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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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widerspenstigemWerkzeug große, ewige Werke schaffen sehen? Herr d'Artagnan, ich allein bin Herr in meinem Reiche, und ich will Diener haben, die die Ergebenheit, den Gehorsam bis zum Heroismus steigern – mögen sie auch nicht den Geist haben, den Sie besitzen! Was liegt daran, ob sie Geist haben. Gott gibt den Geist nicht den Füßen und den Armen, sondern dem Kopfe. Und dem Kopfe gehorcht alles übrige. Der Kopf bin – ich!«
    D'Artagnan erschrak. Ludwig XIV. sprach weiter, als hätte er nichts bemerkt, obwohl dieses Erschrecken ihm keineswegs entgangen war. – »Wir beide schließen jetzt die Rechnung ab, die an jenem Tage offenbleiben mußte, wo Sie mich in Blois so klein und schwach fanden. Wissen Sie mir Dank, Herr, daß ich niemand die Tränen der Wut und der Beschämung entgelten lasse, die ich damals vergossen habe! Sehen Sie sich um, die großen Häupter sind gebeugt. Nun müssen auch Sie sich beugen – oder ins Exil gehen. Treffen Sie Ihre Wahl! Wenn Sie nachdenken, werden Sie sich vielleicht sagen, dieser König sei doch ein edler Mensch, denn er lasse Sie, der Sie im Besitz des gefährlichsten Staatsgeheimnisses sind, als einen Mißvergnügten dennoch unangefochten ziehen. D'Artagnan, warum haben Sie vor der Zeit ein Urteil über mich gefällt? Richten Sie heute abend über mich und seien Sie dann so streng wie Sie wollen!«
    Verblüfft, stumm, schwankend stand der alte Krieger vor dem jungen Fürsten. Er erkannte in ihm einen Gegner, der seiner würdig war. Das war nicht mehr Hinterlist, das war feinste Berechnung: das war nicht mehr Gewalttätigkeit, das war Kraft; nicht mehr Zorn, sondern Wille; nicht mehr Ruhmrederei, sondern Urteil. Der junge Mann, der Fouquet zu Boden geschmettert hatte, beugte nun auch den starren Nacken d'Artagnans.»Nun, was zaudern Sie?« fragte der König. »Sie haben Ihren Abschied eingereicht – soll ich ihn verweigern? Ich gebe zu, es ist schwer für einen alten Kapitän, etwas zurückzunehmen, was er im Groll gesprochen hat.«
    »O, das ist das Schwerste nicht,« entgegnete der Musketier traurig. »Das Schwerste ist, ich bin alt gegen Sie, und ich bin durch viele, viele Jahre an manches gewöhnt, das sich nicht leicht ablegen läßt. Sie brauchen künftig Höflinge, die Ihnen was vormachen können, Hanswurste, die sich für das, was Sie Ihre großen Werke nennen, abstechen lassen. Wohl, wohl, groß werden diese Werk sein, ich fühle es – aber mein Gott, wenn ich sie doch nicht für gar so groß halten könnte! Ich habe unter Richelieu und Mazarin gedient, ich habe mich mit Ihrem Vater zusammen am Feuer von Larochelle versengt, mein Leib ist voller Wunden gewesen, durchlöchert wie ein Sieb, und ich habe zehnmal eine neue Haut bekommen, wie eine Schlange. Nachdem ich lange Zeit unter Schmähungen und Ungerechtigkeit zu leiden hatte, bekam ich endlich ein Kommando, das früher wenigstens insofern einigen Wert hatte, als man damit das Recht erhielt, mit dem König von der Leber weg zu reden. Aber künftighin wird es mit Ihrem Musketier-Kapitän anders bestellt sein. Er wird nur eine Art Türhüter sein dürfen. Wahrlich, Sire, für dieses Geschäft tauge ich schlecht. Glauben Sie nicht, ich hegte einen Groll wider Sie! O nein, Sie haben mich gezähmt, wie Sie sagen – aber der gezähmte d'Artagnan ist auch nicht mehr der frühere, ist nicht mehr so stark, so unbeugsam, so wagemutig. Was meinen Sie? Wird es nicht lächerlich sein, wenn ich nun noch den Kopf hochtrage, wo ich doch nichts weiter hier soll, als den Staub Ihrer Teppiche schlucken? Sire,Sie haben Höflinge genug, streuen Sie ihnen Puder in die Haare, setzen Sie ihnen goldene Borten auf die Röcke, und Sie können jederzeit Herzöge, Pairs, Marschälle haben. Das sind die besten Diener – sie tun alles für die Hand, die sie füttert. Doch was schwatze ich das alles aus? Der König ist mein Herr – o, Sie wußten recht wohl, ich kann ohne einen König, dem ich diene, nicht leben! Nun denn, mein König will, daß ich ein Höfling werde, Verse drechsle und mit seidenen Schuhen seinen Parkettfußboden glatt schleife – Donnerwetter! das ist schwer, aber ich habe Schwereres vollbracht! Ich werde es tun. Warum? Geld habe ich – mein Ehrgeiz ist befriedigt. Darin also liegt der Grund nicht! Nein, ich bleibe, weil ich es seit dreißig Jahren gewöhnt bin, nach den Befehlen meines Königs zu fragen und ihn sagen zu hören: Guten Abend, d'Artagnan! mit einem Lächeln, das ich mir noch nie erbettelt habe. Nun

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