde und Dienerschaft. Sie werden unabhängig sein. Gebieter in einem allerdings winzigen Eigentum im Vergleich zu dem Thron, den ich Ihnen auf der andern Seite angeboten habe. Wollen Sie es annehmen? Ich gebe es Ihnen gern, frohen Herzens. Von diesem Fleck aus kann der taubstumme Diener Sie in ununterbrochener Fahrt dorthin bringen. Ich werde mich begnügen mit der Gewißheit, meinem Fürsten den Dienst erwiesen zu haben, für den er sich selbst entschieden hat. Nun, Königliche Hoheit, entschließen Sie sich! Wählen Sie jenes Ländchen, so wagen Sie nichts – wählen Sie den Thron, so können Sie ermordet, ja im Gefängnis erdrosselt werden. Ich selbst, ich gestehe es offen, nachdem ich beide Wagschalen geprüft, würde Bedenken tragen.«
    »Mein Herr,«

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